Kampf gegen den Ochsenfrosch: Ehrenamtliche Taucher in Aktion!

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In Linkenheim-Hochstetten bekämpfen Ehrenamtliche invasive Ochsenfrösche. Ein Forschungsprojekt startet 2026 zur Kontrolle der Population.

In Linkenheim-Hochstetten bekämpfen Ehrenamtliche invasive Ochsenfrösche. Ein Forschungsprojekt startet 2026 zur Kontrolle der Population.
In Linkenheim-Hochstetten bekämpfen Ehrenamtliche invasive Ochsenfrösche. Ein Forschungsprojekt startet 2026 zur Kontrolle der Population.

Kampf gegen den Ochsenfrosch: Ehrenamtliche Taucher in Aktion!

Nördlich von Karlsruhe, in der idyllischen Umgebung von Linkenheim-Hochstetten, geht es im Kampf gegen den invasiven Ochsenfrosch hoch her. Die heimische Amphibienart fühlt sich in der Region offensichtlich pudelwohl, was ein echtes Problem darstellt. Denn der nordamerikanische Ochsenfrosch (Lithobates catesbeianus), der in den 1990er Jahren hier eingeschleppt wurde und bis zu 20 cm groß und fast 1 kg schwer werden kann, hat keine natürlichen Fressfeinde und stellt eine Bedrohung für die heimischen Arten dar. Die Bekämpfung dieser Art hat daher höchste Priorität, wie SWR berichtet.

Um die Population des Ochsenfrosches zu kontrollieren, wird ein innovatives Forschungsprojekt ins Leben gerufen, in dem Tracker und speziell ausgebildete Hunde zum Einsatz kommen. 19 ehrenamtliche Sporttaucher sammeln derzeit Kaulquappen des Ochsenfrosches im Baggersee Streitköpfle, um so deutlich mehr über die Verbreitung dieser invasiven Art zu erfahren. Staatssekretär Andre Baumann aus dem Umweltministerium Baden-Württemberg zeigt sich aktiv am Geschehen interessiert und unterstützt die Maßnahmen.

Die Bekämpfungsmethoden

Die Maßnahmen zur Bekämpfung des Ochsenfrosches sind vielseitig. Sporttaucher und Biologen kommen mit Kleinkaliberwaffen zum Einsatz, um die Tiere zu entnehmen. So werden seit 2016 bereits jährlich im Schnitt 4.500 Kaulquappen aus dem Baggersee gefangen. In nur 20 Minuten können die Taucher bis zu 330 Kaulquappen aus dem Wasser holen. Eine umfassende Entnahme fortpflanzungsfähiger Weibchen soll dazu beitragen, die Eierlegungen nachhaltig zu verhindern.

Aber nicht nur das Tauchen steht auf der Agenda: Ab Herbst 2025 werden auch Artenspürhunde eingesetzt, die dabei helfen sollen, Ochsenfrösche in ihren Winterquartieren aufzuspüren. Das Regierungspräsidium Karlsruhe sieht sich dabei in der Pflicht, die gesetzlich vorgeschriebenen Maßnahmen zur Bekämpfung tätig umzusetzen. Auch wenn die Ausrottung des Ochsenfrosches als unwahrscheinlich gilt, verfolgt die Stadt das Ziel, seine Population zu kontrollieren und zu reduzieren.

Kritik und Herausforderungen

Die Bekämpfungsmethoden stoßen allerdings nicht nur auf Zustimmung. Einige Angler äußern Bedenken und halten die Maßnahmen für ineffektiv. Dennoch bleibt das Regierungspräsidium hartnäckig, wenn es darum geht, die Balance zwischen der Bekämpfung invasiver Arten und dem Schutz heimischer Tierchen zu wahren. Die Gegend rund um den Baggersee gilt als starkes Verbreitungsgebiet für die Amphibien, und sowohl Spezialisten als auch Ehrenamtliche sind gefordert, um hier ein gutes Händchen zu beweisen.

Der Ochsenfrosch breitet sich nicht nur lokal, sondern auch in der gesamten Rheinebene aus, wie Süddeutsche berichtet. Die künftigen Forschungen, die bis 2026 andauern und in deren Rahmen die Tiere sogar mit Sendern ausgestattet werden sollen, sollen helfen, ihr Verhalten und ihre Bewegungen besser nachvollziehen zu können. Die Natur um den Baggersee ist dabei sowohl lebendig als auch herausfordernd, mit Störchen, die über den See kreisen, und den Geräuschen von Fischerbooten und gelegentlichen Schüssen von einem nahegelegenen Schützenverein im Hintergrund.

Die Herausforderung, die der invasiven Spezies entgegentreten, hat für die Region nicht nur eine ökologische, sondern auch eine soziale Dimension. Der erfolgreiche Umgang mit dem Ochsenfrosch könnte langfristig nicht nur den Erhalt der heimischen Arten garantieren, sondern auch die Lebensqualität in der Region sichern.