Kartellamt stoppt Tönnies-Übernahme: Crailsheimer Schlachthof in Gefahr!

Kartellamt stoppt Tönnies-Übernahme: Crailsheimer Schlachthof in Gefahr!
Crailsheim, Deutschland - Das Bundeskartellamt hat eine klare Ansage gemacht: Die Übernahme des Crailsheimer Schlachthofs durch die Premium Food Group, ehemals Tönnies, ist ein No-Go. In einer Entscheidung, die viele Akteure in der Fleischindustrie betrifft, wurde das Vorhaben als bedenklich eingestuft, da es die Marktposition der Premium Food Group gefährlich gestärkt hätte. Rund 600 Beschäftigte des Crailsheimer Schlachthofs sind durch die Nachricht verunsichert, während Vion, der derzeitige Marktführer bei der Rinderschlachtung in Deutschland, die Entscheidung leider, aber respektvoll zur Kenntnis genommen hat. “Die Unsicherheit ist enorm gestiegen“, äußerte sich der stellvertretende Betriebsratsvorsitzende Michael Kugler entsetzt über den Ausgang.
Vion selbst erklärt, dass die Entscheidung momentan keine direkten Konsequenzen für das Tagesgeschäft haben wird. Das Unternehmen plant jedoch, die Situation und die Entscheidung des Kartellamts genau zu analysieren. Die Premium Food Group zeigte sich enttäuscht und wird die Begründung des Bundeskartellamts prüfen, bevor sie mögliche rechtliche Schritte in Aussicht stellt. Laut SWR gab es bereits im Vorfeld im April 2023 einen Protest von etwa 80 Tierschutzaktivisten, die die Zufahrt zum Schlachthof blockierten.
Marktsituation in der Fleischbranche
Das Bundeskartellamt hat umfassende Marktanalysen durchgeführt und festgestellt, dass die Übernahme von Vion durch Tönnies in den betroffenen Regionen zu einer dominierenden Marktstellung geführt hätte. Tönnies, bereits Marktführer bei der Schweineschlachtung, hätte mit der Übernahme einen Marktanteil von über 40 Prozent in den Einzugsgebieten der betroffenen Schlachthöfe erreicht, was die Wettbewerbsbedingungen für Landwirte und kleinere Betriebe erheblich verschlechtern könnte. Präsident Andreas Mundt des Bundeskartellamts zeigte sich besorgt und erklärte, dass solche Konzentrationen der Marktmacht wohl durch Marktzutrittsschranken und begrenzte Alternativen für die Landwirte begleitet werden würden, wie ausgeführt wird.
Insgesamt betreibt Vion mehrere Standorte in Deutschland und hat angekündigt, sich bis Juni 2024 weitgehend zurückzuziehen. Der Markt der Schlachthöfe in Buchloe, Crailsheim und Waldkraiburg war von dieser Übernahme bedroht, und das Bundeskartellamt hat seit Anfang 2024 verschiedene Fusionsprojekte rund um Vion geprüft, wobei einige genehmigt wurden, andere jedoch nicht.
Auswirkungen auf die Beschäftigten
Die Verunsicherung unter den rund 600 Mitarbeitenden in Crailsheim ist spürbar. Nach der Entscheidung äußerte der stellvertretende Betriebsratsvorsitzende die Sorge um die Jobperspektiven in der Region. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Lage entwickeln wird und welche Schritte die Premium Food Group letztendlich unternehmen wird. Die Betriebsratsmitglieder fordern eine klare Stellungnahme zum zukünftigen Kurs des Unternehmens in der Region. Dies führt zu einem Gefühl der Unsicherheit, das sich über die ganze Branche erstreckt.
Inmitten dieser komplexen Situation bleibt die Frage, wie sich der Wettbewerb in der Branche weiterentwickeln wird und ob das Bundeskartellamt für einen fairen Markt sorgen wird. Heißt es bald wieder “Es gibt genug Platz für alle”, oder dominiert bald eine einzige Marke den Markt? Die nächsten Monate werden zeigen, welche Richtung die Branche einschlägt.
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Ort | Crailsheim, Deutschland |
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