Fotospaziergang: Natur und Geschichte im Weinsberger Klinikum-Park

Fotospaziergang: Natur und Geschichte im Weinsberger Klinikum-Park

Weinsberg, Deutschland - In Weinsberg fand kürzlich ein besonderer Fotospaziergang im denkmalgeschützten Park des Klinikums am Weissenhof statt, zu dem Martina eingeladen hatte. Sechs Heimatreporter erkundeten an diesem harmonischen Tag das weitläufige Gelände, das für seine Vielfalt an Fotomotiven bekannt ist. Der Park, der von 3.800 Bäumen und 10 km Wegen geprägt ist, war dabei der perfekte Rahmen für eine kleine Entdeckungsreise.

Der Spaziergang startete am beliebten Streichelzoo, wo Ziegen und Gänse ebenso neugierig wie die Reporter auf die Besucher reagierten. Diese Tiere boten zahlreiche Gelegenheiten für Schnappschüsse. Während die Gruppe weiter durch den Park mit seinen alten Bäumen und historischen Häusern schlenderte, ließen sich viele Erinnerungen wecken – sowohl persönliche als auch gemeinschaftliche Begegnungen mit ehemaligen Kollegen der Teilnehmer.

Erinnerungen an die Vergangenheit

Ein Höhepunkt der Tour war der Gedenkstein, der an die Opfer der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft erinnert. Diese Stätte regte dazu an, innezuhalten und über die dunklen Kapitel der Geschichte nachzudenken. Zwischen 1940 und 1941 wurden unter dem Deckmantel des Euthanasieprogramms zahlreiche Patienten des Klinikums in Tötungszentren deportiert, was die Bedeutung dieses Gedenkens unterstreicht. Mindestens 250.000 Menschen fielen diesen grausamen Praktiken zum Opfer.

Die Gruppe setzte ihren Weg in Richtung der Kirche fort, die den Eingang zum Friedhofspark bildet. Hier erlebten die Teilnehmer eine ruhige Atmosphäre mit eindrucksvollen Gräbern und Skulpturen von Michael Hieronymus, sowie dem kleinen Monopteros, der zu beschaulichen Momenten einlädt. Stille und Respekt vermischten sich mit den Erinnerungen und Gedanken zu den Schicksalen der verstorbenen Patienten.

Ein Ort der Genesung

Der Park des Klinikums am Weissenhof, eröffnet im Jahr 1903, dient nicht nur der Erinnerung, sondern auch der Genesung der Patienten. Im heutigen modernen psychiatrischen Krankenhaus werden jährlich rund 13.000 Patienten in 522 Betten behandelt. Mit etwa 1.100 Mitarbeitern ist das Klinikum der größte Arbeitgeber in Weinsberg und besitzt eine lange Geschichte, von der Eröffnung als königliches Sanatorium bis hin zu seiner heutigen Funktion als Lehrklinik der Universität Heidelberg.

Nach dem Besuch des Friedhofsparks ließ sich die Gruppe im Café „Auszeit“ nieder, um bei Kaffee und Kuchen die Eindrücke des Tages Revue passieren zu lassen. Die Terrasse bot nicht nur eine gute Aussicht, sondern auch eine erholsame Pause in der Natur. Diese gelungene Veranstaltung verdeutlichte nicht nur die Schönheit des Parks, sondern auch die Wichtigkeit, die Geschichte nicht zu vergessen und den betroffenen Menschen Respekt zu zollen.