FC Biegelkicker zieht sich zurück: Aufstieg in Gefahr!

FC Biegelkicker zieht sich zurück: Aufstieg in Gefahr!

Bietigheim-Bissingen, Deutschland - Der FC Biegelkicker Erdmannhausen hat in einer jüngsten Mitteilung angekündigt, dass die erste Mannschaft des Vereins wegen Personalproblemen aus dem Wettbewerb der Regionenliga zurückgezogen wird. Trotz aller Bemühungen sieht sich der Verein nicht in der Lage, eine konkurrenzfähige Mannschaft aufzustellen. Stattdessen startet der FC nun einen kompletten Neuaufbau in der Bezirksliga. Dies geschieht in einer Zeit, in der der Frauenfußball in Deutschland und auch international Hochkonjunktur hat, was deutlich zeigt, wie wichtig diese Entwicklung ist, wie FuPa berichtet.

Der Rückzug der Erdmannhausener hat unmittelbare Auswirkungen auf die Liga, denn die SGM Oppenweiler/Sulzbach II hat durch den Rückzug einen Nichtabstiegsplatz erreicht. Gleichzeitig wird der FSV 08 Bietigheim-Bissingen aufgrund des Verzichts des TV Aldingen in der Relegation spielen. Um den lokalen Fußball weiter zu fördern, wird erstmals im Bezirk auch ein Supercup ausgetragen, bei dem die Meister der Bezirksliga und der Pokalsieger aufeinandertreffen. Die Partie zwischen SV Leonberg/Eltingen und TASV Hessigheim ist für den 20. Juli 2025 angesetzt, wobei der Spielort noch festgelegt werden muss.

Fokus auf Frauenfußball

Beim FC Biegelkicker Erdmannhausen liegt allerdings nicht nur die Herrenmannschaft im Fokus. Bei einem jüngst abgehaltenen Vereinsdialog des Württembergischen Fußballverbands (wfv) wurde der Schwerpunkt auf den Frauenfußball gelegt. Der Verein, der 1987 von Straßen- und Freizeitfußballern gegründet wurde und seit 1993 auch Frauen und Mädchen integriert, hat mittlerweile 320 vornehmlich weibliche Mitglieder. Simon Regler und Tom Schwarz haben erst vor wenigen Jahren eine Freizeitfußballgruppe ins Leben gerufen, die nun Teil der wfv-Freizeitliga ist. Der Vorsitzende Harald Wagner betonte, dass die mediale Präsenz des Frauenfußballs ausbaufähig sei, während der wfv-Vizepräsidentin Angelika Fioranelli-Petersohn und Geschäftsführer Frank Thumm wichtige Themen ansprachen, die die zukünftigen Ligen- und Wettbewerbsstrukturen betreffen.

Für 2025 plant der FC Biegelkicker einen „Tag des Mädchenfußballs“, um lokale Schulen anzusprechen und Mädchen für den Sport zu begeistern. Bereits jetzt engagiert sich der Verein mit Trainingsangeboten für Mädchen im Alter von 3 bis 6 Jahren in Kooperation mit einem Kindergarten. Dabei wird auch auf die gleichwertige Behandlung von Frauen und Männern in Bezug auf Schiedsrichterbesetzungen hingewiesen, was Ingo Ernst vom Bezirksteam betonte. Inward auf Schiedsrichter ist ein wichtiges Thema, insbesondere in Anbetracht des aktuellen Mangels im Bezirk.

Der Frauenfußball im Aufwind

Der zunehmende Fokus auf den Frauenfußball ist nicht nur lokal bemerkbar, sondern zeigt sich auch auf internationaler Ebene, wie beispielsweise in der bevorstehenden UEFA EURO der Frauen in England. Laut einem Bericht von Inside FIFA hat sich der Frauenfußball in den letzten zehn Jahren enorm entwickelt, auch wenn noch Herausforderungen bestehen. Die FIFA hat die Frauenfußballstrategie ins Leben gerufen, um das Spiel in allen Mitgliedsländern zu fördern.

Im Rahmen eines Hilfspakets während der COVID-19-Pandemie wurden 1,5 Milliarden US-Dollar bereitgestellt, um den Frauenfußball zu unterstützen. Jedes Mitgliedsland erhielt 500.000 US-Dollar zur Entwicklung des Frauenfußballs. Ziel ist es, die Zahl der Mädchen und Frauen, die bis 2026 Fußball spielen, auf 60 Millionen zu erhöhen. Diese Entwicklungen zeigen, wie wichtig der Anschluss an moderne Strukturen und die Förderung von Frauen im Sport sind.

Die Strukturen im Frauenfußball sind somit nicht nur entscheidend für die Vereine vor Ort, sondern auch für die bundesweite und internationale Anerkennung des Spiels. Der FC Biegelkicker Erdmannhausen ist hier in der Pflicht, aktiv zu bleiben und neue Wege zu finden, um sowohl im Männer- als auch im Frauenfußball erfolgreich zu sein.