Ulrike Draesner: Penelope als Heldin der Gegenwart – Antikengespräch in Heidelberg!
Am 6. November 2025 präsentiert Ulrike Draesner im Heidelberger Antikengespräch ihre neue Perspektive auf Penelope.

Ulrike Draesner: Penelope als Heldin der Gegenwart – Antikengespräch in Heidelberg!
Die Vorfreude auf das 2. Heidelberger Antikengespräch am 6. November 2025 im Atrium des Heidelberg Center for American Studies ist spürbar. Ab 18.15 Uhr wird die bekannte Autorin Ulrike Draesner zu Gast sein, um aus ihrem neuesten Werk „penelopes sch()iff“ zu lesen. Dabei beleuchtet sie die vielschichtige Figur der Penelope aus der griechischen Mythologie aus einer feministischen Perspektive. In diesem spannenden Dialog wird sie begleitet von Prof. Dr. Jonas Grethlein, einem Experten der Griechischen Literaturwissenschaft und Initiator der Antikengespräche.
Ulrike Draesner nimmt mit ihrer lyrischen Neuerzählung von Homers „Odyssee“ ein mutiges Thema auf. Penelope wird nicht nur als die treue Gattin des Odysseus präsentiert, sondern als Symbol für eine starke, eigenständige Frau, die ihre Wünsche und ihre Kraft in einem gängigen patriarchalen Narrativ hinterfragt. In Draesners Erzählung stechen Penelope und hundert andere Frauen in See, um ihre eigene Reise zu beginnen und neue Perspektiven auf ihre Realität zu gewinnen. Das Buch thematisiert nicht nur Geschlechterverhältnisse, sondern auch die Bedeutung von Gemeinschaft und individueller Freiheit.
Das Gespräch über Antike und Gegenwart
In der Veranstaltung werden tiefgehende Fragen erörtert: Wie beeinflussen die antiken Frauen- und Männerbilder unser Verständnis von Geschlechterrollen heute? Welche Machtstrukturen sind nach wie vor präsent, und welche neuen Wege können Frauen beschreiten? Draesner gibt der historischen Figur der Penelope eine frische Stimme und wirft einen kritischen Blick auf die alten Erzählungen. Ihre Penelope ist nicht nur klug und leidenschaftlich, sondern auch eine Vorreiterin, die gemeinsam mit anderen Frauen ihre Freiheit einfordert und neue Lebensziele ansteuert.
Wie das Buch selbst, so ist auch die Diskussion um die Erzählung furchtlos, erfinderisch und poetisch, und es steht nichts Geringeres als die Aufarbeitung einer unterdrückten Geschichte auf dem Spiel. „penelopes sch()iff“ fungiert als elektrisierendes Klanggewebe, das alte Mythen in einem neuen Licht erstrahlen lässt. Ulrike Draesner möchte damit Penelopes Geschichte auch im Rahmen des Endes der Odyssee im „Danach“ erzählen und ihre Version der Erzählung lebendig machen.
Ein Blick auf die Referenten
Ulrike Draesner ist seit 2018 Professorin am Deutschen Literaturinstitut in Leipzig und hat durch ihren literarischen Werdegang zahlreiche Auszeichnungen erhalten, darunter den Literaturpreis der Konrad-Adenauer-Stiftung und den Großen Preis des Deutschen Literaturfonds. Prof. Dr. Jonas Grethlein, der selbst zahlreiche Preise für seine Beiträge zur griechischen Literaturwissenschaft erhielt, zeigt mit seinen Arbeiten auf, wie die Antike in der zeitgenössischen Kunst und Kultur nachwirkt.
Das Heidelberger Antikengespräch verspricht also nicht nur eine anregende Auseinandersetzung mit der Antike, sondern auch einen bedeutsamen Austausch über die Rolle der Frauen in diesen Geschichten, die für uns heute relevant bleiben. Es lohnt sich, Teil dieses besonderen Abends zu sein!
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