Millionenklage: PFAS-Skandal zwingt Rastatter Wasserwerke in die Knie!

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In Baden-Baden wird am 27.10.2025 ein zivilrechtlicher Prozess zum PFAS-Schadensersatz fortgesetzt, der Millionen umfasst.

In Baden-Baden wird am 27.10.2025 ein zivilrechtlicher Prozess zum PFAS-Schadensersatz fortgesetzt, der Millionen umfasst.
In Baden-Baden wird am 27.10.2025 ein zivilrechtlicher Prozess zum PFAS-Schadensersatz fortgesetzt, der Millionen umfasst.

Millionenklage: PFAS-Skandal zwingt Rastatter Wasserwerke in die Knie!

Im Herzen von Baden-Württemberg sorgt ein umstrittener PFAS-Umweltskandal für Aufregung. Am 27. Oktober 2025 wird der Zivilprozess um Schadensersatz in Millionenhöhe an den Landgericht Baden-Baden fortgesetzt, ein Verfahren, das bereits seit März 2022 anhängig ist. Nach einer dreieinhalbjährigen Pause liegt nun ein Gutachten eines Sachverständigen vor, das zu neuen Klärungen in der Sache führen könnte. Das SWR berichtet, dass sich die Stadtwerke Rastatt mit einer Klage in Höhe von 6,5 Millionen Euro gegen einen Kompostunternehmer wehren, der zwischen 2006 und 2008 Papierschlämme mit PFAS in der Kompostproduktion verwendet haben soll.

PFAS, auch bekannt als Per- und polyfluorierte Alkylsubstanzen, sind für ihre Langlebigkeit und ihre schädlichen Auswirkungen auf die Umwelt bekannt. Diese Substanzen haben sich bereits großflächig im Boden und in den Gewässern der Region verbreitet und sind nur sehr schwer abbaubar. Das bringt nicht nur die Umwelt, sondern auch die Gesundheit von Menschen in Gefahr, da einige dieser Verbindungen als krebserregend eingestuft werden und den Hormonhaushalt stören können. Das hebt das Thema in der Region auf die Tagesordnung, denn allein im Gebiet um Rastatt und Baden-Baden sind über 1.000 Hektar Ackerfläche betroffen.

Der Stand des Prozesses

Der Prozess zielt darauf ab, die Haftungsfrage und nicht die Schuldfrage zu klären. Obwohl die Stadtwerke Rastatt den Vorwurf erheben, dass die PFAS-Verunreinigung durch die großflächige Ausbringung kontaminierter Papierschlämme geschehen ist, bestreitet der Beklagte, die Umweltpartner Vogel AG, jegliche Verantwortung. Bei der Verhandlung wird der Sachverständige persönlich gehört, und beide Parteien konnten bereits schriftliche Stellungnahmen zu dem Gutachten abgeben. Der Geschäftsführer der Stadtwerke Rastatt, Olaf Kaspryk, betont die Verantwortung für die Bereitstellung von einwandfreiem Trinkwasser und die Notwendigkeit von Maßnahmen zur Schadensabwehr.

Die Stadtwerke haben mittlerweile erhebliches investiert, um ihre Wasserwerke mit Filtertechnik zur Entfernung von PFAS auszustatten. Ein drittes Wasserwerk musste sogar stillgelegt werden, um die Trinkwasserversorgung zu sichern, was in der Region zu erhöhten Wasserpreisen geführt hat, die schlussendlich von den Kundinnen und Kunden getragen werden. Über die Jahre seit der Klageeinreichung im Mai 2019 haben sich Schäden in Höhe von 6,5 Millionen Euro netto angesammelt.

Auswirkungen und Zukunft

Die PFAS-Belastung in Mittelbaden betrifft nicht nur die Wasserwerke, sondern auch die Böden und die gesamte Umweltsituation in der Region. Die gefürchteten Substanzen sind in zahlreichen Alltagsgegenständen wie Pizzakartons und beschichteten Pfannen enthalten und laut Stadtwerke Rastatt müssen einige von ihnen ab 2026 auf 20 relevante Verbindungen untersucht werden. Sowohl die Stadtwerke als auch die Gemeinde Hügelsheim, die ebenfalls Schadensersatz in Höhe von 150.000 Euro von dem gleichen Unternehmer fordert, hoffen auf eine Klärung der Verantwortlichkeiten durch das Landgericht Baden-Baden.

Der Streit um die PFAS-Belastung ist emblematisch für die Herausforderungen, die durch Umweltverschmutzung für die Gemeinden entstehen können. Der Prozess zeigt, wie wichtig es ist, Verantwortung zu übernehmen und nachhaltige Lösungen zu finden, um die Wasserversorgung künftig abzusichern. Die Entscheidung des Gerichts steht noch aus, ein Verkündungstermin wird festgelegt.