Jugend spricht Klartext: Wehrpflicht – Fluch oder Segen?

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Matthias Gastel lädt am 31. Oktober 2025 im Café Scholderbeck Jugendliche zur Diskussion über Wehrpflicht und Pflichtjahr ein.

Matthias Gastel lädt am 31. Oktober 2025 im Café Scholderbeck Jugendliche zur Diskussion über Wehrpflicht und Pflichtjahr ein.
Matthias Gastel lädt am 31. Oktober 2025 im Café Scholderbeck Jugendliche zur Diskussion über Wehrpflicht und Pflichtjahr ein.

Jugend spricht Klartext: Wehrpflicht – Fluch oder Segen?

Am Freitag, den 31. Oktober, lädt der Bundestagsabgeordnete Matthias Gastel von den Grünen alle jungen Leute zu einer spannenden Jugendsprechstunde ins Café Scholderbeck in Kirchheim unter Teck ein. Ab 14.30 Uhr wird er sich mit den Teilnehmenden auf eine wichtige Diskussion über die mögliche Wiedereinführung der Wehrpflicht und die Idee eines Pflichtjahres für Jugendliche einlassen. In diesem Zusammenhang interessiert sich Gastel besonders für die Meinungen der jungen Menschen, denn im Dezember könnten entscheidende Beschlüsse zu Sicherheit und Verteidigung im Bundestag fallen, die weitreichende Konsequenzen haben könnten. Außerdem steht er für weitere Anliegen der Jugendlichen offen.

Die Debatte um die Wehrpflicht ist durch die aktuelle internationale politische Lage neu entfacht worden. Seit der Aussetzung der Wehrpflicht im Jahr 2011 sind junge Menschen in Deutschland mit verschiedenen Optionen konfrontiert, sei es Ausbildung, Freiwilligendienst, Studium oder Reisen. Ein Umstand, den auch Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) erkennt, der eine teilweise Rückkehr zur Wehrpflicht plant, vor allem wenn die Zahl der freiwilligen Meldungen nicht ausreichend ist. Aktuell benötigt die Bundeswehr schätzungsweise 60.000 zusätzliche Soldatinnen und Soldaten, um personell auf der Höhe der Zeit zu sein.

Stimmen aus der Jugend

Aber wie stehen die Jugendlichen selbst zu dieser Thematik? Laut einer aktuellen Umfrage des ZDF Politbarometers befürworten 45% der Deutschen die Rückkehr zur Wehrpflicht, während 35% dagegen sind. Interessant ist, dass vor allem junge Menschen im Alter von 18 bis 34 Jahren skeptischer gegenüber dem Wehrdienst sind. Mehr als die Hälfte lehnt ihn ab, und sie fühlen sich oft nicht ausreichend in die Debatte einbezogen. So äußert sich beispielsweise die Schülerin Lona, die der Meinung ist, dass die Bedürfnisse ihrer Generation in diesen Überlegungen nicht ausreichend berücksichtigt werden. Sie schlägt vor, zwischen Wehrdienst und Zivildienst wählen zu können, was ihrer Ansicht nach zeitgerechter wäre.

Auf der anderen Seite gibt es auch Stimmen wie die von Schüler Loreena, die sich für eine Karriere in der Bundeswehr interessiert, aber gleichzeitig Bedenken hinsichtlich der möglichen Einsätze hat. Rimon hingegen, der eine Ausbildung zum Automobil-Kaufmann anstrebt, sieht die Notwendigkeit, sich auf einen möglichen Krieg vorzubereiten.

Denkansätze für die Zukunft

Der Ministerpräsident von Baden-Württemberg, Winfried Kretschmann, betont die Dringlichkeit von Aufrüstungsplänen in Deutschland und Europa. Gleichzeitig erkennt Jugendforscher Simon Schnetzer eine steigende Akzeptanz der Bundeswehr unter jungen Leuten. Allerdings bleibt die Frage der Sinnhaftigkeit eines Wehrdienstes nach wie vor ein heißes Eisen. Um die Chance auf eine Rückkehr zur Wehrpflicht zu wahren, müsste im Bundestag ein Spannungs- oder Verteidigungsfall festgestellt werden, was eine Änderung des Grundgesetzes erforderlich machte, um die Wehrpflicht auch für Frauen einzuführen.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die zukünftigen Entscheidungen über Wehrdienst und militärische Präsenz nicht nur auf politische Rahmenbedingungen beruhen, sondern auch stark von den Meinungen und Bedürfnissen der jungen Menschen abhängen. Wer seine Stimme einbringen möchte, hat am 31. Oktober die Gelegenheit, sich mit Matthias Gastel und anderen Gleichgesinnten auszutauschen und möglicherweise Einfluss auf die Richtung dieser wichtigen Debatte zu nehmen.