Schwetzingen setzt auf nachhaltige Mobilität: Radverkehrs-Expansion 2030!

Schwetzingen fördert nachhaltige Mobilität durch AGFK, neue Radverkehrsmaßnahmen und geplante Fußverkehrskonzepte bis 2030.
Schwetzingen fördert nachhaltige Mobilität durch AGFK, neue Radverkehrsmaßnahmen und geplante Fußverkehrskonzepte bis 2030. (Symbolbild/MBW)

Schwetzingen setzt auf nachhaltige Mobilität: Radverkehrs-Expansion 2030!

Schwetzingen, Deutschland - Am 26. Juni 2025 hat der Gemeinderat von Schwetzingen einen wegweisenden Schritt in Richtung nachhaltiger Mobilität unternommen. Seit 2018 ist die Stadt Mitglied in der Arbeitsgemeinschaft Fahrrad- und Fußgängerfreundlicher Kommunen in Baden-Württemberg (AGFK e.V.), die sich zum Ziel gesetzt hat, eine fuß- und fahrradfreundliche Kommune zu fördern. Die Ratsversammlung hat einstimmig die AGFK-Vision 2030 zur Kenntnis genommen und den Ausbau des Fuß- und Radverkehrs beschlossen.

Wie in der Pressemitteilung des Speyer Kuriers zu lesen ist, trat diese Vision am 1. Juli 2023 in Kraft und wird durch ein Qualitätsstufensystem unterstützt. Zur Erreichung dieser Ziele wurden sechs „Meilensteine“ definiert, unter anderem der Aufbau attraktiver Netze für Fuß- und Radverkehr sowie ein Mentalitätswandel in der Verwaltung. Die Einbindung von Schulen und politischen Akteuren steht ebenfalls im Fokus, um ein gemeinsames Bewusstsein für die Vorteile aktiver Mobilität zu schaffen.

Positive Entwicklung und geplante Maßnahmen

Die erste Evaluation durch die AGFK im Sommer 2024 stellte eine positive Entwicklung in Schwetzingen fest. Dazu gehören die Umsetzung des Radverkehrskonzepts und das Engagement beim Radschnellweg Heidelberg–Schwetzingen. Auch die Sicherheitsmaßnahmen für Schulwege erfreuen sich wachsender Aufmerksamkeit, was zeigt, dass in der Stadt ein zunehmendes Bewusstsein für nachhaltige Mobilität entsteht.

Zur weiteren Verwirklichung der AGFK-Qualitätssufe sind verschiedene Maßnahmen geplant. So soll ein Fußverkehrskonzept erstellt werden, dessen Kosten von 15.000 Euro zu 50 Prozent förderfähig sind. Des Weiteren wird die Vision fest in der Stadtverwaltung verankert und die regelmäßige Teilnahme an Netzwerkveranstaltungen ist vorgesehen, um den Austausch und die Kooperation zu fördern.

Fahrradvermietsystem wird verlängert

Ein weiteres Highlight der Sitzung war die Entscheidung zur Verlängerung des Fahrradvermietsystems in Schwetzingen, das bis 2027 weitergeführt wird. Der Vertrag mit VRNnextbike, der bis zum 31. Dezember 2025 läuft, wird in eine Übergangsphase bis zum 28. Februar 2027 überführt. Das Gesamtbudget für diese Maßnahme beläuft sich auf 57.456 Euro. Ab dem 1. März 2027 wird das System dann unter dem Namen „VRNrad“ mit einem jährlichen Budget von etwa 36.000 Euro für die nächsten acht Jahre fortgeführt.

Das Fahrradvermietsystem, das seit 2018 in Betrieb ist und 14 Stationen mit mindestens 50 Fahrrädern umfasst, erfreut sich steigender Beliebtheit. Die Ausleihzahlen sind um bemerkenswerte 34 Prozent angestiegen, was die positive Resonanz der Schwetzinger Bevölkerung auf die Initiative unterstreicht.

Finanzielle Herausforderungen und Jahresabschluss Bellamar

Der Gemeinderat hat zudem den Jahresabschluss des Eigenbetriebs Bellamar für 2023 festgestellt. Leider musste dabei ein Defizit von 437.480,45 Euro zur Kenntnis genommen werden, das aus dem städtischen Haushalt gedeckt wird. Der Jahresabschluss wurde gründlich von einer Treuhandgesellschaft sowie dem Rechnungsprüfungsamt geprüft, sodass die Beschlüsse größtenteils einstimmig gefasst wurden.

Die Entwicklungen in Schwetzingen zeigen deutlich, dass die Stadt auf dem richtigen Weg ist, um eine nachhaltige Mobilität zu schaffen. Vor dem Hintergrund der bundesweiten Initiativen, wie der Gründung von AGFK Deutschland, sind die Bemühungen der Kommune Teil eines größeren Kontextes, der die Expertise von über 1.000 Städten und Gemeinden bündeln und die Interessen der Kommunen im Fuß- und Radverkehr auf Bundesebene stärken soll.

Für die weitere Implementierung zukunftsorientierter Mobilitätskonzepte wird gemäß den Erkenntnissen des Goslar Instituts eine gute Datenbasis von entscheidender Bedeutung sein. Mit den richtigen Informationen lassen sich Mobilitätsverhalten analysieren und zeitgemäße Lösungen für eine ressourcenschonende Mobilität entwickeln. Dies könnte nicht nur die Attraktivität des öffentlichen Verkehrs steigern, sondern auch entscheidend zur Reduktion von Treibhausgasemissionen beitragen.

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OrtSchwetzingen, Deutschland
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