Stuttgart: Glücksatlas zeigt, warum wir trotz Lebensqualität unglücklich sind

Stuttgart: Glücksatlas zeigt, warum wir trotz Lebensqualität unglücklich sind
Stuttgart, Deutschland - Stuttgart, die pulsierende Landeshauptstadt von Baden-Württemberg, hat in jüngster Zeit sowohl Licht als auch Schatten erfahren. Laut dem Glücksatlas der Süddeutschen Klassenlotterie und der Universität Freiburg belegt Stuttgart den 19. Platz unter den 40 größten Städten Deutschlands. Doch die objektive Lebensqualität, gemessen durch die Universität Freiburg, Positioniert Stuttgart bereits auf Rang 7. Wie passt das zusammen?
Die Stadt punktet mit einer starken Wirtschaft, einer niedrigen Arbeitslosenquote und hervorragenden Lebensbedingungen. Bernd Raffelhüschen, Professor für Finanzwissenschaften und Sozialpolitik, hebt die ordentlichen Einkommen und Vermögen hervor. Und das nicht ohne Grund: Stuttgart wurde sogar als Deutschlands vitalste Innenstadt unter den Großstädten ausgezeichnet, vor allem aufgrund der hohen Passantendichte.
Lebensqualität und Zufriedenheit
Doch trotz dieser positiven Aspekte gibt es einen gravierenden Widerspruch: Die subjektive Lebenszufriedenheit der Stuttgarter ist geringer als zu erwarten wäre. So belegt die Stadt mit 6,97 Punkten nur den 14. Platz in der Lebenszufriedenheit, was sie schlechter dastehen lässt als Freiburg (Rang 21) und Karlsruhe (Rang 39) in Baden-Württemberg. Die Herausforderungen wie die angespannte Wohnsituation und der begrenzte Zugang zu Erholungsflächen tragen zur Unzufriedenheit bei. Hierbei ist besonders die Mietpreissituation zu nennen, die das Glücksempfinden vieler Stuttgarter beeinträchtigt.
Eine Umfrage ergab, dass 85,5 Prozent der Stuttgarter auch bei wechselhaftem Wetter versuchen, sich die Zeit schön zu machen. Es zeigt sich, dass das Glücksempfinden nicht nur von der Stadt selbst, sondern auch von sozialen Beziehungen und Aktivitäten abhängig ist. Aber auch die ständigen Staus und Baustellen in der Innenstadt belasten nicht nur die Nerven, sondern werfen einen Schatten auf die Lebensqualität der Bürger. Viele Kinder unter 15 Jahren haben die Innenstadt bereits nie ohne diese Unannehmlichkeiten erlebt.
Chancen durch Infrastruktur
Die Umwandlung Stuttgarts durch das Großprojekt Stuttgart 21 könnte langfristig für eine Verbesserung sorgen. Raffelhüschen ist optimistisch, dass das Glücksempfinden steigen könnte, wenn das Projekt abgeschlossen ist. Allerdings könnte eine weitere Verzögerung bei der Eröffnung auch negative Auswirkungen auf das Glücksranking haben.
Laut der Studie von PwC fühlen sich neun von zehn Stadtbewohner:innen an ihrem Wohnort wohl, was darauf hindeutet, dass trotz der Herausforderungen die Mehrheit der Stuttgarter positive Aspekte des Stadtlebens schätzt. Besonders die Kultur- und Freizeitangebote sowie die Job- und Bildungschancen stehen hoch im Kurs, während Faktoren wie hohe Verkehrsbelastung und die angespannte Wohnungsmarktlage kritisch gesehen werden.
Am Ende bleibt festzuhalten, dass die Herausforderungen groß sind, doch Stuttgart hat das Potenzial, sich zu einer noch lebenswerteren Stadt zu entwickeln. Vielleicht liegt das Glück der Stuttgarter auch in der Hand der Bewohner selbst, die versuchen, ihre Stadt lebenswert zu gestalten, während sie auf positive Veränderungen warten.
Für weitere Informationen und Einblicke in die Lebensqualität in Stuttgart werfen Sie einen Blick auf die Berichte von SWR, SKL Glücksatlas und PwC.
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Ort | Stuttgart, Deutschland |
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