Familienunternehmen Schuh Graf meldet Insolvenz – Filialen bleiben geöffnet!

Schuh Graf in Bietigheim-Bissingen meldet Insolvenz an und startet Eigenverwaltungsverfahren zur Sanierung des Unternehmens.
Schuh Graf in Bietigheim-Bissingen meldet Insolvenz an und startet Eigenverwaltungsverfahren zur Sanierung des Unternehmens. (Symbolbild/MBW)

Familienunternehmen Schuh Graf meldet Insolvenz – Filialen bleiben geöffnet!

Bietigheim-Bissingen, Deutschland - Baden-Württemberg hat einen weiteren Rückschlag im Einzelhandel hinzunehmen: Das traditionsreiche Familienunternehmen Schuh Graf hat Insolvenz angemeldet. Diese Entscheidung wurde am 3. Juni 2025 vom Amtsgericht Stuttgart genehmigt, und die Geschäfte bleiben trotz des Antrags vorerst geöffnet. Von der Insolvenz sind rund 160 Mitarbeiter betroffen, die über 27 Filialen verteilt in Baden-Württemberg sowie einer in Hessen arbeiten. Die Geschäfte, bekannt unter den Marken „Schuh-Mann“ und „QUICK SCHUH“, werden weiterhin betrieben, was den Kunden die Möglichkeit gibt, wie gewohnt einzukaufen. Die Gehälter der Mitarbeiter sind für die kommenden drei Monate über das Insolvenzgeld der Bundesagentur für Arbeit gesichert, was ein kleiner Lichtblick in dieser schwierigen Zeit ist.

Die wirtschaftlichen Probleme des Unternehmens sind vielfältig. Laut Ruhr24 sind die schwache Wirtschaftslage, die steigenden Preise und der wachsende Trend zum Onlinehandel maßgeblich für die Insolvenz verantwortlich. Diese Faktoren haben zu einer Kaufzurückhaltung bei den Kunden geführt. Geschäftsführer Götz M. Graf zeigt sich dennoch optimistisch und betont die Notwendigkeit einer strategischen Neuaufstellung, um das Unternehmen zukunftsfähig zu machen.

Sanierung in Eigenverwaltung

Um die Sanierung zu ermöglichen, hat das Unternehmen ein Verfahren in Eigenverwaltung eingeleitet, das es ihm erlaubt, die Kontrolle über seine Geschäfte zu behalten, während ein Sachwalter, in diesem Fall Dr. Tibor Daniel Braun von der Kanzlei Illig Braun Kirschnek, die Fortschritte überwacht. Dieser Ansatz soll helfen, die strukturellen Probleme zu analysieren und Lösungen zu entwickeln, um die Wettbewerbsfähigkeit langfristig zu stärken. Steffen Beck von der Pluta Rechtsanwalts GmbH leitet den Restrukturierungsprozess und sieht Chancen für eine nachhaltige Neupositionierung.

Die Herausforderung besteht vor allem in der Optimierung der operativen Stellhebel, was bedeutet, dass sowohl Umsatz- als auch Kostenstruktur unter die Lupe genommen werden müssen. „Wir haben bereits konstruktive Gespräche mit unseren Geschäftspartnern geführt, um neue Konditionen auszuhandeln“, erklärt Geschäftsführer Graf.

Die Herausforderungen der Branche

Die Situation von Schuh Graf ist kein Einzelfall, sondern spiegelt die allgemein angespannten Verhältnisse im stationären Einzelhandel wider. Laut dem rechtlichen Fachportal anwalt.de erfordert die gegenwärtige wirtschaftliche Lage prompte Aktionen, um Unternehmenskrisen zu bewältigen. Frühzeitige Erkennung möglicher Krisensymptome, wie etwa sinkende Umsätze, ist entscheidend. Der Einsatz von Fachanwälten kann helfen, Haftungsrisiken für Geschäftsführer zu minimieren und die Weichen für eine erfolgreiche Sanierung rechtzeitig zu stellen.

Schuh Graf hofft auf eine positive Wende der Ereignisse, um auch weiterhin ein gefragter Ansprechpartner im Schuh- und Modehandel zu sein. Die nächsten Monate werden zeigen, ob die geplanten Maßnahmen zur Reorganisation greifen und das Unternehmen seinen Platz im Markt behaupten kann.

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OrtBietigheim-Bissingen, Deutschland
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