Schulsozialarbeit in Aalen: Ein Lichtblick für unsere Kinder!

Aalen etabliert Schulsozialarbeit an allen Schulen, um psychische Belastungen und demokratische Bildung zu fördern.
Aalen etabliert Schulsozialarbeit an allen Schulen, um psychische Belastungen und demokratische Bildung zu fördern. (Symbolbild/MBW)

Schulsozialarbeit in Aalen: Ein Lichtblick für unsere Kinder!

Aalen, Deutschland - In Aalen steht die Schulsozialarbeit seit dem 1. Februar 2025 auf festem Boden. Der Bildungsausschuss des Gemeinderats hat ein überarbeitetes Konzept zur Schulsozialarbeit beschlossen, dem nur drei Stimmen der AfD entgegenstanden. Die Entscheidung über den Gemeinderatsbeschluss wird in der nächsten Sitzung erwartet, was bereits jetzt die Gemüter erhitzt. Über 6000 Schülerinnen und Schüler profitieren inzwischen von diesem Angebot, das mehr als 19 Fachkräfte mit 13,45 Vollzeitstellen umfasst, die an den städtischen Schulen tätig sind. Damit ist die Schulsozialarbeit in Aalen nicht nur etabliert, sondern wird auch kontinuierlich auf kleinere Grundschulen ausgeweitet.

Wie wichtig diese Unterstützung ist, verdeutlichen Stimmen aus dem Gemeinderat. Ralf Meiser von den Grünen bezeichnete die Schulsozialarbeit als „riesige Notwendigkeit“. Für viele Kinder ist sie die erste Anlaufstelle in schwierigen Situationen. Doch auch die Kritiker der AfD meldeten sich zu Wort und bezeichneten das Konzept als „wenig zielführend“. Andreas Lachnit von der AfD forderte vielmehr eine gezielte Ressourcennutzung bei konkreten Problemen, während OB Frederick Brütting den aktuellen Herausforderungen, gerade im Hinblick auf psychische Belastungen, mutig entgegentrat. Er macht klar, dass die Realität der psychischen Erkrankungen bei Kindern nicht ignoriert werden kann.

Bedarf und Herausforderungen

Auch im Ostalbkreis ist die Schulsozialarbeit seit ihrer Einführung im Jahr 2000 fest verankert. Der Bedarf an sozialarbeiterischer Unterstützung ist in den letzten Jahren stark gestiegen. Schulen im Landkreis haben neue Anträge für Stellen- und Stellenerweiterungen gestellt, um dem aktuellen Bedarf gerecht zu werden. Hier wird deutlich, dass die Sozialarbeit nicht nur an Brennpunktschulen gefragt ist, sondern auch im Rahmen von Ganztagsbetreuung und den vielfältigen Herausforderungen eines sich wandelnden gesellschaftlichen Lebens.

Aktuell gibt es 59,75 Vollzeitstellen für Schulsozialarbeit im Ostalbkreis, wobei sich die Zahl der Stellen in den letzten zehn Jahren fast verdoppelt hat. Dennoch bleibt der Anteil an Schulsozialarbeitern mit 1,49 Stellen je 1000 Schüler hinter dem Landesdurchschnitt zurück. Ein Ausblick auf die kommenden Jahre zeigt, dass die Anzahl der 6- bis 18-Jährigen im Ostalbkreis bis 2030 um fast 13 % ansteigen soll, was den Druck auf die bereits angespannte Situation im Bildungssektor weiter erhöhen wird.

Neue Ansätze für mentale Gesundheit

In dieser herausfordernden Zeit wird auch die Einführung von Mental Health Coaches an Schulen ab dem Schuljahr 2023/24 immer wichtiger. Laut einer Umfrage im Rahmen des Deutschen Schulbarometers gab es bei den Lehrkräften erhebliche Berichte über Verhaltensauffälligkeiten bei Kindern und Jugendlichen. Die Lehrkräfte berichteten von einer Zunahme von Motivationsproblemen (68 %), auffälliger Zurückgezogenheit (39 %) und sogar aggressivem Verhalten (23 %). Bundesfamilienministerin Lisa Paus hebt hervor, dass Kinder und Jugendliche durch anhaltenden Stress, pandemiebedingte Nöte und geopolitische Krisen stark belastet sind.

Gerade in Zeiten, in denen geflüchtete Kinder aus der Ukraine traumatische Erfahrungen mit sich bringen, ist es entscheidend, dass Schulen auf diese besonderen Umstände reagieren können. Daher ist die Schulsozialarbeit nicht nur eine Unterstützung, sondern ein unverzichtbarer Teil des Schulsystems, der perspektivisch weiter ausgebaut werden muss.

Die Stadt Aalen bleibt in dieser Hinsicht engagiert, wird aber auch vor Herausforderungen stehen, vor allem in Bezug auf finanzielle Unsicherheiten ab Juli 2025. Denn eine drohende Kürzung der Zuschüsse aus dem Land könnte die weitere Planung und Umsetzung der Schulsozialarbeit stark beeinträchtigen. Aktuell trägt die Stadt jährlich rund 631.000 Euro zur Finanzierung bei, während sie auf Zuschüsse von 225.000 Euro jährlich vom Land und 458.000 Euro vom Kreis angewiesen ist.

Die wichtige Frage bleibt: Schafft es Aalen, die Schulsozialarbeit stabil zu halten und an den steigenden Bedarf anzupassen? Der Weg in die Zukunft wird zeigen, ob die richtigen Entscheidungen getroffen werden.

Weitere Informationen finden Sie in den Berichten von Schwäbische Post, Schwäbische.de und Deutsches Schulportal.

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OrtAalen, Deutschland
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