Schwabenlandtower in Fellbach: Verkauf der Bauruine naht!

Adler Group plant den Verkauf des unvollendeten Schwabenlandtowers in Fellbach, Baden-Württemberg, nach jahrelanger Baustopps.
Adler Group plant den Verkauf des unvollendeten Schwabenlandtowers in Fellbach, Baden-Württemberg, nach jahrelanger Baustopps. (Symbolbild/MBW)

Schwabenlandtower in Fellbach: Verkauf der Bauruine naht!

Fellbach, Deutschland - In Fellbach, wo der Schwabenlandtower weithin sichtbar thront, bahnt sich eine Wende an: Die Adler Group plant den Verkauf des seit Jahren unfertigen Hochhauses. Mit stolzen 107 Metern ist der Schwabenlandtower nicht nur das höchste Wohngebäude in Baden-Württemberg, sondern auch ein Symbol für die Herausforderungen im deutschen Bauwesen. Laut SWR Aktuell ist das Gebäude seit einem Baustopp im Jahr 2016 als Bauruine bekannt. Die längerfristigen Verhandlungen mit einem potenziellen Käufer aus dem Raum Stuttgart könnten nun endlich zu einem Verkauf führen.

Der Bau des Schwabenlandtowers begann 2014 mit der Vision, ein architektonisches Aushängeschild zu schaffen, das ursprünglich 66 Luxuswohnungen beherbergen sollte. Doch die Realität sah anders aus. Der Bauunternehmer Michael Georg Warbanoff meldete Insolvenz an, was den Stopp der Arbeiten zur Folge hatte. Nach dem Wechsel der CG Gruppe, die das Projekt umplante, landete der Tower schließlich 2020 bei der Adler Group, die selbst mit finanziellen Schwierigkeiten zu kämpfen hat. Die Adler Group versucht seit mehr als zwei Jahren, den Turm zu verkaufen und hat zuletzt sogar den Baukran demontiert, was die Ernsthaftigkeit der Verkaufsabsichten unterstreicht.

Ein Turm mit Geschichte und Zukunft

Durch den möglichen Verkauf käme es zu einem dritten Besitzerwechsel in der Geschichte des Schwabenlandtowers. Trotz der finanziellen und baulichen Misserfolge könnte der Turm, sofern er vollendet wird, als eines der fünf höchsten Wohngebäude Deutschlands in die Geschichtsbücher eingehen. Geplant sind nach der Komplettierung insgesamt 192 Wohnungen, verteilt auf 34 Etagen. Dies stellt ein großes Potenzial dar, um die dringend benötigten Wohnräume in der Region zu schaffen.

Während der Brutzeit dient der Turm derzeit als Nistplatz für Wanderfalken, die dort bereits 22 Küken großgezogen haben. Ironischerweise hat die Natur der Bauruine ein Stück Leben eingehaucht, was durch eine Doku eines YouTubers mit über 592.000 Klicks zusätzliche Aufmerksamkeit für den Schwabenlandtower gebracht hat. Auch die ARD-Satiresendung Extra3 hat im März 2025 über den Turm berichtet, was das Interesse an diesem städtebaulichen Nachlass weiter steigerte.

Herausforderungen im Bauwesen

All diese Entwicklungen finden vor dem Hintergrund merklicher Schwierigkeiten im deutschen Bauwesen statt. Ein Anstieg der Bau- und Energiekosten führt zu Baustopps und einer allgemeinen Zurückhaltung bei neuen Projekten. Laut einer Analyse auf GeoMap sind die Städte mit den meisten aktiven Bauprojekten in Deutschland nach wie vor Berlin, München und Hamburg – mit mehr als 11.000 aktiven Projekten insgesamt.

Bundesbauministerin Geywitz plant zwar Steuererleichterungen zur Förderung des Wohnungsbaus, jedoch ist skeptisch, ob das ausreichend ist. Der Mangel an bezahlbarem Wohnraum bleibt ein drängendes Thema, und die Wohnungsbauziele der Bundesregierung erscheinen schwerer denn je erreichbar.

Die Stadt Fellbach selbst hat kein Interesse an der Übernahme des Schwabenlandtowers zur Fertigstellung. Die Verwaltung möchte stattdessen die vorhandenen Mittel in wichtigere Projekte, wie Kitas, investieren. Somit bleibt die Zukunft des Schwabenlandtowers ungewiss, auch wenn die Hoffnung auf einen Käufer die Gemüter der Bürger bewegt.

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OrtFellbach, Deutschland
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