Esslingen kämpft gegen invasive Ameisen: Strategie für Sirnau vorgestellt!

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Die Stadt Esslingen plant Maßnahmen gegen die invasive Ameisenart Tapinoma magnum im Stadtteil Sirnau, beginnend am 3. Juli 2025.

Die Stadt Esslingen plant Maßnahmen gegen die invasive Ameisenart Tapinoma magnum im Stadtteil Sirnau, beginnend am 3. Juli 2025.
Die Stadt Esslingen plant Maßnahmen gegen die invasive Ameisenart Tapinoma magnum im Stadtteil Sirnau, beginnend am 3. Juli 2025.

Esslingen kämpft gegen invasive Ameisen: Strategie für Sirnau vorgestellt!

In der Stadt Esslingen, genauer gesagt im Stadtteil Sirnau, hat der Kampf gegen die invasive Ameisenart Tapinoma magnum begonnen. Wie die Stadtverwaltung in ihrer heutigen Mitteilung darlegt, wurde das Vorkommen dieser Großen Drüsenameise entlang der Lärmschutzwand an der Bundesstraße nachgewiesen. Obwohl die Ameisen für Menschen ungefährlich sind, können sie durch ihre großen Superkolonien erheblichen Schaden an der Infrastruktur verursachen. Daher hat die Stadt beschlossen, die Ausbreitung dieser Art aktiv zu bekämpfen.

Im Fokus dieser Maßnahmen steht das Ziel, die Ameisenpopulation im Stadtgebiet einzudämmen und möglichst auf die Lärmschutzwand zu beschränken. Der Neckar bietet dabei eine natürliche Barriere, die die Bekämpfung unterstützen soll. In Zusammenarbeit mit einer Fachfirma für Schädlingsbekämpfung hat die Stadt bereits hochoffiziell ein Vorgehen besprochen.

Geplante Maßnahmen und den Bürger*innen helfen

Zunächst wird die Bekämpfung auf Privatgrundstücken beginnen, bevor sich die Maßnahmen entlang der Lärmschutzwand ausweiten. Dabei wird den Anwohnern in Sirnau große Unterstützung zuteil. Der Bürgerausschuss spielt eine wichtige Rolle bei der Kommunikation und sorgt dafür, dass die Informationen zur laufenden Situation transparent geteilt werden.

Ein spezielles Gel wird als Köder ausgelegt, um die Ameisenpopulation zu bekämpfen. Die genauen Kosten für diese Maßnahmen müssen allerdings noch geklärt werden. Wichtig ist, dass vor den Bugriffsmaßnahmen Abtretungserklärungen unterzeichnet werden, um den rechtlichen Rahmen abzusichern.

Eigene Maßnahmen zur Ameisenabwehr

Für alle, die sich bereits zu Hause mit dem Thema Ameisen beschäftigen, gibt es einige hilfreiche Ratschläge. So sollten im Garten keine Nahrungsquellen angeboten werden. Essig, ätherische Öle sowie Natron und Kieselgur können als natürliche Abwehrmittel eingesetzt werden. Auch heißes Wasser hat sich als wirksam gegen Ameisen erwiesen, während Abflammgeräte nicht empfohlen werden.

Die vollständige Ausrottung der Großen Drüsenameise gilt zwar als schwierig, jedoch hat die Stadt langfristige Monitoring-Pläne angestoßen, um das Vorkommen entlang der Lärmschutzwand im Auge zu behalten. Sollte die Lage es erfordern, können schnellere Maßnahmen getroffen werden.

Forschung als Schlüssel zur Bekämpfung

Doch das ist nicht alles. Parallel zu den lokalen Bekämpfungsmaßnahmen findet am Naturkundemuseum Baden-Württemberg eine spannende Forschungsarbeit statt. Ziel ist die Erstellung eines qualitativ hochwertigen Referenzgenoms für die invasive Ameisenart Tapinoma magnum durch Langzeit-Genomsequenzierung. Dies hilft nicht nur, genetische Marker zu identifizieren, sondern auch, die Ausbreitung über Mitteleuropa zu dokumentieren. So können die Unterschiede zwischen invasiven und heimischen Arten besser verstanden werden.

In dieser Zusammenarbeit von staatlichen Museen für Naturkunde in Stuttgart und Karlsruhe wird eine gezielte Genotypisierung durchgeführt. Bürger*innen sind eingeladen, selbst aktiv zu werden, indem sie Exemplare von Tapinoma magnum sammeln und die Daten dokumentieren. Damit deckt man große geografische Bereiche in Baden-Württemberg ab und legt eine wichtige Grundlage für die Nachverfolgung der Invasion.

Mit einem übersichtlichen Modell zur zukünftigen Ausbreitung wird hingegen der Einfluss von Umweltvariablen auf das Vorkommen der Ameisen unter die Lupe genommen. Das kommende White Paper liefert wertvolle Handlungsempfehlungen für Städte zur Erkennung und Eindämmung von invasiven Arten. Dabei wird auch ein Leitfaden mit Bestimmungsschlüssel für die Bürger entwickelt.

Somit zeigt sich, dass die Stadt Esslingen, trotz der Herausforderungen, die invasive Ameisenart Tapinoma magnum spezifisch anpackt und sowohl die Bevölkerung als auch die Forschung in den Prozess einbezieht. Gemeinsam werden die nächsten Schritte in dieser Herausforderung gegangen.