Friedlicher CSD in Pforzheim: 1.300 Teilnehmer feierten Vielfalt!

Am 15.06.2025 fand der CSD in Pforzheim mit rund 1.300 Teilnehmern überwiegend friedlich statt, trotz rechter Gegenproteste.
Am 15.06.2025 fand der CSD in Pforzheim mit rund 1.300 Teilnehmern überwiegend friedlich statt, trotz rechter Gegenproteste. (Symbolbild/MBW)

Friedlicher CSD in Pforzheim: 1.300 Teilnehmer feierten Vielfalt!

Pforzheim, Deutschland - Am 15. Juni 2025 erlebte Pforzheim einen bunten und weitgehend friedlichen Christopher-Street-Day (CSD), an dem rund 1.300 Teilnehmer unter dem Motto „Don’t be quiet, be a riot – Solidarität gegen Hass“ teilnahmen. Der Demozug begann pünktlich um 12 Uhr am Marktplatz und zog etwa eine Stunde lang durch die Stadt, bevor er mit einer Abschlusskundgebung am gleichen Ort endete. Die Polizei meldete die Veranstaltung als „friedlich und störungsfrei“ und war mit mehreren hundert Einsatzkräften, darunter Polizeidiensthundeführer und Anti-Konflikt-Teams, vor Ort, um die Sicherheit zu gewährleisten. Einsatzkräfte waren auch von der Bundespolizei unterstützt worden, was in Anbetracht anderer Versammlungen in der Nähe eine notwendige Maßnahme darstellte. Diese Informationen berichtet das Nachrichtenportal pf-bits.

Doch die Stimmung war nicht ganz ungetrübt, denn parallel zur CSD-Demo organisierte die rechtsextreme Gruppierung „Störtrupp Süd“ eine Kundgebung unter dem Motto „Für traditionelle Werte und freie Meinungsäußerung“. Diese fand ebenfalls ab 12 Uhr am Waisenhausplatz statt und zog rund 75 Teilnehmer an. Darüber hinaus gab es eine dritte Versammlung mit etwa 350 Personen, die sich unter dem Motto „Nazi-Demo stoppen – CSD Pforzheim schützen“ versammelten. Hier kam es vereinzelt zu Provokationen zwischen den beiden Gruppen, was dazu führte, dass die Polizeikräfte intervenieren mussten, um die Lage zu beruhigen. Notizen darüber bietet die Tagesschau.

Konflikte und Herausforderungen

Die Auseinandersetzungen zwischen Antifa-Teilnehmern und den rechten Demonstranten spitzten sich zu, als versuchte Blockaden durch die Polizei aufgelöst wurden. Dabei wurden auch Gegenstände geworfen, auch wenn die Polizeikräfte keine Verletzten meldeten. Die Antifa-Demo musste letztlich wegen gewaltsamer Ausschreitungen aufgelöst werden, und es kam zu Festnahmen. Über 100 Personen wurden zur Identitätsfeststellung umschlossen, und gegen die Teilnehmer wird wegen Anfangsverdacht des Landfriedensbruchs ermittelt. Diese Umstände unterstreichen die Notwendigkeit einer erhöhten Sicherheit, wie auf bnn berichtet.

Trotz dieser Konflikte gab es Grund zur Freude. Der CSD in Pforzheim fand zum dritten Mal statt, und das Bühnenprogramm auf dem Marktplatz inklusive Auftritte von Drag Queens und weiterer Künstler sorgte für ausgelassene Stimmung. Erstmalig sprach sogar ein Bürgermeister, Tobias Volle, auf dem CSD, was die Veranstaltung zusätzlich aufwertete. Katja Mast, eine SPD-Bundestagsabgeordnete, und Gunther Krichbaum von der CDU meldeten darüber hinaus ihre Teilnahme an, während Oberbürgermeister Peter Boch seine Teilnahme absagte.

Abgerundet wurde der Tag durch Feierlichkeiten, die bis in die Abendstunden andauerten, was einmal mehr zeigt, dass der CSD nicht nur ein Protesttag, sondern auch ein Fest für die Rechte von Lesben, Schwulen, Bisexuellen, Transgender-Personen und Intersexuellen ist. Der Pforzheimer CSD steht auch symbolisch für die Erinnerung an den Aufstand von Homosexuellen gegen Polizeiwillkür in der New Yorker Christopher Street 1969, für den auch künftig weiter gekämpft wird.

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OrtPforzheim, Deutschland
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