Heiztrends im Ostalbkreis: So schmutzig sind Ihre Nachbarn!
Der Artikel informiert über Heizmöglichkeiten im Ostalbkreis, die Dekarbonisierung und zukünftige Trends in der Wärmeversorgung.

Heiztrends im Ostalbkreis: So schmutzig sind Ihre Nachbarn!
Was tut sich im Ostalbkreis, wenn es um saubere Heizungen geht? Ein kürzlich veröffentlichter Zensus hat offenbart, dass die Mehrheit der Haushalte auf fossile Brennstoffe setzt. Am 15. Mai 2022 wurden die Daten erhoben und zeigen, dass kein Ort im Ostalbkreis unter 54,9% an Öl- und Gasheizungen liegt. In vielen Gemeinden liegt dieser Anteil sogar zwischen 70 und 80%. Die Stadt Aalen führt hier mit 60,5% an Gasheizungen, während Obergröningen mit nur 6,7% Gasheizungen im unteren Bereich rangiert. Interessanterweise hat Leinzell mit 66,7% den höchsten Heizölanteil, während Ellwangen mit nur 22,4% am niedrigsten ist, wie Schwäbische berichtet.
Die Abhängigkeit von fossilen Energieträgern hat sich seit der Ukraine-Krise noch verstärkt, wobei die Nachfrage entsprechend gestiegen ist. Dennoch stagnieren die Wachstumsraten im Gassegment, während EnBW ODR über 20.000 Netzkunden mit Gas versorgt und einen Zuwachs an Wärmepumpen in Aussicht stellt. Trotz eines aktuellen Anteils von nur 8,6% in Wört, gibt es eine Prognose für eine steigende Nutzung von Wärmepumpen, insbesondere in Neubaugebieten ohne neue Gasanschlüsse.
Die Herausforderungen der Wärmewende
Doch wie sieht es in Deutschland allgemein aus? Ladet man die Temperaturen ein wenig höher und schaut genauer hin, so ist zu erkennen, dass der Betrieb von Gebäuden etwa 35% des Endenergieverbrauchs und 30% der CO₂-Emissionen verursacht. Nachhaltige Wärmeversorgung ist dabei ein entscheidender Schlüssel zur Reduzierung klimaschädlicher Emissionen, wie das Umweltbundesamt erläutert. Um die nationalen Klimaziele zu erreichen, soll die Wärmeversorgung bis 2045 treibhausgasneutral gestaltet werden.
Eine der Haupteinsichten dieser Klimapolitik ist der Grundsatz „efficiency first“. Das bedeutet, dass unnötige Wärmeverschwendung vermieden werden muss, und energetische Sanierungen, wie Wärmedämmung, dringend notwendig sind. Innovative Ansätze, etwa serielle Sanierung, werden gefördert, um den Gebäudebestand zügig auf die Anforderungen der Zukunft auszurichten. Dabei zeigt sich: Regelmäßige Wartungen und ein kluges Nutzerverhalten können ebenfalls zur Reduzierung des Energieverbrauchs beitragen.
Biogas und die Rolle der Kommunen
Was ist mit alternativen Energiequellen? Im Ostalbkreis hat die Nutzung von Wärme aus Biogas und Biomasse bisher nur einen eher geringen Stellenwert. In einigen Gemeinden beträgt dieser Anteil sogar teilweise nahezu null. Der höchste Anteil an Biogasnutzung ist im Ort Rainau mit 0,8% zu verzeichnen, während Tannhausen bereits auf 18,9% Biogas-Abwärme in seinem Fernwärmenetz zurückgreifen kann. Biogas bleibt dennoch ein wichtiger Faktor für die Energieversorgung, da es flexibel und speicherbar ist, besonders wenn es um die Versorgungssicherheit geht.
Die Rolle der Kommunen ist hierbei nicht zu unterschätzen. Die lokale Umsetzung der Wärmewende erfordert ein gewisses Maß an Engagement und Kooperation zwischen zivilgesellschaftlichen und kommunalen Akteuren. Politische Instrumente wie die Kommunale Wärmeplanung unterstützen den Übergang zu erneuerbaren Energien. Um die Herausforderungen zu meistern und sozial gerechte Lösungen zu finden, müssen auch energiearme Haushalte in diesem Kontext berücksichtigt werden.
Insgesamt zeigt sich: Der Ostalbkreis steht vor der Aufgabe, die Heizmöglichkeiten vom bisherigen hohen Import von fossilen Energieträgern in Richtung nachhaltiger Lösungen zu transformieren. Die Weichen für die Wärmewende müssen jetzt gestellt werden, um den Weg in eine klimaneutrale Zukunft zu ebnen. Die kommenden Jahre sind entscheidend, um die notwendigen Maßnahmen umzusetzen und alle Bürger:innen hierbei mitzunehmen.