Neues Buskonzept in Lörrach: Taktung und Anbindung revolutioniert!

Neues Buskonzept in Lörrach: Taktung und Anbindung revolutioniert!

Lörrach, Deutschland - Im kommenden Jahr wird der öffentliche Nahverkehr in Lörrach spürbare Veränderungen erfahren. Zum Fahrplanwechsel im Dezember 2026 steht ein neues Stadtbuskonzept an, das die Taktung und Anbindung signifikant verbessern soll. Die Stadtwerke Lörrach haben hierfür zwei Planungsbüros, VIA Planungsbüro und Mobile Zeiten, mit der Erstellung eines umfassenden Stadtbusgutachtens beauftragt. Dabei liegt der Fokus auf einer ganzheitlichen Analyse und Optimierung des Stadtbusnetzes, um die aktuellen Herausforderungen im öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) gewinnbringend anzugehen, wie die Stadt Lörrach in einer Mitteilung erläutert.

Derzeit fahren in Lörrach nur rund 7,1 Prozent der Einwohner regelmäßig mit dem Bus, was unter dem Bundes- und Landesdurchschnitt von jeweils 11 Prozent sowie dem Durchschnitt ähnlicher Mittelstädte von 9 Prozent liegt, wie verlagshaus-jaumann.de berichtet. Um diese Zahl zu steigern, zielt das neue Konzept auf eine systematische Verknüpfung aller Buslinien mit den Zügen der Regio-S-Bahn ab. Der neue Fahrplan soll während der Woche bis etwa 20 Uhr einen 30-Minuten-Takt gewährleisten. Nach 20 Uhr sowie an Sonntagen ist eine Taktung von 60 Minuten vorgesehen.

Innovationen im Busnetz

Die Empfehlungen des Gutachtens sehen zahlreiche spezifische Änderungen vor. So wird die Anbindung des neuen Zentralklinikums über Linie 6 im 30-Minuten-Takt von Montag bis Samstag sichergestellt. Zudem bleibt die Direktverbindung der Linie 16 bis nach Weil bestehen, und die Streckenführungen in Tumringen, Haagen und Hauingen werden beibehalten. Gelenkbusse sollen hier eingesetzt werden, um die Kapazität zu erhöhen. Alle 15 Minuten wird zudem ein Anschluss zur Tram in Riehen (Weilstraße) angeboten über die Linien 6 und 16. Auch eine neue Anbindung des Bühls ist in Planung, indem die Linie 7 verlängert wird, sodass sie optimal an die S6 nach Basel am Bahnhof Brombach anbindet.

Ein weiterer Knackpunkt ist die Anbindung des neu erschlossenen Wohngebiets Bühl III sowie die Linie 6, die bis nach Riehen-Weilstraße verlängert werden soll. Aktuell gibt es allerdings keine Empfehlung, das Gebiet Stetten-Süd regulär an das Busnetz anzubinden; hier wird stattdessen ein Anruf-Sammel-Taxi (AST) empfohlen.

Politische Resonanz

Die Resonanz auf den Ergebnisbericht der Planer ist gemischt. Noah Hohenfeld von den Grünen bezeichnet die Vorschläge als ersten Schritt zur Verbesserung. Christa Rufer von der SPD lobt besonders die Anbindung des Zentralklinikums, sieht aber den Bericht als etwas oberflächlich an. Sabine Schumacher von FDP und Piraten unterstreicht die Bedeutung von Zuverlässigkeit im Busverkehr, was für die Akzeptanz der gesamten Maßnahme unabdingbar ist.

Ein weiterer Aspekt der Diskussion ist die nachhaltige Mobilitätswende, die in Lörrach an Bedeutung gewinnt. Öko-Institut hebt hervor, dass ein nachhaltigeres Mobilitätsverhalten nicht nur die Lebensqualität in den Städten erhöht, sondern auch zur Reduzierung von Lärm- und Emissionsbelastungen beiträgt. Innovative Mobilitätskonzepte sind zunehmend gefordert, um die urbanen Räume zukunftsfähig zu machen und bieten somit einen wertvollen Rahmen für die Reformen im Stadtbusverkehr.

Insgesamt zeigt sich, dass in Lörrach ein umfassendes Konzept entwickelt wird, das nicht nur den öffentlichen Verkehr, sondern auch die Lebensqualität der Bürgerinnen und Bürger in den Fokus rückt. Die ersten Schritte sind bereits gemacht, und nun sind alle Beteiligten gefordert, die Ideen weiterzuentwickeln und umzusetzen.

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OrtLörrach, Deutschland
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