Erleben Sie die Grenzgeschichte der Eisernen Hand bei Radtour!

Erleben Sie die Grenzgeschichte der Eisernen Hand bei Radtour!

Lörrach, Deutschland - Kaum eine Region zwischen Deutschland und der Schweiz hat eine so abwechslungsreiche und bewegte Geschichte wie das Grenzgebiet zwischen Lörrach und Riehen. Am Sonntag, den 6. Juli 2025, haben Interessierte die Möglichkeit, dieser Geschichte auf den Grund zu gehen. Die Radtour „Grenzgeschichte der Eisernen Hand“ unter der Leitung von Dr. Michael Wuchner bietet dabei einen spannenden Einblick in ein Gebiet, das nicht nur landschaftlich reizvoll ist, sondern auch viele menschliche Schicksale birgt.

Treffpunkt für die Tour ist um 14.15 Uhr vor der Jugendherberge Lörrach. Die Teilnehmer sind eingeladen, mit ihrem eigenen Fahrrad zu kommen und sich auf eine etwa zweieinhalbstündige Exkursion in ein etwa 40 Hektar großes Gebiet zu begeben, das bekannt ist für seine historischen Grenzsteine. Die Eiserne Hand erstreckt sich 1,7 Kilometer weit und ragt 300 Meter in deutsches Gebiet hinein, während sie geografisch zur Schweiz gehört. Diese einzigartige Lage hat nicht nur Bedeutung für die Geopolitik, sondern auch für die zahlreichen Flüchtlingsgeschichten, die sich hier während der NS-Zeit abgespielt haben. Laut loerrach.de ist die Teilnahme an der Radtour für Erwachsene mit 7 Euro, für Schüler und Studenten mit 3 Euro und für Familien mit einer Karte (zwei Erwachsene und maximal drei Kinder) für 16 Euro möglich.

Historische Wurzeln und Naturschutz

Die Eiserne Hand hat eine lange Geschichte, die bis ins Jahr 1510 zurückreicht – damals gab es bereits Grenzstreitigkeiten zwischen Stetten und Riehen. Heute markiert ein dichtes Wegenetz, das durch die bewaldeten Flächen führt, die historische Bedeutung des Gebietes. Angeblich war die Eiserne Hand auch ein Schauplatz für zahlreiche Schmuggelvorgänge, insbesondere in Krisenzeiten. Während des Zweiten Weltkriegs wurde das Gebiet zum Sperrgebiet erklärt, um Flüchtlinge am Übertritt zu hindern. Der Grenzverlauf, der seit fast 500 Jahren unverändert ist, zählt zu den ältesten in Mitteleuropa, was das Gebiet nicht nur historisch, sondern auch geologisch zu einem spannenden Ort macht. Die maximal 480 Meter hohe Region besteht aus Oberem und Mittlerem Muschelkalk.

Zusätzlich zum historischen Aspekt hat die Eiserne Hand auch einen höchst relevanten Naturschutzstatus. Ein großer Teil des Gebiets ist für die Natur besonders wichtig und bietet somit einen Lebensraum für zahlreiche Tier- und Pflanzenarten. Der Mischwald aus Tannen, Buchen und Eichen beheimatet viele verschiedene Organismen, die hier einheimisch sind.

Ein Ort voller Geschichten

Die Geschichten, die sich um die Eiserne Hand ranken, sind sowohl bewegend als auch fesselnd. Der Name „Eiserne Hand“ ist erstmals im Jahr 1774 nachgewiesen und könnte als Zeichen der Herrschaft gedeutet werden. Es gibt auch Beweise dafür, dass hier während der Römerzeit ein Ökonomiegebäude stand. Besonders interessant ist die Gedenkstätte, die im Jahr 2011 in Riehen eröffnet wurde und an die Flüchtlinge erinnert, die über die Eiserne Hand fliehen mussten. Solche Schicksale inspirieren bis heute Autoren und Geschichtenerzähler dazu, Erzählungen und Romane zu verfassen, die die reiche Geschichte dieser Region zum Leben erwecken. Mehr über diese Geschichten erfahren Sie auf campuls.online.

Die Radtour ist also nicht nur ein Ausflug, sondern gleichsam eine Reise in die Vergangenheit, um die bewegte Geschichte des Grenzgebiets zwischen Lörrach und Riehen zu entdecken. Wer die Eiserne Hand, mit all ihren Facetten, hautnah erleben möchte, sollte sich diese Gelegenheit nicht entgehen lassen.