Hautärztliche Notlage: Warum Termine für Kassenpatienten rar sind!

Hautärztliche Notlage: Warum Termine für Kassenpatienten rar sind!
Ostalbkreis, Deutschland - Was tut sich im Ostalbkreis? Der Hautarztmangel macht den Menschen hier wirklich zu schaffen. Die Zahl der Hautkrebserkrankungen ist in den letzten Jahren stark angestiegen, und die Übersicht über die Behandlungsmöglichkeiten für Kassenpatienten ist alles andere als erfreulich. In Aalen etwa sind sämtliche Kassenpatiententermine für 2025 bereits vergeben, wie die Schwäbische Post berichtet. Das trifft viele, denn bereits die offene Sprechstunde in den Hautarztpraxen erfordert eine Überweisung mit Dringlichkeitsvermerk vom Hausarzt, was die Situation zusätzlich verkompliziert.
Im MVZ-Hautzentrum Schwäbisch Gmünd sieht es nicht besser aus: Neue gesetzlich versicherte Neupatienten werden schlichtweg nicht mehr aufgenommen. Der Hautarzt Dr. Sebastian Hock von der Kreisärzteschaft Aalen weist auf die unzureichende Zahl an Fachärzten hin. Während im Ostalbkreis für 321.000 Einwohner nur 7 Hautärzte zur Verfügung stehen, bedeutet das 40.643 Patienten pro Arzt. Eine der wachsenden Herausforderungen in der Region.
Hautkrebserkrankungen im Steigen
In der Tat, die Herausforderungen lassen sich nicht leugnen. Wie eine Statistik zeigt, haben sich die Krankenhausbehandlungen wegen Hautkrebs in den letzten 20 Jahren um 75 % erhöht. 2021 wurden deutschlandweit 105.700 Menschen wegen Hautkrebs stationär behandelt. Besonders besorgniserregend ist der Anstieg bei hellem Hautkrebs, mit einem Anstieg um 114 % von 38.400 Fällen in 2001 auf 82.100 in 2021. Der Anteil der Hautkrebsdiagnosen an allen Krebsbehandlungen ist ebenfalls gestiegen, von 3,8 % auf 7,4 %. Besonders betroffen sind Männer, die für 58 % aller stationären Behandlungen verantwortlich sind.
Nach Angaben von Hautkrebs-Netzwerk erkennen wir beständig, dass die Zahlen der diagnostizierten Hautkrebserkrankungen seit 2005 zunehmen. Der BARMER-Arztreport 2025 zeigt, dass insbesondere die Fälle von malignen Melanomen und nicht-melanotischem Hautkrebs ansteigen. Seit Einführung des Hautkrebs-Screenings im Jahr 2008 gibt es einen anfänglichen Anstieg der Diagnosen, der die Dringlichkeit der Situation unterstreicht. Der Fokus liegt vor allem auf den Jahrgängen ab den späten 1950ern, während neuere Generationen tendenziell bewusster mit UV-Strahlung umgehen.
Dringende Lösungen gefordert
Das Primärarztsystem, das die Bundesregierung ins Spiel bringt, könnte ein Schritt in die richtige Richtung sein. Dr. Hock mahnt jedoch, dass Facharzttermine nicht zu sehr beansprucht werden sollten und sieht die Notwendigkeit, die Hausärzte zu entlasten. Diese führen ebenso Hautkrebsvorsorgeuntersuchungen durch, was einiges verbessern könnte.
Aktuell ist eine Hautuntersuchung alle zwei Jahre für die Früherkennung ratsam. Für Menschen über 35 kann diese Untersuchung besonders wichtig sein, da das Risiko an Hautkrebs zu erkranken steigen kann. Bedenken wir, dass die Bevölkerung in Deutschland in den letzten 20 Jahren nur um 2 % gewachsen ist, die Zahl der Fälle explodiert jedoch förmlich.
Die Probleme sind klar und die Zahlen sprechen für sich. Der Druck auf die Hautarztpraxen nimmt zu, während die Möglichkeiten, einen Termin zu bekommen, weiter abnehmen. Wir sind gefordert, Lösungen zu finden, um die Gesundheit der Bevölkerung zu schützen und die chancenlosen Patienten nicht allein gelassen werden.
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Ort | Ostalbkreis, Deutschland |
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