Massendemo gegen Merz: die Menschen wehren sich für ein neues Stadtbild!

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Hunderte demonstrierten am 26.10.2025 in Freiburg gegen Merz' Äußerungen zu Migration und Stadtbild, forderten Vielfalt und Zusammenhalt.

Hunderte demonstrierten am 26.10.2025 in Freiburg gegen Merz' Äußerungen zu Migration und Stadtbild, forderten Vielfalt und Zusammenhalt.
Hunderte demonstrierten am 26.10.2025 in Freiburg gegen Merz' Äußerungen zu Migration und Stadtbild, forderten Vielfalt und Zusammenhalt.

Massendemo gegen Merz: die Menschen wehren sich für ein neues Stadtbild!

Hunderte demonstrieren gegen Merz in Freiburg

Ein lebhafter Protest in Freiburg sorgte am Samstag für Aufsehen: Rund 600 Menschen versammelten sich am Platz der Alten Synagoge, um gegen Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) zu demonstrieren. Ursprünglich waren 200 Teilnehmer angemeldet, doch die tatsächliche Zahl übertraf die Erwartungen der Veranstalter erheblich. Der Anlass für diese Massenversammlung waren Merz‘ jüngste Äußerungen zu Problemen im „Stadtbild“, die für große Irritationen und Besorgnis sorgten.

Die Protestler kamen aus verschiedenen Initiativen und Parteien, unter anderem von den „Unabhängigen Frauen Freiburg“ und Die Linke. Sie waren dazu aufgerufen worden, mit bunten Plakaten, Klappstühlen oder sogar in Verkleidung zu erscheinen, um die gesellschaftliche Vielfalt zu symbolisieren. Bei der Demo nahmen Menschen aller Altersklassen teil, was die breite Betroffenheit und das Interesse an der Thematik verdeutlichte.

Merkels Äußerungen im Fokus

Friedrich Merz hatte am 14. Oktober in einem Termin in Brandenburg erklärt, die Bundesregierung mache Fortschritte in der Migrationspolitik, benannte jedoch auch Probleme im Stadtbild. Damit spielte er auf die Wahrnehmung von Migranten an, die als nicht-sozial konform wahrgenommen werden. Dabei äußerte Merz, dass viele Migranten ohne dauerhaftes Aufenthaltsrecht und ohne Arbeit sich nicht an geltende Regeln hielten. Diese Worte fanden nicht nur im Bundestag Gehör, sondern lösten auch eine Welle der Empörung aus, insbesondere unter den Diskutierenden.

Die Grünen-Fraktionschefin Katharina Dröge forderte von Merz mehr Anstand und bezeichnete seine Aussage als verletzend. Auch die Soziologin Nina Perkowski kritisierte den Begriff „Stadtbild“ als problematisch, da er nicht klar definiert sei und Ängste vor dem „Fremden“ schüre. Merz‘ Aussagen erinnern an eine Rhetorik, die in der Vergangenheit oft von rechtspopulistischen und rechtsextremen Bewegungen verwendet wurde. Diese Sprache könnte ein weiteres Stück zur Spaltung der Gesellschaft beitragen, wie der Sozialpädagoge Armin Fahl betonte.

Demonstration für Vielfalt und Zusammenhalt

Die Stimmung bei der Demo war durchweg kämpferisch. Martje Ahrens (60) machte eindringlich auf die Notwendigkeit von Zusammenhalt aufmerksam, besonders in Zeiten, in denen der Rechtsruck in der Politik immer spürbarer werde. Lia K. (20) von Fridays For Future verdeutlichte ihre Kritik an Merz, indem sie auf die Instrumentalisierung von Frauenrechten hinwies, die zur Diskriminierung anderer Gruppen benutze. Emma W. (20) warf Merz vor, rassistische Stereotype zu bedienen und schloss sich dem Aufruf an, für eine offene und diverse Gesellschaft zu kämpfen.

Hinter der Demo stand die Idee von Sozialpädagoge Armin Fahl, der mit Freunden sprach, deren Kinder einen Migrationshintergrund haben. Für Fahl war es entscheidend, ein Zeichen gegen die spalterische Politik zu setzen, die durch Merz’ Äußerungen verkörpert wird. Für ihn und viele Teilnehmer ist der Rechtsruck ein alltägliches Problem, das vor allem die nächsten Generationen betrifft.

So konnte man im Herzen von Freiburg einen bunten und vielfältigen Protest erleben, der deutlich machte: Ein gutes Stadtbild lässt sich nicht durch Ausgrenzung und Diskriminierung definieren. Vielmehr ist es ein Mosaik aus verschiedenen Kulturen, Lebensentwürfen und einer gemeinsamen Vision auf Augenhöhe.