Bodenschutzkalkung startet: Aufatmen für die Wälder im Steinachtal!

Ab Juli 2025 beginnt die Bodenschutzkalkung im Rhein-Neckar-Kreis, um versauerte Waldböden zu regenerieren und die Vitalität der Wälder zu stärken.
Ab Juli 2025 beginnt die Bodenschutzkalkung im Rhein-Neckar-Kreis, um versauerte Waldböden zu regenerieren und die Vitalität der Wälder zu stärken. (Symbolbild/MBW)

Bodenschutzkalkung startet: Aufatmen für die Wälder im Steinachtal!

Dossenheim, Deutschland - In Baden-Württemberg wird ab dem 1. Juli 2025 mit einer umfangreichen Maßnahme zur Bodenschutzkalkung in den Waldgebieten von Dossenheim, Schriesheim, Wilhelmsfeld, Heiligkreuzsteinach und Schönau begonnen. Über eine Fläche von mehr als 1.000 Hektar sollen zwei Helikopter fein gemahlenes Dolomitgestein einbringen, das wertvolles Kalzium und Magnesium enthält. Die Ausbringungsmenge beträgt dabei 3,21 Tonnen pro Hektar, was umgerechnet 321 Gramm pro Quadratmeter sind. Diese Maßnahme ist aufgrund einer fast zweijährigen Planungsphase auf Basis eines bodenkundlichen Gutachtens der FVA Freiburg sorgfältig vorbereitet worden. Die Gesamtkosten belaufen sich auf beinahe 500.000 Euro netto, wobei private Waldbesitzende mit Flächen unter 30 Hektar zu 100% gefördert werden. Für größere Flächen beträgt die Förderung 90%, wie rhein-neckar-kreis.de berichtet.

Warum ist diese Maßnahme nötig? Die Böden in Baden-Württemberg sind durch Luftschadstoffe stark belastet, was zu Nährstoffverlusten und einer Versauerung des Bodens geführt hat. Die „regenerationsorientierte Bodenschutzkalkung“ dient darum der Wiederherstellung geschädigter Waldböden, um ihre ursprünglichen Funktionen wieder zu ermöglichen. Ziel ist es, eine stabile Grundlage für die „Lebensgemeinschaft Wald“ zu schaffen und zugleich künftige Belastungen wie den Klimawandel abzufedern. Dabei wird besonderes Augenmerk auf die Erhaltung der Artenvielfalt und die Gesundheit des Ökosystems gelegt – nicht auf Ertragssteigerung, so die Landesforstverwaltung Baden-Württemberg auf landesforstverwaltung-bw.de.

Vehemente Auswirkungen auf den Wald

Die Bodenschutzkalkung könnte zu einer positiven Veränderung der Bodenverhältnisse führen. Untersuchungen zeigen, dass gekalkte Böden eine signifikante Zunahme des pH-Wertes und der Basensättigung aufweisen. An ungekalkten Standorten hingegen setzt sich die Versauerung im Mineralboden oft fort. Außerdem ist zu erwarten, dass die mikrobielle Aktivität an gekalkten Stellen ansteigt, was für das gesamte Ökosystem von Bedeutung ist. Die Einbringung des Kalks fördert das Wachstum von Primärzersetzer wie Regenwürmer und Tausendfüßer. Diese erhöhen die Qualität des Bodens, wie das Thünen-Institut in seiner Analyse erklärt, die unter anderem auf thuenen.de zu finden ist.

Dennoch ist obacht geboten: Die Waldgebiete müssen während der Kalkung aus Sicherheitsgründen vorübergehend gesperrt werden. Eine gesundheitliche Gefährdung durch das Kalkmaterial selbst ist ausgeschlossen, allerdings kann es zu Staubentwicklung kommen. Zudem werden kalkungssensible Bereiche konsequent ausgeschlossen, um den Arten-, Natur- und Wasserschutz nicht zu gefährden.

Blicke in die Zukunft

Die Maßnahme wird voraussichtlich vier Wochen in Anspruch nehmen, wobei das Wetter mitmischen kann. Die Regenerierung der Waldökosysteme ist sowohl für die umgebende Natur als auch für die Menschen von großer Bedeutung, die auf die Gesundheit dieses wertvollen Lebensraumes angewiesen sind. Mit einem guten Händchen für nachhaltige Waldwirtschaft wird ein entscheidender Schritt in Richtung eines stabileren und vitaleren Waldes gesetzt. Es bleibt zu hoffen, dass die Kalkung nicht nur die unmittelbaren negativen Auswirkungen der Versauerung bekämpft, sondern auch als langfristiger Schutz vor neuen Belastungen dient.

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OrtDossenheim, Deutschland
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