Rechtsextreme Mobilisierung: CSD Dortmund unter Bedrohung!

Die Entwicklungen der rechtsextremen Szene in Pforzheim und Umgebung: Akteure, Ereignisse und ihre Auswirkungen im Jahr 2025.
Die Entwicklungen der rechtsextremen Szene in Pforzheim und Umgebung: Akteure, Ereignisse und ihre Auswirkungen im Jahr 2025. (Symbolbild/MBW)

Rechtsextreme Mobilisierung: CSD Dortmund unter Bedrohung!

Pforzheim, Deutschland - In den letzten Jahren hat sich die rechtsextreme Szene in Deutschland wieder vermehrt mobilisiert und zeigt sich bei verschiedenen Veranstaltungen und Demos. So berichtete Indymedia über eine rechtsextreme Demonstration in Bretzenheim am 11. Mai 2024, bei der die Trommlerin Marika Hartmann aktiv war. Marcus Lehmann, ein bekanntes Gesicht der Szene, wurde als ehemaliges Mitglied der Terror Crew Muldental erwähnt. Er gilt nicht nur als Sänger der rechtsextremen Band Aryan Hope, sondern war auch an einem blutigen Vorfall beim Fußballspiel des Roten Stern Leipzig in Brandis im Jahr 2009 beteiligt.

Lehmann, der am 14. Mai 1986 in Wurzen zur Welt kam, war bis zu seinem Vorwurf der Belästigung junger Mädchen ein wichtiges Mitglied der Division Franken. Die Spaltung dieser Gruppierung führte zur Gründung mehrerer neuer rechtsextremer Gruppen, darunter Münchener Revolte und Sturmtrupp 21. Auch andere Akteure wie Daniel Kokott aus Leopoldshöhe sowie Dino Ciarlo und Lilien Kirchgessner sind aktuelle Stützen der rechtextremistischen Szene, wobei Kokott beschuldigt wird, die DST-Demo am 17. Mai 2025 in Herford angemeldet zu haben.

Rechtsextreme Mobilisierungen

Der Anlass für neue Mobilisierungen der Rechten zeigt sich auch im Kontext des Christopher Street Day (CSD) in Dortmund am 14. September 2024, wo die Polizei rechtsextreme Demonstranten erwartete. Bereits am Vortag kam es zu mehreren Veranstaltungen mit Teilnehmer*innen aus dem rechten und linken Spektrum, wobei die Polizei strenge Auflagen für die Versammlungen der Rechten durchsetzte. Trotz der hohen Polizeipräsenz gab es vor dem CSD zwei eingeleitete Strafverfahren, unter anderem wegen des Hitlergrußes. Das Ziel der Polizei war es, die friedlichen Versammlungen zu schützen und konsequent gegen Straftäter vorzugehen, berichtet Ruhr24.

Die rechtsextreme Szene in Dortmund, obwohl weitgehend zerschlagen, ist durch Zusammenschlüsse wie „Der Störtrupp Deutschland“ und die Fusion der Parteien „Die Rechte“ und „NPD“ erneut erstarkt. Führende Köpfe dieser Gruppierung sind Sascha Krolzig und Alexander Deptolla, die beide bereits Abgeordnete in Dortmunder Kommunalparlamenten stellen.

Zahlenspiele im Rechtsextremismus

Ein Blick auf die Statistiken des Verfassungsschutzes zeigt, dass das Personenpotenzial der gewaltorientierten Rechtsextremisten im Jahr 2024 auf etwa 15.300 Personen angestiegen ist. Dies ist Teil eines größeren Anstiegs, der das gesamte rechtsextremistische Potenzial auf über 50.000 Personen erhöht hat. Zudem wurden 37.835 rechtsextremistische Straftaten in einem Jahr registriert – ein alarmierender Anstieg von 47,4 % gegenüber dem Vorjahr, so die Zahlen auf verfassungsschutz.de.

Besonders besorgniserregend ist der Zuwachs an gewalttätigen Übergriffen mit fremdenfeindlichem Hintergrund. Diese Zunahme schlägt sich auch in den Schwerpunkten der rechtsextremistischen Agitation nieder, die sich zunehmend auf Themen wie Asyl, Migration und Queerfeindlichkeit fokussiert. Auch die Zahl der rechtsextremistischen Demonstrationen blieb mit 360 im Jahr 2024 auf hohem Niveau, was die anhaltende Aktivität in dieser Szene unterstreicht.

Es bleibt zu hoffen, dass die Gesellschaft und die Behörden weiterhin wachsam bleiben, um dem Aufschwung rechtsextremer Bewegungen entschieden entgegenzutreten.

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OrtPforzheim, Deutschland
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