Hebammen in Baden-Württemberg warnen: Ernsthafte Versorgungskrisen drohen!

Hebammen in Baden-Württemberg warnen: Ernsthafte Versorgungskrisen drohen!
Baden-Baden, Deutschland - In Baden-Württemberg steht die Geburtshilfe vor ernsthaften Herausforderungen. Trotz der erfreulichen Nachricht, dass 214 Hebammen in diesem Jahr ihr Studium abgeschlossen haben, wird die Situation zunehmend besorgniserregend. Der Hebammenverband, angeführt von der neuen Vorsitzenden Ruth Hofmeister, schlägt Alarm und warnt vor katastrophalen Bedingungen in der Versorgung von Schwangeren und Müttern. Tagesschau berichtet, dass Hebammen statistisch gesehen nur zwei bis fünf Jahre im Beruf verbleiben, wobei die Teilzeitquote der Hebammen bei 75 Prozent liegt. Dies macht es für die Fachkräfte zur Herausforderung, eine tragbare finanzielle Situation zu erreichen.
Obwohl angestellte Hebammen von einer neuen Tarifregelung profitieren könnten, trifft dies nicht in allen Krankenhäusern zu. Besonders im freiberuflichen Sektor, wo die Bezahlung oft als unzureichend empfunden wird, sind vor allem Beleghebammen betroffen. Ein neuer Schiedsspruch zum Hebammenhilfevertrag könnte ihnen sogar bis zu 30 Prozent weniger Einkommen bescheren. Der Hebammenverband befürchtet, dass dies die Versorgungssituation für Gebärende noch weiter verschlechtern könnte.
Unzureichende Versorgungsstrukturen
Die bedrückende Realität ist, dass in Städten wie Stuttgart bis zu 30 Prozent der Frauen keine Wochenbettbetreuung erhalten – eine alarmierende Zahl, die von Jahr zu Jahr schwankt. Der Mangel an Hebammen wird nicht systematisch erfasst, was die genaue Analyse und die Umsetzung von Lösungen erheblich erschwert. Eine Studie zeigt, dass zwar kein flächendeckender Mangel in der stationären Geburtshilfe besteht, doch lokale Engpässe in großen Städten die Schwangeren stark belasten. Oftmals mussten über 30 Prozent der befragten Geburtskliniken Schwangere abweisen – betroffene Mütter waren in der Regel mehrere Tausend.
Die Herausforderung wird auch durch den Geburtenrückgang gemildert. Doch die Zukunft bleibt ungewiss, da erwartete Engpässe drohen, wenn viele Baby-Boomerinnen in den Ruhestand gehen. Hofmeister schlägt Alarm und fordert die Politik dazu auf, endlich die Verantwortung zu übernehmen und die Versorgungssicherheit zu gewährleisten.
Ein Lichtblick in der Geburtshilfe
Der Runder Tisch Geburtshilfe, der 2017 ins Leben gerufen wurde, hat sich diesem Ziel verschrieben, um die kontinuierliche Weiterentwicklung in der Geburtshilfe in Baden-Württemberg voranzutreiben. Umso wichtiger ist es, dass die zuständigen Stellen den Hebammen und ihren Anliegen Gehör schenken. Schließlich sind sie es, die für eine sichere Geburt stehen und entscheidend für die Gesundheit von Müttern und Neugeborenen sind.
Ruth Hofmeister geht es darum, das Thema Frauengesundheit und die Versorgungsicherheit von Familien in den Fokus der kommenden Landtagswahl zu rücken. Es braucht mehr gesellschaftliche Aufmerksamkeit für die Themen Geburtshilfe und die Verbesserung der Rahmenbedingungen für Hebammen, um eine flächendeckende, qualitativ hochwertige Versorgung für alle Schwangeren gewährleisten zu können.
Details | |
---|---|
Ort | Baden-Baden, Deutschland |
Quellen |