Umwelthilfe verklagt Baden-Württemberg: Klimaziele in Gefahr!

Die Deutsche Umwelthilfe verklagt Baden-Württemberg wegen verfehlter Klimaziele – ein Sofortprogramm wird gefordert.
Die Deutsche Umwelthilfe verklagt Baden-Württemberg wegen verfehlter Klimaziele – ein Sofortprogramm wird gefordert. (Symbolbild/MBW)

Umwelthilfe verklagt Baden-Württemberg: Klimaziele in Gefahr!

Baden-Baden, Deutschland - In Baden-Württemberg sieht es düster aus für die ehrgeizigen Klimaziele des Landes. Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) hat nun eine Klage gegen die grün-schwarze Landesregierung eingereicht, nachdem festgestellt wurde, dass die Klimaziele bis 2030 voraussichtlich nicht erreicht werden können. Dies wurde am Dienstag beim Verwaltungsgerichtshof (VGH) in Mannheim bekannt gegeben, wie beck.de berichtet. Der DUH-Chef Jürgen Resch kritisiert die Regierung unter Ministerpräsident Kretschmann scharf und spricht sogar von einer vorsätzlichen Rechtsverletzung.

In einer Zeit, in der Klimaschutz mehr zählt denn je, fordert die DUH ein sofortiges Maßnahmenpaket, das noch vor der nächsten Landtagswahl realisiert werden soll. Bis 2030 soll die Reduzierung der CO2-Emissionen um 53 Prozent im Vergleich zu 1990 erfolgen, das vom Klimaschutzgesetz geforderte Ziel ist jedoch eine Minderung um 65 Prozent. Der aktuelle Trend zeigt, dass diese ambitionierten Ziele in weite Ferne rücken, und Wissenschaftler haben bereits im vergangenen Jahr gewarnt, dass die Klimaziele verfehlt werden.

Konkret geforderte Maßnahmen

Die Deutsche Umwelthilfe hat bereits konkrete Forderungen formuliert, die zur Einhaltung der Klimaziele beitragen sollen:

  • Ein landesweites Tempolimit auf Autobahnen
  • Tempo 80 außerorts
  • Energetische Sanierung von Schulen und Kitas

Die Regierung hat bisher allerdings kein entsprechendes Programm vorgelegt, was die Vorwürfe der DUH untermauert. Viele Bürger in Baden-Württemberg fragen sich: Wie soll das Land bis 2040 klimaneutral werden, wenn die Grundlagen für den notwendigen Wandel fehlen? Die Sorge um die Umwelt wächst und die Zeit drängt.

Klimaziele im nationalen und europäischen Kontext

Im Zusammenhang mit den Klimazielen Badens-Württemberg ist es wichtig, auch die nationale und europäische Dimension zu betrachten. Deutschland hat sich mit verschiedenen internationalen Abkommen, wie dem Übereinkommen von Paris, verpflichtet, seine Treibhausgasemissionen signifikant zu senken. Laut dem Umweltbundesamt soll bis 2030 eine Minderung von 55 Prozent im Vergleich zu 1990 erreicht werden, und bis 2045 wird eine Netto-Treibhausgasneutralität angestrebt. Diese Verpflichtungen stehen im Einklang mit dem Europäischen Klimagesetz von 2021, das die Minderung der Emissionen bis zur Jahrhundertmitte thematisiert.

Die Herausforderungen sind also nicht nur lokal, sondern auch global. Entsprechend dem europäischen „Fit-for-55-Paket“ wird eine drastische Reduzierung der Emissionen von allen Mitgliedsstaaten gefordert. Baden-Württemberg spielt hierin eine Schlüsselrolle, doch der aktuelle Kurs wirft Fragen auf. Es bleibt abzuwarten, wie die Klage der DUH den Druck auf die Landesregierung erhöhen wird, endlich geeignete Maßnahmen zu ergreifen.

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OrtBaden-Baden, Deutschland
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