Von Tennisbällen zu Möbeln: So verwandelt Soundbounce Abfall in Kunst!

Mathilde Wittock entwickelt 2025 in Weil am Rhein innovative Akustikmöbel aus recycelten Tennisbällen zur Lärmminderung.
Mathilde Wittock entwickelt 2025 in Weil am Rhein innovative Akustikmöbel aus recycelten Tennisbällen zur Lärmminderung. (Symbolbild/MBW)

Von Tennisbällen zu Möbeln: So verwandelt Soundbounce Abfall in Kunst!

Weil am Rhein, Deutschland - Wie ein frischer Wind in der Möbelindustrie weht Mathilde Wittock mit ihrer innovativen Idee, Akustikmöbel aus ausrangierten Tennisbällen zu schaffen. Ihr Projekt „Soundbounce“ hat sich zum Ziel gesetzt, nicht nur die Lärmminderung zu fördern, sondern auch ein drängendes Umweltproblem anzugehen. Jährlich werden etwa 400 Millionen Tennisbälle produziert, doch nur etwa 1% dieser Menge findet den Weg in ein Recyclingprogramm. Der Rest landet meistens auf Deponien und trägt zu einem enormen Abfallproblem bei, das unsere Umwelt belastet.

Die Herstellung eines Tennisballs ist ein langwieriger Prozess, der fünf Tage in Anspruch nimmt und 24 Arbeitsschritte umfasst. Das Recycling von Tennisbällen ist aufgrund ihrer speziellen Zusammensetzung—verklebt aus einer Filzhülle mit einem Gummikern—eine herausfordernde Aufgabe. Die meisten Tennisbälle bestehen zudem aus Materialien, die nicht einfach wiederverwertet werden können, was die Recyclingquote weiter drückt. Der Filz der Bälle, bestehend aus Wolle und Nylon, ist hier ein großer Brocken im Recyclingprozess.

Akustische Meisterwerke und Ökologische Lösungen

Das Besondere an „Soundbounce“ ist die Idee, diese schwer recycelbaren Materialien in neue, nützliche Produkte umzuwandeln. Pro Quadratmeter Möbel verarbeitet das Team von Wittock rund 283 Tennisbälle, was nicht nur die Lebensdauer der Materialien verlängert, sondern auch die CO2-Emissionen um etwa 8,5 Kilogramm pro Quadratmeter reduziert. Featured Produkte wie der „Bounce Chair“ sparen sogar circa 14,28 Kilogramm CO2 – ein echter Gewinn für die Umwelt.

Mathilde Wittock ist Absolventin des renommierten Biodesign-Masterprogramms an der Central Saint Martins in London, bekannt für ihre interdisziplinäre Zusammenarbeit in Kunst und Design. Ihre Kreationen vereinen geschickt Kunst, Design und Biologie mit einem starken Fokus auf Materialforschung und sensorisches Design. In einer Zeit, in der Umweltschutz und Nachhaltigkeit mehr denn je gefragt sind, bringt „Soundbounce“ frische Wind in die Möbelindustrie und zeigt, wie kreatives Denken tatsächlich einen Unterschied machen kann.

Ein Blick auf die Tennisballproduktion

Tennis ist eine der fünf umweltschädlichsten Sportarten weltweit. Eng verbunden mit diesem Problem ist die Tatsache, dass viele Bälle, insbesondere bei großen Veranstaltungen wie den U.S. Open, fast 100.000 Bälle produzieren, die nach kurzer Zeit entsorgt werden müssen. Mehr als 330 Millionen Tennisbälle landen in jedem Jahr auf Mülldeponien, wo sie sich über 400 Jahre zersetzen. Während die Hersteller daran arbeiten, umweltfreundlichere Designs zu entwickeln, wie die Einführung von Tennisbällen aus recycelten Materialien, bleibt der ganzheitliche Lösungsansatz für die Branche eine Herausforderung.

Der Internationale Tennisverband hat sogar eine technische Arbeitsgruppe gegründet, die an Konzepten arbeitet, um die Recyclingfähigkeit der Tennisbälle zu verbessern und ihre Nutzungsdauer zu verlängern. Solche Initiativen sind entscheidend, um den ökologischen Fußabdruck dieser beliebten Sportart zu verringern und das Recycling zu fördern, aus dem beispielsweise Projekte wie „Soundbounce“ ihre Inspiration schöpfen.

Die Zukunft der Tennisbälle – und damit auch der gesamten Sportart – hängt stark von den Innovationen ab, die heute entwickelt werden. Durch kreative Ansätze wie „Soundbounce“ zeigt sich, dass es möglich ist, aus Abfall neues Leben zu schaffen und gleichzeitig einen Beitrag zur Umwelt zu leisten.

Für all jene, die mehr über Mathilde Wittocks kreatives Projekt erfahren möchten, bietet sich ein Blick auf die Woman Webseite an. Weitere interessante Informationen über „Soundbounce“ und seinen Umweltanliegen finden Sie auf GP Award sowie über die Herausforderungen beim Tennisball-Recycling auf Das Weltbild.

Details
OrtWeil am Rhein, Deutschland
Quellen