Achtung Hundekäufer! Tierschutzbeauftragte warnt vor illegalem Welpenhandel!

Achtung Hundekäufer! Tierschutzbeauftragte warnt vor illegalem Welpenhandel!
Badenweiler, Deutschland - Wenn es um den Kauf eines neuen vierbeinigen Freundes geht, ist Eile oft der falsche Ratgeber. Gerade in Zeiten, in denen viele Menschen einen Hund anschaffen möchten, ist Tierschutzbeauftragte Julia Stubenbord gewarnt. Sie rät Käufern, sich die Zeit zu nehmen und die Zuchtstätten genau unter die Lupe zu nehmen. “Ich kann nur von Schnellkäufen abraten”, so Stubenbord im Gespräch. Wer einen Hund adoptiert, sollte das Muttertier und den Züchter kritisch prüfen und sich nach Erlaubnissen des Veterinäramtes sowie den Papieren des Zuchtverbands erkundigen. “Kaufentscheidungen, die im Internet schnell getroffen werden, führen oft zu ernsten Problemen”, betont die Tierschutzbeauftragte.
Das Problem mit illegalem Welpenhandel hat sich nicht gebessert, ganz im Gegenteil. In den letzten Jahren, besonders während der Corona-Pandemie, haben viele Menschen die Schnelligkeit des Online-Kaufs geschätzt. Doch die Zahlen sprechen für sich: Schätzungen zufolge werden monatlich bis zu 50.000 Welpen innerhalb der EU transportiert, oft ohne die notwendigen Papiere. Deutschland zählt zu den Hauptabnehmern und Verkaufsplattformen wie ebay-Kleinanzeigen und quoka.de sind aktuelle Hotspots für potenzielle Käufer.
Die Schattenseiten des Welpenkaufs
Das Drohen von Kaufüberraschungen ist groß. “Die Anzeigen zum Verkauf haben sich in den letzten Jahren stark verbessert und sind oft emotional gestaltet, um Käufer nicht zweifeln zu lassen”, warnt ein Tierschutzexperte. Diese emotionale Ansprache macht es schwer, herkömmliche inhumane Zuchten von seriösen Züchtern zu unterscheiden. Wenn Züchter nicht besucht werden können oder die Welpen aus einer Vielzahl von Rassen stammen, sollte grundsätzlich Misstrauen herrschen.
Zu den besonders besorgniserregenden Fällen zählt die kürzliche Gerichtsverhandlung in Müllheim, wo zwei Frauen wegen Verstößen gegen das Tierschutzgesetz vor Gericht stehen. Die beiden Frauen hielten 66 Zwergspitze, die bei einer Durchsuchung in Badenweiler beschlagnahmt wurden. Die Tiere lebten unter katastrophalen Bedingungen und waren teils schwer krank. Insofern ist die Empfehlung von Stubenbord klar: “Fingers weg von Angeboten, die nicht seriös erscheinen.”
Der Kampf gegen den illegalen Handel
Die schrecklichen Zustände in illegalen Zuchtfabriken sind ein großes Problem. Die Aufzuchtbedingungen sind oft verheerend, was zwangsläufig zu einer Vielzahl gesundheitlicher Probleme bei den Tieren führt. Bei einer Kontrolle ist es häufig der Fall, dass dehydrierte und kranke Tiere beschlagnahmt werden, da die erforderlichen Impfungen und Papiere fehlen.
Die Aufklärung über die Probleme des Welpenhandels kommt zu spät für viele Tiere. Der Bundesverband Tierschutz fordert daher Verbesserungen wie eine Mikrochip-Pflicht, höhere Kontrolldichte an Grenzübergängen und konsequentere Maßnahmen zur Bekämpfung des grenzüberschreitenden Handels. “Leider sind die bestehenden Strafen oft gering und nicht abschreckend genug, um echte Änderungen zu bewirken”, meint Stubenbord.
Im Bereich der Tierschutzziele gibt es auch positive Ansätze. In der Schweiz wird beispielsweise an einer Verschärfung des Tierschutzgesetzes gearbeitet, um den illegalen Handel entgegenzuwirken. Und während in Deutschland und in anderen Ländern noch viel zu tun bleibt, dürfen die zukünftigen Hundebesitzer nicht vergessen: Ein Hund ist kein Konsumgut, sondern ein Lebensbegleiter, dessen Herkunft und Wohlbefinden entscheidend sind.
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Ort | Badenweiler, Deutschland |
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