Schuh Graf meldet Insolvenz: 160 Mitarbeiter und alle Filialen betroffen!

Schuh Graf aus Baden-Württemberg meldet Insolvenz an. Sanierungsverfahren gestartet, Geschäfte bleiben geöffnet.
Schuh Graf aus Baden-Württemberg meldet Insolvenz an. Sanierungsverfahren gestartet, Geschäfte bleiben geöffnet. (Symbolbild/MBW)

Schuh Graf meldet Insolvenz: 160 Mitarbeiter und alle Filialen betroffen!

Stuttgart, Deutschland - Ein neues Kapitel für das baden-württembergische Familienunternehmen Schuh Graf: Am 3. Juni 2025 hat das Amtsgericht Stuttgart einem Sanierungsverfahren in Eigenverwaltung zugestimmt. Dies gab das Unternehmen am 4. Juni bekannt, nachdem es Insolvenz angemeldet hatte. Die wirtschaftlichen Herausforderungen sind nicht zu unterschätzen: Eine schwache Konjunktur, der anhaltende Trend zum Onlinehandel und eine hohe Inflation setzen der Schuhbranche zu. Ruhr24 berichtet, dass Schuh Graf rund 160 Mitarbeiter in insgesamt 27 Filialen in Deutschland beschäftigt, davon 26 in Baden-Württemberg und eine in Hessen.

Die Markennamen „Schuh-Mann“ und „QUICK SCHUH“ gehören zu den Verkaufsstellen des Unternehmens, die trotz der Insolvenz weiterhin geöffnet bleiben. Geschäftsführer Götz M. Graf zeigt sich zuversichtlich über die künftige Neuaufstellung und betont, dass die Gehälter der Mitarbeiter für drei Monate aufgrund von Insolvenzgeld, das von der Bundesagentur für Arbeit übernommen wird, gesichert sind.

Sanierung in Eigenverwaltung

Das Knifflige an einem Eigenverwaltungsverfahren ist, dass das Unternehmen die Kontrolle über seinen Sanierungsprozess behält. Steffen Beck von der Pluta Rechtsanwalts GmbH leitet diesen Prozess als Generalhandlungsbevollmächtigter und arbeitet eng mit der Geschäftsführung zusammen. Dr. Tibor Daniel Braun von der Kanzlei Illig Braun Kirschnek fungiert als vorläufiger Sachwalter, um den Verlauf zu überwachen und sicherzustellen, dass alles rechtens zugeht. Pluta hebt hervor, dass die Ausarbeitung eines umfassenden Sanierungskonzepts das Ziel ist, damit das Unternehmen langfristig fortbestehen kann.

Laut der Insolvenzordnung ist das Ziel eines Insolvenzverfahrens ein fairer Ausgleich zwischen überschuldeten Schuldnern und ihren Gläubigern. Leider ist Schuh Graf nicht der einzige Akteur auf diesem schwierigen Terrain. Die Insolvenzzahlen in Deutschland bleiben besorgniserregend: 2023 wurden etwa 110.200 Insolvenzen registriert, ein Anstieg um 31.000 im Vergleich zu 2013. Besonders betroffen ist der Dienstleistungssektor, wo 59 % der Unternehmensinsolvenzen verzeichnet werden, so Statista.

Die Filialen von Schuh Graf befinden sich unter anderem in Pforzheim, Bietigheim-Bissingen, Freudenstadt und Stuttgart. Die hohe Kaufzurückhaltung und die hohen laufenden Kosten machen die Situation zusätzlich angespannt. Umso wichtiger ist es jetzt, dass Götz M. Graf und sein Team ein gutes Händchen bei den Verhandlungen mit Geschäftspartnern beweisen, um neue Konditionen aushandeln zu können.

Die kommenden Monate werden für Schuh Graf entscheidend sein, um die notwendige Restrukturierung erfolgreich zu gestalten und sich am Markt neu aufzustellen. Der Optimismus des Unternehmenschefs und die Unterstützung durch erfahrene Sanierungsexperten könnten der Schlüssel zu einer positiven Wende in dieser herausfordernden Zeit sein. Die Zukunft von Schuh Graf bleibt spannend und die Hoffnung auf eine Sanierung bleibt bestehen.

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OrtStuttgart, Deutschland
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