Entdeckungsreise durch Schwäbisch Gmünds queere Geschichte am 27. September!
Entdeckungsreise durch Schwäbisch Gmünds queere Geschichte am 27. September!
Schwäbisch Gmünd, Deutschland - Was geht in Schwäbisch Gmünd? Genau das könnte man sich fragen, wenn man von der neuen Stadtführung „Kreuz & Queer“ hört, die von dem Historiker Arnd Kolb geleitet wird. Diese spannende Tour wird parallel zur Ausstellung „Wish You were Queer“ im Museum Prediger angeboten. Der Fokus liegt dabei auf queeren Orten und deren Geschichten in der Stadt, wie die Schwäbische Post berichtet.
Besondere Beachtung findet die Erzählung „Der Geiger von Gmünd“ aus der Feder von Justinus Kerner, die am Geigerbrunnen im Stadtgarten ihren zentralen Ort hat. Dieses Denkmal ist nicht nur ein schöner Anblick, sondern birgt auch eine tiefere Bedeutung in der queeren Narration der Stadt. Die Geschichte von Wilgefortis, einer Frau, die sich dem Willen ihres Vaters widersetzt und dafür bestraft wird, thematisiert eindrücklich die Leiden, die queere Menschen im Laufe der Zeit erlebt haben. Q-Tipp weist zudem darauf hin, dass der §175 zur strafrechtlichen Verfolgung und Diskriminierung von gleichgeschlechtlich begehrenden Menschen führte, was die Notwendigkeit solcher Erzählungen umso wichtiger macht.
Von Versteckten Orten und Symbolen
Ein weiteres spannendes Element sind die „Glühwürmchen“, die als Hinweis auf versteckte queere Treffpunkte im Stadtgarten verstanden werden. Auch die Bahnhofstoilette hatte eine triste Vergangenheit als Treffpunkt schwuler Männer, die dort einen Ort des Zusammenkommens fanden. Der Stauferfries in der Ledergasse thematisiert Konradin, der in einer schwulen Darstellung gezeigt wird – ein starkes Zeichen für die queere Geschichte unserer Region.
Es stellt sich jedoch die Frage: Wo bleiben die Geschichten lesbischer Frauen? Die Historie beschränkt sich häufig auf die Männlichkeit der Erzählungen, da das Verhalten von Frauen zu den damaligen Zeiten nicht strafbar war. Ein Lichtblick ist, dass Lehrerinnen in Schwäbisch Gmünd als potenzieller Schutzraum fungierten. Diese Stadt ist nicht nur eine Stadt der Lehrerbildung, sondern hat auch ihr Wappen mit einem Einhorn, das für die LSBTI-Community ein wichtiges Symbol darstellt. Das Einhorn steht für das Gefühl, anders zu sein, und erinnert uns daran, dass es mehr gibt als nur der Mainstream.
Veranstaltungsdetails
Die nächste Stadtführung „Kreuz & Queer“ findet am 27. September um 14 Uhr statt. Treffpunkt ist der Haupteingang des Bahnhofs. Wer Interesse hat, kann sich unter hallo@einhorn-sucht-regenbogen.de anmelden. Dies ist nicht nur eine Gelegenheit, die Stadt in einem neuen Licht zu sehen, sondern auch, um sich mit den Geschichten und der Kultur der queeren Community auseinanderzusetzen.
Details | |
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Ort | Schwäbisch Gmünd, Deutschland |
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