Ostalbkreis startet neue Road-Map für Klimaneutralität bis 2040!

Ostalbkreis startet neue Road-Map für Klimaneutralität bis 2040!

Ostalbkreis, Deutschland - Der Ostalbkreis hat einen wegweisenden Schritt in Richtung Klimaneutralität unternommen. Am 16. Juli 2025 wurde eine umfassende Road-Map präsentiert, die zum Ziel hat, den Landkreis bis 2040 klimaneutral zu gestalten. Landrat Dr. Joachim Bläse betont die dringliche Notwendigkeit dieser Maßnahmen, insbesondere in Zeiten, in denen der Klimaschutz vielleicht nicht mehr so im Fokus steht wie zuvor. Gabriele Seefried, die Erste Landesbeamtin, erklärt, dass das Projekt seinen Anfang mit einem Beschluss des Kreistags nahm. Beauftragt mit der Ausarbeitung dieser Road-Map wurde die Energielenker Projects GmbH aus Fellbach, unterstützt vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz.

Ein zentrales Ziel der Road-Map ist die Reduktion der CO₂-Emissionen um schwindelerregende 88% bis zum Jahr 2040. Zum Vergleich: Der Endenergieverbrauch im Ostalbkreis teilt sich derzeit in 52% Wärme, 27% Verkehr und 21% Strom auf. Die Emissionen stammen zu 42% aus dem Industriesektor, 30% aus Haushalten und 28% aus dem Verkehr. Doch das Potenzial für die lokale Stromerzeugung ist vielversprechend: Bis 2040 könnte der Ostalbkreis 5711 Gigawattstunden selbst erzeugen, was mehr als dem doppelten Bedarf des Kreises entspricht.

Auf dem Weg zur Klimaneutralität

Die Road-Map umfasst eine detaillierte IST-Analyse des Treibhausgasausstoßes und einen breit gefächerten Maßnahmenkatalog. Einsparmöglichkeiten sind laut Bläse in jedem Bereich vorhanden – 93% in den Haushalten, 88% in der Industrie, 81% im Verkehr und 91% im Gewerbe. So werden Maßnahmen wie Klimabildung, die Einrichtung eines Klimafonds sowie interkommunale Kreislaufwirtschaft erwartet. Zudem stehen der Ausbau von Photovoltaik- und Windanlagen, Netzausbau und innovative Speicherlösungen auf der Agenda.

Trotz der lobenden Worte für die enge Zusammenarbeit mit der Energielenker Projects GmbH und den Fortschritt der Studie warnt der Ausschuss vor einer abrupten Umsetzung ohne konkrete Überprüfungen. Es bleibt abzuwarten, wie konkret die Pläne für Freiflächenphotovoltaik und Windkraft ausgestaltet werden. Die Mehrheit des Gremiums entschieden sich dafür, die Hoheit über die Maßnahmen beim Kreistag zu belassen, damit präzise Prüfungen stattfinden können.

Ein Blick über den Tellerrand

Die Ambitionen des Ostalbkreises stehen im Einklang mit den übergeordneten Klimazielen Deutschlands. Laut den Vorgaben des Klimaschutzplans 2050 soll Deutschland bis 2050 weitgehend treibhausgasneutral werden. Das bedeutet eine Reduktion der Treibhausgase um mindestens 55% bis 2030 und 88% bis 2040 im Vergleich zu 1990. Diese Vorgaben wurden im Einklang mit dem Pariser Klimaschutzabkommen aufgestellt und bieten einen klaren Rahmen für die gesetzgeberischen und wirtschaftlichen Entscheidungen der kommenden Jahre. Neben dem energiewirtschaftlichen Ausbau spielt auch der Gebäudebereich eine maßgebliche Rolle, da dieser mittlerweile für ein Drittel der Treibhausgasemissionen verantwortlich ist.

Das Umweltbundesamt führt die Fortschritte im Monitoring der Emissionsdaten fort und evaluiert auch die Maßnahmen zur Reduzierung. Es zeichnet sich mittlerweile ab, dass Deutschland zwar auf einem guten Weg ist, jedoch die ambitionierte Klimaneutralität bis 2045 gefährdet sein könnte, da die prognostizierten Emissionssenkungen nicht ausreichen könnten, um die gesetzten Ziele zu erreichen.

Insgesamt zeigt die neue Road-Map des Ostalbkreises, dass vor Ort ein gutes Händchen für Klima- und Umweltschutz bewiesen wird. Die Grundsteine sind gelegt, nun liegt es an der Umsetzung und der kontinuierlichen Überprüfung, ob die ehrgeizigen Ziele tatsächlich erreicht werden können. Der Weg zur Klimaneutralität ist nicht nur notwendig, sondern auch eine große Chance für alle Bürger und Unternehmen im Ostalbkreis.

Für weitere Informationen zur nationalen Klimapolitik können Sie über die folgenden Links mehr erfahren: Schwäbische Post, Bundeswirtschaftsministerium, und Umweltbundesamt.

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OrtOstalbkreis, Deutschland
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