Stadtwerke Aalen: Defizit sinkt überraschend auf 16,9 Millionen Euro!

Stadtwerke Aalen: Defizit sinkt überraschend auf 16,9 Millionen Euro!
Aalen, Deutschland - Die Stadtwerke Aalen stehen vor einer einschneidenden Wende. Am 25. Juni 2025 tagte der Aufsichtsrat und präsentierte eine überarbeitete Prognose für das Defizit im Jahr 2024. Dieses wurde von ursprünglich 25 Millionen Euro auf nunmehr 16,9 Millionen Euro korrigiert. Diese positive Nachricht ist das Resultat einer umfassenden Aufarbeitung der finanziellen Situation durch den neuen Geschäftsführer Michael Schäfer sowie die Unterstützung eines externen Wirtschaftsprüferunternehmens. Wie die Schwäbische Post berichtet, wurde die Prüfung auf Veranlassung von Oberbürgermeister Frederick Brütting initiiert, um die Ursachen der massiven Verluste in den Jahren 2023 und 2024 zu klären.
Die Korrektur des Defizits basiert insbesondere auf Rückerstattungen bei der Strom- und Energiesteuer in Höhe von 2,5 Millionen Euro und einer angepassten Bewertung der Umsätze. Brütting hob hervor, dass die ursprünglichen Zahlen als vorsichtige Prognosen kommuniziert wurden. Dennoch äußert der Ex-Chef Christoph Trautmann Zweifel, ob die neue Prognose von 16,9 Millionen Euro tatsächlich eingehalten werden kann und kritisiert mögliche Fehler der Gutachter.
Auf dem Weg zur Konsolidierung
Die Stadtwerke Aalen GmbH, nun unter der Leitung von Michael Schäfer, verfolgt das Ziel, das Unternehmen nachhaltig zu konsolidieren. Eine wichtige Maßnahme war der Beschluss des Gemeinderats vom 7. April 2025, die Stadtwerke in kommunaler Hand zu halten. Dabei wird ein umfassendes Strategie-Papier zur Sanierung der Stadtwerke bis Juli 2025 erwartet. Eines der Hauptprobleme sind Defizite in der Organisation sowie Mängel in der Energiebeschaffung, die bereits bis November 2024 erkannt wurden und zu den massiven Verlusten führten.
Die Unterstützung durch die Stadt Aalen ist ebenfalls geplant, mit einem Unterstützungspaket von 25 Millionen Euro, das im Mai 2025 beraten wird. Dieses Paket umfasst Einsparungen im Haushalt sowie den Verkauf von Liegenschaften, um die Stadtwerke auf stabilere Füße zu stellen. Auch die geplante Wiedereröffnung des Kundeninformationszentrums in der Stadtmitte soll zur Kundenbindung beitragen und die Services verbessern.
Energiepreise: Ein unbeständiges Terrain
Im Kontext der aktuellen Herausforderungen macht ein Blick auf die allgemeine Entwicklung der Energiepreise Sinn. Die Studie von EY betont, dass Stadtwerke sich in einer schwierigen Lage befinden, insbesondere aufgrund der steigenden Energiepreise, die seit 2023 nicht mehr kompensierbare Verluste nach sich ziehen. Die steigenden Kosten haben die Notwendigkeit verdeutlicht, die Energieversorgung nachhaltig zu transformieren und anzupassen. Dabei stellen sich entscheidende Fragen rund um Investitionen in Gasnetze und die Einbindung von erneuerbaren Energien.
Die Schaffung eines regulatorischen Rahmens könnte hier entscheidend sein, um langfristige Planungssicherheit für die Stadtwerke zu gewährleisten. Es ist wichtig, dass Städte und Gemeinden Stadtwerke aktiv in die Entwicklung nachhaltiger Energieversorgungsstrukturen einbeziehen und ihnen Gestaltungsspielräume lassen.
Die Stadtwerke Aalen haben also ein ordentliches Stück Arbeit vor sich. Mit einem klaren Plan zur Konsolidierung und einer neuen Strategie im Gepäck könnte die anstehende Transformation gelingen, um künftig den Herausforderungen des Energiemarktes besser gewachsen zu sein.
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Ort | Aalen, Deutschland |
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