Demografischer Wandel im Ostalbkreis: Pflegebedarf steigt dramatisch!

Demografischer Wandel im Ostalbkreis: Pflegebedarf steigt dramatisch!
Ostalbkreis, Deutschland - Der demografische Wandel stellt den Ostalbkreis vor große Herausforderungen. Ein Blick in die Zukunft zeigt, dass bis 2035 voraussichtlich jede vierte Person im Landkreis 65 Jahre oder älter sein wird – derzeit sind es etwa 20 Prozent. Diese Tendenz hat nicht nur Auswirkungen auf die Altersstruktur, sondern auch auf alle Lebensbereiche, insbesondere die Pflege.
Daten aus dem Jahr 2021 zeigen, dass die Altersgruppe der über 65-Jährigen aktuell 14 Prozent der Bevölkerung ausmacht, während der Anteil der unter 20-Jährigen bei 19 Prozent liegt. Laut der Prognose für 2035 wird sich die Altersstruktur jedoch merklich verändern:
- 20% unter 20 Jahre
- 22% zwischen 20 und unter 40 Jahren
- 32% zwischen 40 und unter 65 Jahren
- 19% zwischen 65 und unter 80 Jahren
- 7% über 80 Jahre
Steigende Pflegebedürftigkeit
Eine der markantesten Herausforderungen ist die steigende Anzahl an Pflegebedürftigen. Der Ostalbkreis wird von einem Anstieg von 15.804 Pflegebedürftigen im Jahr 2025 auf voraussichtlich 19.066 Pflegebedürftige bis 2040 betroffen sein. Dies entspricht einer Zunahme von über 20 Prozent. Besonders alarmierend: Rund ein Drittel dieser Personen wird in der Zukunft auf professionelle Pflege angewiesen sein.
Aktuell werden 55 Prozent der Pflegebedürftigen von Angehörigen zu Hause versorgt, während 19 Prozent durch mobile Pflegedienste Hilfe erhalten. Es wird jedoch darauf hingewiesen, dass mehr als die Hälfte der Pflegebedürftigen über 80 Jahren alt ist, was eine besondere Herausforderung für das Gesundheitssystem darstellt. Forum Verlag hebt zudem hervor, dass die Pflegeeinrichtungen unter einer alternden Belegschaft und Fachkräftemangel leiden.
Maßnahmen im Ostalbkreis
Um diesen Herausforderungen zu begegnen, hat der Ostalbkreis mehrere Maßnahmen ergriffen. Dazu zählt das seniorenpolitische Gesamtkonzept, die Pflegebedarfsplanung sowie die Einrichtung eines Pflegestützpunkts und die Organisation von Pflegekonferenzen. Im Rahmen der Pflegekampagne „Herz Plus Ostalb“ wird zudem aktiv um ausländische Pflegekräfte geworben. Um den Nachwuchs zu fördern, findet am 10. Juli eine Informationsmesse für Schulklassen statt, die jungen Menschen die Vielzahl an Karrierechancen in der Pflege näherbringt.
Die Kooperation mit der PH Schwäbisch Gmünd zur Förderung von KI in der Pflege zeigt, dass auch innovative Ansätze verfolgt werden, um die Pflege zu unterstützen. Zudem wird eine „Pflegeampel“ vom DRK für Aalen entwickelt, um einen Überblick über die aktuelle Pflegesituation zu erhalten. Dies ist besonders wichtig, da Prognosen des Statistischen Bundesamts die Zahl der Pflegebedürftigen bis 2035 auf über 6 Millionen ansteigen lassen.
Fachkräftemangel und Ausbildung
Ein zentrales Thema bleibt der Fachkräftemangel. Die Ausbildung in Pflegeberufen ist durch hohe Abbruchquoten gekennzeichnet. Zudem geht ein erheblicher Teil der aktuellen Pflegekräfte in den nächsten Jahren in Rente. Dies bedeutet, dass nicht nur die Zahl der Pflegebedürftigen steigt, sondern auch die derjenigen, die selbst Pflege benötigen.
Um diese Bedürfnisse zu decken, sind eine verstärkte Rekrutierung und Bindung von Mitarbeitern dringend notwendig. Die Erfahrung zeigt, dass ältere Pflegekräfte wertvolle Lebens- und Berufserfahrung mitbringen, jedoch einen erhöhten Weiterbildungsbedarf aufweisen, was zusätzliche Herausforderungen für die Pflegeeinrichtungen darstellt. Pflegenot Deutschland beschreibt die Wichtigkeit der Förderung eines angenehmen Arbeitsumfelds, um die Arbeitsbelastung zu verringern.
Zusammenfassend lässt sich sagen: Der demografische Wandel betrifft alle, und die Lösungen erfordern gemeinsames Handeln. Der Ostalbkreis hat erste Schritte unternommen, doch um langfristig gewappnet zu sein, muss eine breite gesellschaftliche Debatte über die Herausforderungen der Pflege angesprochen werden. In den nächsten Jahren wird eine klare Strategie gefordert sein, um die Lebensqualität für alle Generationen zu sichern.
Schwäbische Post berichtet weiterhin über Entwicklungen in der Region und welche Auswirkungen der demografische Wandel noch haben wird.
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Ort | Ostalbkreis, Deutschland |
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