Heidelbergs Jürgen Odszuck: Neuer Vorsitzender für nachhaltiges Bauen!

Heidelbergs Jürgen Odszuck: Neuer Vorsitzender für nachhaltiges Bauen!

Heidelberg, Deutschland - Am 17. Juli 2025 wurde Jürgen Odszuck, der Erste Bürgermeister von Heidelberg, einstimmig zum Vorsitzenden des Bauausschusses des Städtetags Baden-Württemberg gewählt. Die Wahl fand während der konstituierenden Sitzung in Fellbach statt. Odszuck, der seit 2016 im Städtetag aktiv ist, folgt auf Bürgermeister Martin Haag aus Freiburg und hat sich bereits in der Vergangenheit für Themen wie die bessere Wohnraumversorgung und die Deregulierung der Landesbauverordnung eingesetzt. Sein Hauptaugenmerk liegt zudem auf dem neuen Landesentwicklungsplan (LEP), der als Leitfaden für die Raumgestaltung in Baden-Württemberg dient, wie heidelberg.de berichtet.

Die Verantwortung für den Bauausschuss ist bedeutend, vor allem in einem Bundesland, das knapp 6,9 Millionen Einwohner in 204 Mitgliedsstädten vertritt. Odszuck, der auch im Bau- und Verkehrsausschuss des Deutschen Städtetags sitzt und seit 2023 im Strategiebeirat „Kreislaufgerechtes Bauen“ des Bundesbauministeriums tätig ist, sieht große Chancen in der Verbindung von Urban Mining und kreislauffähigem Bauen. Dieser Ansatz könnte nicht nur ökologisch sinnvoll sein, sondern auch wirtschaftliche Vorteile mit sich bringen.

Heidelberg als Vorreiter im Urban Mining

Heidelberg hat sich das ehrgeizige Ziel gesetzt, die erste kreislauffähige Kommune Europas zu werden, und dringt somit in neue Dimensionen des Bauens vor. Im Rahmen des Pilotprojekts „Circular City“ werden bestehende Gebäude als Rohstofflager genutzt, um die Kreislaufwirtschaft voranzutreiben. Hierbei unterstützt die Stadt Initiativen wie HeidelbergCement AG und das Umweltberatungsinstitut EPEA.bba-online.de.

Ein zentraler Punkt des Projekts ist das digitale Materialkataster, das eine umfassende ökonomische und ökologische Analyse des Gebäudebestands ermöglicht. Aktuell fokussiert sich die Analyse auf die Patrick-Henry-Village, die eine ehemalige US-Armee-Siedlung ist. Hier sollen über 465.884 Tonnen Materialien in einem digitalen System erfasst werden, wobei die Materialien hauptsächlich aus Beton (50%) und Mauersteinen (20%) bestehen. Die Möglichkeiten zur Wiederverwertung dieser Materialien sind enorm und könnten ein Modell für andere Städte in Deutschland und Europa darstellen.

Nachhaltige Baupraktiken für die Zukunft

Das Anliegen von Jürgen Odszuck ist klar: Vorausschauende und nachhaltig gestaltete Baupraktiken sind entscheidend, um zukunftsfähig zu bleiben. In Deutschland entfallen etwa 50% des Abfallaufkommens auf Bau- und Abbruchabfälle, von denen ein großer Teil oft in minderwertiger Form recycelt wird. Mit dem Urban Mining-Prinzip, das in Heidelberg als bahnbrechend gilt, wird angestrebt, den Lebenszyklus von Baumaterialien zu verlängern und somit die CO2-Emissionen, die durch die Herstellung von Beton verursacht werden, erheblich zu reduzieren VDI-Verlag.

Odszuck und sein Team arbeiten an innovativen Lösungsansätzen, um die Herausforderungen der Kreislaufwirtschaft nicht nur zu meistern, sondern auch gezielt neue Impulse zu setzen. Sein Engagement könnte somit den Weg für umfassendere Änderungen im Bausektor ebnen und die Vision eines hochwertigeren, nachhaltigeren Bauens Wirklichkeit werden lassen.

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OrtHeidelberg, Deutschland
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