Schorndorf auf der Haushaltsklinge: Kommission startet ihre Arbeit!

Schorndorf auf der Haushaltsklinge: Kommission startet ihre Arbeit!

Schorndorf, Deutschland - In Schorndorf stehen wichtige Entscheidungen an, denn die Haushaltsstrukturkommission des Gemeinderats nimmt ihre Arbeit auf. Ab dem 14. Juli wird die Kommission in ihrer ersten Sitzung zusammentreffen, um sich der finanzpolitischen Lage der Stadt anzunehmen. Dabei hat sich die Stadt ein ehrgeiziges Ziel gesetzt: der Ergebnishaushalt soll ab dem Jahr 2027 jährlich um sechs Millionen Euro verbessert werden, wie ZVW berichtet.

Die Situation ist ernst, und diese Dringlichkeit wird sowohl von Oberbürgermeister Bernd Hornikel als auch von Erstem Bürgermeister Thorsten Englert betont. Sie wissen, dass unterschiedliche Maßnahmen ergriffen werden müssen, um dieses Ziel zu erreichen. Die Palette reicht von Einsparungen über Steuererhöhungen bis hin zu einer sinnvollen Kombination beider Ansätze.

Haushaltslage in der Stadt

Ein Blick auf die Zahlen der Stadt Schorndorf macht deutlich, wie herausfordernd die Situation ist. Für das Jahr 2024 wird ein Verlust von über einer Million Euro im Ergebnishaushalt erwartet. Das geht Hand in Hand mit einem zunehmenden Schuldenberg, der 2024 auf über 70 Millionen Euro und 2025 auf über 80 Millionen Euro anwachsen soll. Auch die Schulden der Eigenbetriebe und Tochtergesellschaften steigen deutlich und belaufen sich 2024 auf insgesamt 127 Millionen Euro und im Jahr darauf auf 160 Millionen Euro. Zusammengefasst ergibt das eine Pro-Kopf-Verschuldung von etwa 5.000 Euro in 2024 und rund 6.000 Euro in 2025, was einem massiven Anstieg im Vergleich zu etwa 2.700 Euro pro Einwohner im Jahr 2018 entspricht, wie die CDU Schorndorf berichtet.

Die Stadt lebt seit Jahren über ihre Verhältnisse, was unter anderem durch hohe Baukosten und gesetzliche Ausgaben verursacht wird. Die budgetierten Baukosten werden oftmals überschritten, und es mangelt an neuen Einnahmequellen, etwa durch die Erschließung neuer Gewerbegebiete.

Überblick über die Herausforderungen

Ein weiteres drängendes Thema ist der Umgang mit über 800 geflüchteten Menschen, die untergebracht werden müssen. Die Stadt hat bereits über 50 Wohnungen angemietet und plant die Errichtung einer größeren Unterkunft mit 200 Plätzen. Hierbei zeigt sich, wie wichtig es ist, dass die Finanzierung dieser Maßnahmen nicht allein auf den Schultern der Kommunen lastet, da der Bund in vielen Fällen nur unzureichend unterstützt.

Die Stadt verfolgt auch das Ziel, bis 2035 klimaneutral zu werden, was finanziell jedoch als überambitioniert gilt. Die notwendigen Investitionen sind nicht eingeplant, was die finanzielle Planung zusätzlich erschwert. Gleichzeitig wird eine größere Transparenz gefordert, damit die Bürger ein klareres Bild von der finanziellen Situation der Kommune erhalten.

Wie Manfred Bantel, der sich nach zehn Jahren aus dem Gemeinderat verabschiedet, feststellt, erhofft er sich eine stärkere CDU-Fraktion, um ein ausgewogenes Verhältnis im Gemeinderat wiederherzustellen. Die Herausforderungen sind vielschichtig; die Bereitstellung von Haushaltsmodellen, die Entlastung des Budgets und die Schaffung von Spielräumen für künftige Investitionen werden dringend benötigt, nicht zuletzt, um Fehlentwicklungen zu vermeiden.

In diesem Sinne wird die bevorstehende Sitzung der Haushaltsstrukturkommission ein wichtiger Schritt sein, um die Grundlagen für eine nachhaltigere und verantwortungsvolle Finanzpolitik zu schaffen. Ein Ausblick in die Zukunft zeigt, dass nur durch gemeinsames Handeln und transparente Kommunikation mit den Bürgern eine positive Wende erreicht werden kann, wie auch die Thüringer Finanzminister vor Augen führen.

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OrtSchorndorf, Deutschland
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