Klimawandel bedroht Wälder im Rems-Murr-Kreis: Fichten verschwinden!

Klimawandel bedroht Wälder im Rems-Murr-Kreis: Fichten verschwinden!
Rems-Murr-Kreis, Deutschland - Im Rems-Murr-Kreis gibt es alarmierende Entwicklungen in den Wäldern, die Förster und Experten in Sorge versetzen. Immer mehr Bäume, insbesondere die Fichte, leiden unter den Folgen von Trockenheit, Schädlingen und einem Anstieg der Durchschnittstemperatur. Förster Axel Kalmbach und Jürgen Baumann erwarten dramatische Veränderungen, da die durchschnittliche Temperatur in den letzten 30 Jahren von 8 auf über 10 Grad gestiegen ist. In diesen hitzebelasteten Gefilden droht die Fichte, die einst das Rückgrat der Forstwirtschaft bildete, in Hochlagen vollständig zu verschwinden. Laut Stuttgarter Nachrichten spiegelt sich diese Krise nicht nur lokal wider, sondern ist auch ein bundesweites Phänomen. Experten berichten, dass Fichten die höchste Absterberate aller Baumarten aufweisen, was durch massive Borkenkäferbefälle verstärkt wird.
Die Situation wird zusätzlich durch die Vorliebe der Buche als neue dominante Baumart kompliziert, die jedoch ebenfalls unter den klimatischen Veränderungen leidet. Dies führt zu einem Wald, der ökologisch ärmer und gefährlicher wird. Das kürzlich berichtete [ZDF] weist darauf hin, dass Ikonen wie die Eiche ebenfalls gefährdet sind; fast die Hälfte der untersuchten Eichen zeigt deutliche Schäden durch Schädlinge und Umweltfaktoren. Auch Buchen sind durch die Buchenkomplexkrankheit bedroht, die oft nach Hitze- oder Dürreperioden auftritt.
Waldumbau und Baumartenvielfalt
Um diesen Herausforderungen zu begegnen, setzen die Förster auf eine vielfältige Auswahl an Baumarten. In einem konkreten Beispiel wurden 500 junge Douglasien gepflanzt, wobei die Überlebenschancen dieser Nadelbäume als gering eingeschätzt werden. Neben Douglasien finden auch Arten wie Baumhasel, Esskastanie, Stieleiche und Spitzahorn ihren Weg in die Aufforstungen. Die Pflege dieser Setzlinge wird durch regelmäßiges Freimähen und Schutzmaßnahmen gegen Fegeschäden von Rehböcken gesichert.
Das Land Baden-Württemberg hat Förderprogramme aufgelegt, um Privatwaldbesitzern unter die Arme zu greifen. Rund 9000 Waldbesitzer im Rems-Murr-Kreis verwalten etwa 30 Prozent der Waldfläche und können von kostenlosen Erstberatungen sowie staatlich geförderten Maßnahmen profitieren (Stuttgarter Nachrichten). Laut Deutschlandfunk sei der Umbau des Waldes eine kostspielige Angelegenheit, die in der Regel mit Millionenaufwendungen verbunden ist, jedoch als notwendiges Generationenprojekt betrachtet wird.
Ein zentraler Punkt ist die Umstellung auf klimaresiliente Mischwälder, die eine bessere Widerstandsfähigkeit gegenüber Trockenheit, Hitze und Sturm bieten sollen. So wird von Experten empfohlen, dass sich die Forstwirtschaft nicht alleen auf traditionelle Baumarten verlassen sollte, sondern auch klimaresiliente Arten aus südlichen Breiten testen sollte. Die Schaffung solcher Mischwälder könnte helfen, die geschädigten Bestände wieder aufzubauen und die ökologischen Grundlagen zu stärken.
Die Herausforderungen sind groß, aber die ersten Erfolge des Waldumbaus lassen sich bereits nach 15 bis 30 Jahren erkennen. Um dem Wildverbiss entgegenzuarbeiten und das Wachstum junger Laubbäume zu fördern, muss auch der Wildbestand entsprechend reguliert werden. Die Zeit drängt, denn der Wald, wie wir ihn kennen, könnte schon bald der Vergangenheit angehören. Die Misere der deutschen Wälder, die ZDF als besorgniserregend beschreibt, ist nicht nur eine lokale Angelegenheit, sondern betrifft uns alle.
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Ort | Rems-Murr-Kreis, Deutschland |
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