IHK Stuttgart setzt auf KI: Der Kampf gegen die Bürokratie beginnt!
Am 11.10.2025 wird in Rems-Murr-Kreis über Bürokratieabbau und den Einsatz von KI in der IHK diskutiert.

IHK Stuttgart setzt auf KI: Der Kampf gegen die Bürokratie beginnt!
In Baden-Württemberg brodelt es in der Welt der Unternehmer. Über 1000 Geschäftsleute in der Industrie- und Handelskammer (IHK) sind frustriert von der anhaltenden Bürokratie, die ihnen das Leben schwer macht. Claus Paal, Präsident der IHK Region Stuttgart, hat ein klares Ziel vor Augen: Gesetze sollen entschlackt werden, um den Unternehmen wieder mehr Spielraum zu geben. Doch ein neuer Ansatz könnte diesen Prozess entscheidend beschleunigen: Künstliche Intelligenz (KI).
Die IHK setzt auf die Kombinationskraft von KI und menschlicher Klugheit, um Bürokratie abzubauen. Zwei Fachleute sind bereits engagiert, um mit der KI die Herausforderungen zu meistern. Thorsten Eller, 39 Jahre alt, ist der Leiter für Projektmanagement und eine Schlüsselfigur in diesem Vorhaben. Nicht nur bei der IHK wird an neuen Lösungen gearbeitet – auch auf Landesebene wurde eine Entlastungsallianz gegründet, die seit Juli 2023 bestehende Bürokratieprobleme anpackt.
Praktische Ansätze zur Bürokratiebekämpfung
Die Entlastungsallianz, zu der Experten der Landesregierung und verschiedene Wirtschaftsverbände gehören, hat sich große Ziele gesetzt: Bis zum Jahr 2025 sollen die bürokratischen Verfahren spürbar verbessert werden. Die definierten Bereiche erstrecken sich über Verwaltungsorganisation, Unternehmen, Schule und Bildung, Migration und Integration sowie Umwelt. Die IHK Region Stuttgart bietet Unternehmern bereits die Möglichkeit, bürokratische Probleme per E-Mail zu melden. Dabei wird nicht nur gesammelt, sondern auch strukturiert, um konkrete Lösungsvorschläge an die Landesministerien zu unterbreiten.
Bereits seit September 2023 sind die IHK-Teams aktiv und haben dreistellige Rückmeldungen zu unnötiger Bürokratie dokumentiert. Viele der eingegangenen Stimmen kritisieren besonders die zahlreichen Statistik-, Berichts- und Dokumentationspflichten. Ein Beispiel, das viele Unternehmer nervt, ist die Pflicht, genau zu protokollieren, wie viele Schrauben bestimmter Größen verbaut wurden.
Herausforderungen für kleine Unternehmen
Zusätzlich zur allgemeinen Bürokratie fühlen sich insbesondere kleine Unternehmen durch das Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz unter Druck gesetzt. Während Großunternehmen meist eine Art Schutzschild entlang der Lieferkette aufbauen können, haben kleine Firmen oft nicht die Ressourcen, um den hohen Anforderungen gerecht zu werden. Auch die Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) bringt einen hohen bürokratischen Aufwand mit sich, der vor allem kleinere Betriebe stark belastet.
Die IHK-Experten haben bereits Pläne, um bis Ende des ersten Quartals 2024 Listen mit Lösungsvorschlägen für eine Entlastung vorzulegen. Dabei soll die Künstliche Intelligenz Muster in bürokratischen Anforderungen erkennen und diese auf Dokumentationspflichten überprüfen. Der Weg zu weniger Bürokratie ist also geebnet – doch es bleibt abzuwarten, wie schnell die Veränderungen fruchten werden.