Ludwigsburgs Stadtbahn unter Druck: Ausstieg aus Zweckverband droht!
Ludwigsburgs Stadtbahn unter Druck: Ausstieg aus Zweckverband droht!
Ludwigsburg, Deutschland - Ein aktueller Streit um die Ludwigsburger Stadtbahn LUCIE brodelt. Oberbürgermeister Matthias Knecht hat kürzlich kundgetan, dass ein Ausstieg aus dem Zweckverband Stadtbahn nicht ausgeschlossen ist. Dies schlägt Wellen, denn um im Zweckverband zu bleiben, fordert er eine neue Trassenführung mit Halt am Bahnhof. Der Landrat Dietmar Allgaier hatte zuvor die Stadtbahn als notwendiges Projekt verteidigt, doch Knecht sieht die aktuelle Trassenführung ohne Bahnhofshalte als inakzeptabel an.
Knecht hat klare Vorstellungen: Vor den Haushaltsberatungen für 2026 möchte er eine Kosten-Nutzen-Analyse der möglichen Varianten. Aktuell sind zehn Trassenvarianten untersucht worden, Details dazu wurden allerdings nicht bekanntgegeben. Bei der Kritik an der Planung und Kommunikation zeigt sich Christine Knoß von den Grünen wenig begeistert. Sie bezeichnet die Vorgehensweise als unseriös.
Finanzielle Sorgen und künftige Abstimmungen
Ein weiteres Problem sieht Möglingens Bürgermeisterin Rebecca Schwaderer, die sich um die finanziellen Folgen eines möglichen Ausstiegs Ludwigsburgs Sorgen macht. Michael Ilk, der Leiter des Zweckverbands Stadtbahn, weist darauf hin, dass ein Ausstieg aus dem Projekt dazu führen würde, dass die Stadt alle bisherigen Kosten selbst tragen müsste und keine Fördergelder mehr fließen würden.
Der Gemeinderat von Ludwigsburg wird im Herbst 2025 über die Zukunft der Stadtbahn entscheiden und dabei auch auf die lange Liste an finanziellen Belastungen schauen müssen. Die Gesamtkosten des Projekts belaufen sich derzeit auf etwa 137 Millionen Euro. Die Reaktivierung der Markgröninger Bahnstrecke kostet schätzungsweise 103 Millionen Euro, während die neue Trasse weitere 34 Millionen Euro verschlingen soll. Davon entfallen etwa 25 Prozent auf Planungskosten.
Neuer Kurs für die Stadtbahn-Linie
Nach einer revidierten Planung wird die Stadtbahn LUCIE nicht mehr durch einen Tunnel unter dem Ludwigsburger Bahnhof geführt, sondern rollt künftig über die Friedrichstraße und unter der B27. Wie die Onlineplattform Ludwigsburg24 berichtet, begründet der Zweckverband diesen Kurswechsel mit den hohen Baukosten und betrieblichen Unsicherheiten des ursprünglichen Tunnelplans.
Die neue Variante dürfte kostengünstiger und einfacher zu betreiben sein. Dabei könnte man auf teure Zweisystemfahrzeuge verzichten, was zudem eine höhere Fahrplanstabilität verspricht. Für die künftige Haltestelle in der Innenstadt gibt es allerdings einen Knackpunkt: Gleis 5 steht in Hauptverkehrszeiten nicht zur Verfügung. Daher schlägt der Zweckverband vor, die Bahn vor der Talallee abbiegen zu lassen und den Endpunkt an den Westausgang des Bahnhofs zu verlegen.
Ein wichtiger Bestandteil des Prozesses war eine Informationsveranstaltung zur Bürgerbeteiligung, die am 13. Mai im Forum am Schlosspark stattfand. Die Ergebnisse dieser Veranstaltung sollen vor der Sommerpause in die Entscheidung des Gemeinderats einfließen. Das Ziel bleibt weiterhin ein Betriebsstart der Stadtbahn LUCIE im Jahr 2031, trotz der Herausforderungen, die vor der Stadt liegen.
Stuttgarter Nachrichten und Ludwigsburg24 haben die Entwicklungen rund um die Stadtbahn umfassend begleitet und beleuchten die Sorgen und Pläne der Verantwortlichen in diesem spannenden Projekt.
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Ort | Ludwigsburg, Deutschland |
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