Uhus im Visier: Wie Tierschutz und Tierpflege im Fokus stehen!

Erfahren Sie, wie der Naturschutzverein in Bietigheim-Bissingen sich um alte Uhu-Weibchen kümmert und Herausforderungen meistert.
Erfahren Sie, wie der Naturschutzverein in Bietigheim-Bissingen sich um alte Uhu-Weibchen kümmert und Herausforderungen meistert. (Symbolbild/MBW)

Uhus im Visier: Wie Tierschutz und Tierpflege im Fokus stehen!

Bietigheim-Bissingen, Deutschland - Im Herzen von Bietigheim-Bissingen gibt es zwei bemerkenswerte turkmenische Uhu-Weibchen, die über 40 Jahre alt sind und in einem Gehege leben, das für ihre Bedürfnisse sorgfältig eingerichtet wurde. Diese prächtigen Vögel sind Teil eines Projekts, das sich der Erhaltung ihrer Art und der Aufklärung der Öffentlichkeit widmet. Heinz Schrempf, einer der Verantwortlichen, ließ keinen Zweifel daran, dass diese Uhus nicht für ein Leben in freier Wildbahn geeignet sind. „Sie würden verhungern, wenn wir sie freilassen würden“, so Schrempf. Der Verein kümmert sich um ihre Pflege und sorgt für angemessen große Volieren und hochwertige medizinische Versorgung, damit die Tiere ein angenehmes Leben führen können. Dies wird auch von Sigrid Hirsch, der Vorsitzenden des Naturschutzbundes (Nabu) Bietigheim-Bissingen, unterstützt, die die Haltung der Uhus als so akzeptabel erachtet, dass sie mit Zoos vergleichbar ist und der Erhaltung der Arten dient. Ihr Statement hebt hervor, wie wichtig es ist, solche Einrichtungen für bedrohte Spezies zu unterhalten.

Die tägliche Fütterung der Uhus umfasst etwa acht tote Küken, die in speziellen Gefriertruhen aufbewahrt werden. Dabei ist die richtige Ernährung entscheidend für die Gesundheit der Vögel. Laut Experten benötigen Uhus eine vielfältige Kost, die unter anderem auch Mäuse, Ratten und Wachteln beinhaltet. „Sie sind kerngesund und werden jährlich entwurmt“, ergänzt Schrempf. Die Fütterung erfolgt meist abends, um Futterdiebstahl durch andere Vögel zu verhindern.

Herausforderungen der Uhu-Haltung

Trotz der sorgsamen Pflege gab es in der Vergangenheit Herausforderungen. Im Jahr 2016 und 2017 mussten Gitter des Uhu-Geheges von Unbekannten entfernt werden, was zur Flucht der Vögel führte. Dank installierter Kameras sind solche Vorfälle seitdem glücklicherweise nicht mehr vorgekommen. Schrempf sieht sich dennoch häufig kritischen Stimmen von Passanten und Tierschützern gegenüber, die sich um das Wohl der Tiere sorgen. Viele empfehlen zudem, die Mindestanforderungen für die Haltung von Uhus zu überdenken, da diese als zu gering erachtet werden. „Uhus benötigen viel Platz zum Fliegen und Versteckmöglichkeiten“, betont ein Expertenausschnitt zu den Haltungsrichtlinien.

Die jährlichen Kosten für die Pflege der Uhus belaufen sich auf etwa 1500 Euro, worin die Futter- und Haltungskosten enthalten sind. Die Stadt unterstützt den Verein mit einem Zuschuss, doch auch private Spenden spielen eine wichtige Rolle, um den Fortbestand dieses Projekts zu sichern. „Wir sind dankbar für jede Unterstützung“, sagt Schrempf, dessen Team seit sieben Jahren täglich um die Pflege der Volieren bemüht ist.

Das große Ziel: Nachwuchs fördern

Nach einem misslungenen Brutversuch im Mai dieses Jahres sind Schrempf und sein Team optimistisch, künftig erfolgreich bei der Zucht der Lachenden Hänse zu sein. Um den Uhus die besten Bedingungen zu bieten, sind in den Volieren natürliche Instituentelemente wie Äste, Stämme, Schutzhütten und Rindenmulch essenziell. „Einblicke und Rückzugsorte sind unerlässlich für die Vögel“, so die Hinweise zur artgerechten Haltung. Die kontinuierliche Pflege und der Schutz der Vögel von äußeren Einflüssen sind eine ständige Herausforderung, insbesondere angesichts der Gefährdung durch Lebensraumverluste und andere Störungen, wie sie auch in der allgemeinen Uhu-Population zu beobachten sind.

Mit einem Ziel von rund 3000 Brutpaaren in Deutschland, von denen etwa 500 in Bayern leben, ist die Erhaltungsarbeit für Uhus wichtiger denn je. Laut dem Landesbund für Vogelschutz gibt es zahlreiche Bedrohungen, die es zu bewältigen gilt, um sicherzustellen, dass die Uhus weiterhin in unseren Regionen leben können. Die positive Entwicklung der Uhu-Population muss also auch in Zukunft geschützt werden, denn die Herausforderungen wie Kollisionen und Lebensraumverluste, die durch menschliche Aktivitäten verursacht werden, bestehen weiterhin.

Die besten Voraussetzungen für die Uhus in Bietigheim-Bissingen sind also eine lohnenswerte Investition in eine nachhaltige Zukunft, für Tiere, die nach generationsübergreifender fast vollständiger Ausrottung in Deutschland heute wieder Hoffnung geben.

Besuchen Sie zur Vertiefung der Thematik die Links zu den Berichten über die Lebensweise und den Schutz der Uhus auf Bietigheimer Zeitung, Vogelforen und LBV.

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OrtBietigheim-Bissingen, Deutschland
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