Notaufnahme in Göppingen am Limit: Landrat fordert sofortige Maßnahmen!
Göppingen steht vor einer Gesundheitskrise: Notaufnahme überlastet, Landrat fordert Verbesserungen in der ambulanten Versorgung.

Notaufnahme in Göppingen am Limit: Landrat fordert sofortige Maßnahmen!
Die Notaufnahme des Alb-Fils-Klinikums in Göppingen steht offenbar an der Belastungsgrenze. Landrat Markus Möller schlägt Alarm und weist auf die alarmierende Entwicklung hin, die sich bereits seit Monaten abzeichnet. Im Jahr 2024 zählte die Notaufnahme über 50.000 Patientenkontakte, was einen Durchschnitt von mehr als 130 Besuchern pro Tag bedeutet. Ein Großteil dieser Patienten wird ambulant behandelt, obwohl dies eigentlich in den Verantwortungsbereich der niedergelassenen Ärzte fällt. Dies führt nicht nur zu einer Überlastung des Klinikpersonals, sondern gefährdet auch die Patientensicherheit und verursacht zusätzliche Kosten für den Landkreis. Laut Stuttgarter Nachrichten verlangt Möller nach einer Erhöhung der Öffnungszeiten der Notdienstpraxis im Landkreis Göppingen.
Doch was ist der Hintergrund dieser Problematik? Möller erklärt, dass viele Patienten sich genötigt sehen, die Notaufnahme aufzusuchen, weil es an alternativen ambulanten Anlaufstellen mangelt. Diese Entwicklung ist nicht nur lokal zu beobachten, sondern spiegelt auch bundesweite Trends wider, wie in einer Analyse des National Institutes of Health dargelegt wird.
Strukturen verbessern
Das Alb-Fils-Klinikum plant in den kommenden Tagen, eine Stellungnahme zur Situation abzugeben. Währenddessen fordert Möller eine bessere telefonische Erreichbarkeit des ärztlichen Bereitschaftsdienstes, erreichbar unter 116 117. Außerdem schlägt er eine enge Zusammenarbeit mit der Kassenärztlichen Vereinigung Baden-Württemberg (KVBW) vor, um ein geplantes Modellprojekt zu initiieren, welches eine zentrale Ersteinschätzung der Patienten vorsieht. Die derzeitige Regelung sieht vor, dass die Notdienstpraxis unter der Woche geschlossen bleibt, während eine geplante Wochenendöffnung hinter den Regelungen in Nachbarlandkreisen zurückbleibt.
Ein langfristiges Ziel könnte die Schaffung integrierter Notfallzentren sein. Die Reform der Notfallversorgung wurde bereits in den letzten Krankenhausreformen diskutiert. Hierbei sind neue Ansätze erforderlich, um die Herausforderungen im Gesundheitswesen zu bewältigen. Dies wird nicht nur von Möller gefordert, sondern zieht sich wie ein roter Faden durch den aktuellen Koalitionsvertrag, der eine stärkere Integration der ambulanten und stationären Versorgung zum Ziel hat.
Anwohnerinnen und Anwohner sowie alle Betroffenen sind angehalten, sich über die aktuelle Situation zu informieren und das Gespräch mit den zuständigen Stellen zu suchen, um gemeinsam Lösungen zu finden. Denn wie Möller treffend feststellt: „Die Situation betrifft uns alle, da liegt was an.“ Es bleibt abzuwarten, welche Maßnahmen zeitnah ergriffen werden, um Entlastung für das Klinikpersonal und die Patienten zu schaffen.