Drohnen auf der Jagd: Puma in Sachsen-Anhalt? Bevölkerung gewarnt!
Im Saalekreis setzen Behörden Drohnen zur Suche nach einem vermuteten Puma ein. Bürger werden zur Vorsicht aufgefordert.

Drohnen auf der Jagd: Puma in Sachsen-Anhalt? Bevölkerung gewarnt!
Im Südwesten Sachsen-Anhalts wird aktuell große Aufregung um eine mögliche Raubkatze, vermutlich einen Puma, gemacht. Wie die pz-news berichtet, wird zur Suche nach dem Tier innovative Technik eingesetzt: Drohnen sind im Einsatz, um das Gebiet effizient abzusuchen. Die zuständige Referentin des Saalekreises, Sabine Faulstich, brachte die Situation auf den Punkt und stellte mit einer Gewissheit von 80 Prozent fest, dass es sich bei dem gesichteten Tier um einen Puma handeln könnte.
Die Bevölkerung sollte jedoch Vorsicht walten lassen. Die Menschen wurden aufgefordert, sich dem Tier nicht zu nähern und Wiesen sowie Wälder zu meiden, um mögliche Gefahren zu vermeiden. Ein Team von drei Drohneneinheiten ist bereits im Einsatz, um das Tier zu orten. Bei einer Sichtung wird ein Experte vor Ort sein, um das Tier zu betäuben und sicher in einen Zoo zu bringen.
Einblicke in die Überwachung der Wolfspopulation
Das Szenario erinnert an die laufenden Überwachungsprojekte, die in Sachsen-Anhalt zur Dokumentation der Wolfspopulation durchgeführt werden. Laut dem Landesamt für Umweltschutz finden hier sowohl aktives als auch passives Monitoring statt. Ziel ist es, eine detaillierte Übersicht über das Vorkommen des Wolfs zu haben und die Berichtspflicht gegenüber der Europäischen Kommission zu erfüllen.
Ein Monitoringjahr erstreckt sich über den Zeitraum vom 1. Mai bis zum 30. April des folgenden Jahres. Hierzu werden Geländebegehungen, Wildkameras und genetische Untersuchungen eingesetzt, um genaue Daten über die Wolfspopulation zu gewinnen. Sichtungen und Hinweise aus der Bevölkerung sind dabei von großer Bedeutung und sollten idealerweise mit Fotobeweisen unterstützt werden.
Wölfe, Puma und ihre Nachbarn
Mit dem wiederkehrenden Auftreten von Wölfen in der Region ist das Monitoring eine unerlässliche Maßnahme. Der Wolf ist in der FFH-Richtlinie gelistet, was bedeutet, dass sein Erhaltungszustand kontinuierlich überwacht werden muss. Das Monitoring umfasst kreative Methoden zur Datensammlung und wird alle sechs Jahre umfassend an die Europäische Kommission berichtet, um den Status der Wolfspopulation transparent zu halten. Wichtig dabei sind Kenngrößen wie Vorkommensgebiet und Populationsgröße.
In Deutschland sind Schnittstellen zwischen Wolf und Mensch noch selten und sollten behutsam beobachtet werden. Da in Sachsen-Anhalt laut den Berichten dbb-wolf keine Wolf-Hund-Mischlinge bekannt sind, bleibt die Region bis auf Weiteres von diesen „hybriden“ Begegnungen verschont. Doch die Übermittlung von Hinweisen aus der Bevölkerung bleibt unerlässlich für die Förderung eines koordinierten Monitorings und zur rechtzeitigen Feststellung möglicher Hybriden.
Die spannende Situation um die Sichtungen des Pumas und die Überwachung der Wolfspopulation zeigt, wie wichtig moderne Technologien und die Mithilfe der Bürger:innen sind. Zu guter Letzt bleibt zu hoffen, dass sowohl die Raubkatze als auch die Wölfe in ihrem natürlichen Lebensraum sicher und ungestört bleiben können.