Schützen Sie unsere Kinder: Neue Kampagne gegen sexuelle Gewalt!
Kampagne im Neckar-Odenwald-Kreis sensibilisiert für sexuelle Gewalt gegen Kinder; kostenloser WhatsApp-Kurs bietet Präventionshilfe.

Schützen Sie unsere Kinder: Neue Kampagne gegen sexuelle Gewalt!
In einer Welt, die zunehmend von digitalen Medien geprägt ist, wird der Schutz unserer Kinder vor sexueller Gewalt zu einer immer wichtigeren Aufgabe. Das Ministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMBFSFJ) hat gemeinsam mit der Unabhängigen Beauftragten für Fragen des sexuellen Kindesmissbrauchs (UBSKM) eine bedeutende Kampagne ins Leben gerufen: „Schieb deine Verantwortung nicht weg!“. Diese Initiative zielt darauf ab, Menschen zu befähigen, aktiv gegen sexuelle Gewalt an Kindern vorzugehen und das Bewusstsein für dieses ernsthafte Thema zu schärfen.
Ungefähr in jeder Schulklasse gibt es ein oder zwei Kinder, die von sexualisierter Gewalt betroffen sind. Beunruhigende Statistiken zeigen zudem, dass jedes vierte Kind bereits Cybergrooming erleben musste. Unter Cybergrooming versteht man, dass Täter online Kontakt zu Kindern und Jugendlichen suchen, um sie sexuell zu belästigen oder zu Treffen zu bewegen. Dabei bedienen sich diese Personen oft harmloser Kommunikationsansätze, um Vertrauen aufzubauen und ihre abscheulichen Ziele zu erreichen. Auf Plattformen wie sozialen Netzwerken, Chat-Foren und in Online-Spielen sind die Täter besonders aktiv und nutzen jede Gelegenheit, um ihre Opfer zu manipulieren, wie die Polizei verdeutlicht.
Die Rolle der lokalen Gemeinschaft
Der Verein „Sicherer Neckar-Odenwald-Kreis e.V.“ unterstützt die Kampagne in der Region und arbeitet eng mit dem Polizeipräsidium Heilbronn sowie dem Neckar-Odenwald-Kreis zusammen. In den kommenden sieben Wochen werden über Social Media präventive Hinweise veröffentlicht, die auf die Gefahren des Cybergroomings hinweisen. Eine besonders praktische Möglichkeit zur Sensibilisierung bietet ein kostenloser WhatsApp-Kurs mit dem Titel „7 Wochen, 7 Tipps“. Dieser Kurs sendet wöchentlich Nachrichten inklusive Videos, Bildern und Übungen zu Themen wie Körpergrenzen und den Tricks von Tätern.
Die Anmeldung zum Kurs gestaltet sich unkompliziert und ist ebenfalls kostenlos. Interessierte können sich auf der offiziellen Website der Kampagne anmelden: hier. Auf diese Weise erhalten Familien wertvolle Unterstützung, um den Schutz ihrer Kinder in der digitalen Welt effektiv zu erhöhen.
Wichtige Schritte im Ernstfall
Die Polizei hebt hervor, dass betroffene Kinder oft Schwierigkeiten haben, sich an Eltern oder Bezugspersonen zu wenden. Daher ist es von großer Bedeutung, bereits im Vorfeld Vereinbarungen für den Ernstfall zu treffen. Wenn Kinder Opfer von Cybergrooming wurden, sollten unbedingt folgende Schritte beachtet werden:
- Den Chat-Verlauf dokumentieren.
- Kontakt zur örtlichen Polizeidienststelle aufnehmen.
- Nach Möglichkeiten zur Beweissicherung fragen.
- Den Absender blockieren oder den Account löschen lassen.
- Hilfe von Opferberatungsstellen in Anspruch nehmen.
Die Dunkelziffer dieser Taten wird als hoch eingeschätzt. Allein im Jahr 2024 wurden laut Polizeilicher Kriminalstatistik 3.457 Fälle von Cybergrooming erfasst – ein alarmierender Anstieg von 2.580 Fällen im Jahr 2023. Auch die Zahl jugendlicher Täter steigt bedenklich, im Jahr 2024 wurden 462 jugendliche Tatverdächtige erfasst. Es ist klar: Da liegt was an! Umso wichtiger ist es, dass wir als Gesellschaft zusammenstehen und uns für den Schutz unserer Kinder einsetzen.
Mit solch einer umfassenden Kampagne wie „Schieb deine Verantwortung nicht weg!“ bekommen wir die Chance, ein Bewusstsein für die Risiken zu schaffen und einen aktiven Beitrag zu leisten, um die digitalen Räume für unsere Jüngsten sicherer zu gestalten.