Rheinstetten: Hobbygärtnerin kämpft für alte Tomatensorten!

Melanie Wipfler aus Rheinstetten züchtet alte Tomatensorten und kämpft für deren Erhalt in einer vielfältigen Landwirtschaft.
Melanie Wipfler aus Rheinstetten züchtet alte Tomatensorten und kämpft für deren Erhalt in einer vielfältigen Landwirtschaft. (Symbolbild/MBW)

Rheinstetten: Hobbygärtnerin kämpft für alte Tomatensorten!

Rheinstetten, Deutschland - In Rheinstetten geht es bunt und aromatisch zu. Die 37-jährige Melanie Wipfler hat sich ganz dem Erhalt alter, samenfester Tomatensorten verschrieben. Ihre Leidenschaft für das Gärtnern entdeckte sie vor fünf Jahren, als sie auf dem Acker einer Freundin im Dörfchen unterwegs war. Schnell packte sie das Fieber, und vor drei Jahren pachtete sie ein eigenes Stück Land von der Stadt. BNN berichtet, dass ihr Garten heute eine Heimat für Raritäten wie die „Jahado-Tomate“, das „Sonnenherz“ und die farbenfroh gestreifte „Feuerwerk“-Tomate ist.

Wipfler ist sich der Vielfalt und der Einzigartigkeit dieser Sorten bewusst. Sie zieht die Samen selbst aus den Früchten, trocknet und lagert sie. Ein wichtiger Teil ihrer Arbeit ist es, Kreuzungen durch spezielle Säckchen zu vermeiden, damit die sortentypischen Eigenschaften erhalten bleiben. „Feuerwerk“ gehört zu ihren Favoriten – eine Tomate, die nicht nur durch ihre Farbvielfalt besticht, sondern auch durch ihr festes Fruchtfleisch. Das „Sonnenherz“ hingegen überzeugt durch seinen mild-fruchtigen Geschmack, ideal für frische Salate.

Die Wichtigkeit der Sortenvielfalt

Aber warum ist die Erhaltung alter Tomatensorten so entscheidend? Wie PlantAge beobachtet, ist die Sortenvielfalt nicht nur ökologisch wichtig, sondern sie bringt auch neuen Schwung in den Geschmack. Der Wunsch nach mehr Abwechslung in der Form und Farbe von Tomaten wird von vielen Gärtnern geteilt. Jede Sorte hat eigene Pflegeansprüche, die die Arbeit auf dem Feld zwar komplexer machen, aber auch den Reichtum der Natur widerspiegeln.

  • Widerstandskraft: Unterschiedliche Eigenschaften der Sorten verringern das Risiko von Ernteausfällen.
  • Erhalt alter Sorten: Diese sind oft regional angepasst und stärken die Saatgutsouveränität.
  • Geschmack: Mehr Vielfalt bedeutet auch mehr verschiedene Aromen.
  • Kulturelles Erbe: Alte Sorten tragen zur Bewahrung unserer landwirtschaftlichen Geschichte bei.

Die Nachfrage nach saisonalen und regional erzeugten Tomaten steigt. Besonders in Zeiten, in denen viele Supermarkt-Tomaten aus fernen Regionen, oft unter problematischen Bedingungen, importiert werden, erkennt man die Vorzüge heimischer Landwirtschaft. Dabei kommt der Solidarischen Landwirtschaft, die auch seltene Sorten anbietet, eine besondere Rolle zu. Mitgliedschaften in solchen Gemeinschaften fördern nicht nur die ökologische Landwirtschaft, sondern auch ein stärkeres Bewusstsein für die Bedeutung der Sortenvielfalt.

Ein Blick in die Vergangenheit

Die Geschichte der Tomate ist tief verwurzelt – sie kam als Kulturform nach Europa, ursprünglich von den Azteken und Inkas kultiviert. Wie Hausgarten.net feststellt, begann die Entwicklung zahlreicher samenfester Sorten bereits im 18. Jahrhundert in Europa. Diese Sorten sind nicht nur für ihre Robustheit bekannt, sondern bieten auch unvergleichliche Geschmäcker, die in unseren heimischen Gärten blühen können.

Ob die hocharomatische „Berner Rose“ oder die ertragreiche „Brandywine Pink“ – alte Tomatensorten sind für verschiedene Standorte bestens geeignet. Ihre Pflege erfordert zwar einen etwas größeren Aufwand, belohnt aber mit unverwechselbarem Geschmack und einer bunten Vielfalt, die nicht in die Supermarkt-Regale passt. So, liebe Leser, beim nächsten Einkauf – denken Sie daran, wo und wie Ihre Tomaten gewachsen sind und lassen Sie sich von der Faszination der alten Sorten mitreißen!

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OrtRheinstetten, Deutschland
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