Kampf um jeden Quadratmeter: Studierende in Karlsruhe ohne Wohnung!

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Studierende in Karlsruhe kämpfen um bezahlbaren Wohnraum. Notunterkünfte am KIT bieten vorübergehende Lösung.

Studierende in Karlsruhe kämpfen um bezahlbaren Wohnraum. Notunterkünfte am KIT bieten vorübergehende Lösung.
Studierende in Karlsruhe kämpfen um bezahlbaren Wohnraum. Notunterkünfte am KIT bieten vorübergehende Lösung.

Kampf um jeden Quadratmeter: Studierende in Karlsruhe ohne Wohnung!

In Karlsruhe haben Studierende, die am Karlsruher Institut für Technologie (KIT) eingeschrieben sind, mit einer akuten Wohnungsnot zu kämpfen. Zum Semesterbeginn hat der Allgemeine Studierendenausschuss (ASTA) eigens 30 Betten in drei Notunterkünften eingerichtet, um dieser Herausforderung zu begegnen. Die ersten Studierenden sind bereits in der Notunterkunft auf dem KIT-Gelände eingezogen und finden sich dort in bescheidenen Verhältnissen wieder – die Unterkünfte bestehen aus drei Abstellräumen, die mit olivgrünen und schwarzen Feldbetten ausgestattet sind und nur minimale Privatsphäre bieten, wie SWR berichtet.

In der Tat ist die Situation für viele Studierende in Karlsruhe und darüber hinaus alles andere als rosig. Laut dem Sozialreferenten des ASTA, Sascha Gruber, ist die Nachfrage nach Wohnraum in der Stadt angestiegen, doch die verfügbaren Angebote bleiben rar. Viele der Betroffenen müssen aufgrund finanzieller Einschränkungen oder verspäteter Visumerteilungen auf Notunterkünfte zurückgreifen. Das zeigt deutlich, wie angespannt der Wohnungsmarkt ist und wie hoch die Mietpreise, gerade in Städten wie Karlsruhe, sind.

Mietpreise und Wohnraumverfügbarkeit

Eine aktuelle Umfrage hat ergeben, dass zum Beginn des Wintersemesters, das für viele Erstsemester am 1. Oktober startet, mehr als jede/r Fünfte keine Wohnung oder kein WG-Zimmer findet. Die durchschnittliche Warmmiete für ein WG-Zimmer in Deutschland liegt bei 489 Euro – ein Anstieg von 17 Euro im Vergleich zum Vorjahr. In Großstädten wie München zahlt man sogar bis zu 790 Euro für ein Zimmer, wie ZDF heute aufzeigt. Abgesehen von den hohen Kosten zeigen Studien, dass der Mangel an bezahlbarem Wohnraum als ein strukturelles Problem im deutschen Hochschulsystem wahrgenommen wird.

Studierende, die in die Notunterkünfte auf dem KIT ziehen, können dort bis zu vier Wochen bleiben. Während dieser Zeit erhalten sie Unterstützung bei der Wohnungssuche. Mauritz Wimberd, ein Maschinenbaustudent, beschreibt die Herausforderungen, die er bei der Suche nach einer bezahlbaren Unterkunft erlebt. Diese Probleme betreffen auch viele internationale Studierende, die eine Bleibe finden wollen, doch die finanziellen Hürden und der Wettbewerb um Zimmer sind enorm.

Aufrufe zur Unterstützung und innovative Wohnmodelle

Das Deutsche Studierendenwerk hat zunehmend die Notwendigkeit betont, mehr bezahlbaren Wohnraum zu schaffen, um die Wohnungssituation für zukünftige Studierende zu verbessern. In Städten wie Karlsruhe, Freiburg und Konstanz gibt es sogar Initiativen wie „Wohnen für Hilfe“, die durch Mehrgenerationenwohnen neue Impulse bieten können. Trotzdem bleibt die Situation für viele Studierende besorgniserregend. Immer mehr Menschen in dieser Gruppe gelten als arm oder armutsgefährdet, oft aus einkommensschwachen Familien stammend.

Die Wintersemester in Deutschland bringen also nicht nur neuen Studienstoff mit sich, sondern auch die schwierige Realität eines angespannten Wohnungsmarktes. In Karlsruhe wurde dies durch die Bereitstellung von Notunterkünften sichtbar, doch der Wunsch nach einer langfristigen Lösung bleibt. Sascha Gruber von ASTA macht deutlich, dass es nicht nur Aufgabe von Ehrenamtlichen sein sollte, Wohnraum für Studierende bereitzustellen; dafür sind Institutionen wie das Studierendenwerk gefragt, um diesem akuten Missstand entgegenzuwirken.