Drei Frauen zahlen 60 Euro für Tramfahrt nach Weil am Rhein: Die Tariffalle!

Drei Frauen zahlen 60 Euro für Tramfahrt nach Weil am Rhein: Die Tariffalle!

Weil am Rhein, Deutschland - Ein kurzes Vergnügen kann schnell teuer werden: Drei Schweizerinnen erlebten das am eigenen Leib, als sie kürzlich mit dem Tram nach Weil am Rhein fuhren. Trotz eines gültigen GA und Tageskarten erhielten sie eine Busse von je 60 Euro. Grund dafür ist die noch immer verwirrende Tarifstruktur, die an der Grenze zwischen der Schweiz und Deutschland herrscht. Laut bazonline.ch sind die Fahrausweise nur bis zur Haltestelle Kleinhüningeranlage gültig. Für die letzten drei Stationen muss ein zusätzliches Triregio-Billett gelöst werden.

Die Situation ist kein Einzelfall. Die verwirrenden Tarife betreffen auch andere Linien im grenzüberschreitenden Verkehr. Zwischen der Landesgrenze und Saint-Louis gelten Halbtax-Abo und Tageskarten nicht, während GA und U-Abo dafür rechtens sind. Auch auf der Buslinie 38 zwischen der Schweiz und Grenzach sowie auf der Linie 55 zwischen der Schweiz und Kandern sind die Regelungen ähnlich: GA und Tageskarten gelten hier nicht, während das U-Abo wieder auf die gesamte Strecke gültig ist. Ein kleiner Hinweis für alle Fahrgäste: Wer ein GA besitzt, muss ab der Grenze ein Anschlussbillett lösen.

Tarifstruktur sorgt für Verwirrung

Ein Blick auf die Tarife zeigt, dass die Unterscheidung zwischen den verschiedenen Abos und Tageskarten oft nicht klar ist. So berichtet bvb.ch, dass beispielsweise auf der Tramlinie 3 und 8 GA sowie Tageskarten nicht immer gültig sind. Wer von der Landesgrenze bis zum Weil am Rhein Bahnhof fahren möchte, benötigt auch hier das passende Ticket.

BVB-Mediensprecher Matthias Steiger erklärt, dass es im letzten Jahr nur zwei Beschwerden über diese Tarifregelung gab. Dennoch empfiehlt die BVB, sich vorab über die gültigen Fahrausweise zu informieren, um zukünftige Überraschungen zu vermeiden. Das ist besonders wichtig, da im Tram keine zusätzlichen Durchsagen gemacht werden, um die Fahrgäste nicht zu stören.

Vorstoß für kundenfreundliche Tarife

Die aktuelle Regelung besteht seit dem Herbst 2019 und ist das Ergebnis der Anpassungen der Basler Tarife an die trinationalen Tarifregelungen, die bereits 2016 beschlossen wurden. Besonders ärgerlich: In Deutschland wird das GA nicht wie das U-Abo anerkannt, was den grenzüberschreitenden Verkehr für viele Nutzer sehr kompliziert macht. Der Regio-Verkehrsbund Lörrach hat zwar Pläne für eine grenzüberschreitende Anerkennung des GA, doch bisher gibt es kaum Fortschritte.

Eine Baslerin, die ebenfalls von diesen Regelungen betroffen war, hat bei der Bussgeldstelle in Weil am Rhein nachgefragt, ob hier entgegengekommen werden könnte. Eine Antwort steht allerdings noch aus und sie ist nicht die Einzige, die sich über die unübersichtlichen Tarife in diesem Bereich ärgert. Der Vorstoß bei der Basler Regierung für kundenfreundliche Tarife im grenzüberschreitenden öffentlichen Verkehr ist seit Jahren hängig, was die Unsicherheit für die Fahrgäste weiterhin verstärkt.

Das Thema grenzüberschreitender Nahverkehr bleibt ein heißes Eisen und diskutiert wird darüber nicht nur in der Region, sondern auch im gesamten deutsch-schweizerischen Raum. Wer also plant, die Grenze zu überqueren, sollte stets gut informiert sein, um keine bösen Überraschungen zu erleben.

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OrtWeil am Rhein, Deutschland
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