Bodensee in Gefahr: Studie deckt Umweltfolgen durch Wassersport auf!
Eine Studie der Universität Konstanz untersucht die Auswirkungen motorisierter Freizeitschifffahrt auf den Bodensee und fordert Umweltmaßnahmen.

Bodensee in Gefahr: Studie deckt Umweltfolgen durch Wassersport auf!
Die motorisierte Freizeitschifffahrt sorgt derzeit für hitzige Diskussionen an den Ufern des Bodensees. Eine aktuelle Studie der Universität Konstanz und des Landesamtes für Umwelt Brandenburg deckt besorgniserregende Auswirkungen auf die ökologischen Verhältnisse in Deutschlands Seen auf, wie SWR berichtet. Insbesondere der Bodensee, als größter Trinkwasserspeicher Europas, sieht sich einer steigenden Belastung durch motorisierten Wassersport gegenüber. Die Forscher kommen zu dem Ergebnis, dass die meisten Seen in Deutschland, einschließlich des Bodensees, in keinem guten Zustand sind, was vor allem durch den Wellenschlag von Motorbooten bedingt ist.
Bei ihrem Forschungsprojekt „SuBoLakes“, das im Juli 2021 begann, konzentrieren sich die Wissenschaftler auf die Analyse der ökologischen Folgen von motorisierten Wassersportaktivitäten in verschiedenen Wassersportrevieren, darunter auch der Bodensee. Partner des Projekts sind unter anderem das Landesamt für Umwelt Brandenburg sowie diverse Naturschutzorganisationen, was die Relevanz und Dringlichkeit der Thematik unterstreicht,so sieht es das Archiv Seemoz.
Umweltauswirkungen im Fokus
Die Untersuchung zeigt noch weitere alarmierende Fakten. Motorisierter Wassersport schädigt nicht nur die Flora und Fauna im Uferbereich, sondern zieht auch Umweltprobleme im Zusammenhang mit Liegeplätzen für Sportboote und Fahrgastschiffe nach sich. Schadstoffe aus Antifouling-Anstrichen landen im Seewasser, während wichtige Lebensräume in den Uferzonen verbraucht werden
Statistisch gesehen gibt es am Bodensee ganze 112 Wasserfahrzeuge pro Quadratkilometer. Jeder genehmigte Liegeplatz benötigt im Schnitt stattliche 150 Quadratmeter, was die Sorgen über die zunehmende Belastung der Uferzonen weiter anheizt. Angesichts dieser Daten wird die Dringlichkeit deutlich, Maßnahmen zu ergreifen, um den Bootsverkehr sinnvoll zu steuern. Die Forscher der Universität Konstanz fordern deshalb eine Begrenzung der Freizeitschifffahrt, Höchstgeschwindigkeiten und Mindestabstände für Boote sowie spezifische Fahrtrouten in besonders schützenswerten Zonen.
Das Projekt „SuBoLakes“ und zukünftige Perspektiven
Das Projekt „SuBoLakes“ wird durch die Deutsche Bundesstiftung Umwelt gefördert und hat sich zum Ziel gesetzt, Kriterien für eine nachhaltige Freizeitschifffahrt zu erarbeiten. Gemeinsame Verantwortung für Umwelt- und Naturschutz wird von Experten wie Ralf Köhler vom Landesamt für Umwelt unterstrichen, da dies auch zu einem besseren ökologischen Zustand der Gewässer führt. Besonders die Wellenbelastung von Fahrgastschiffen wird genau untersucht, da Belastungen wie die Ufererosion bereits jetzt große Schäden anrichten, wie die Erosion der „Pfahlbauten“ im Überlinger See demonstriert
Aber auch größere Boote und die damit verbundenen Infrastrukturen belasten zunehmend die sensiblen Ufer- und Flachwasserzonen – ein Thema, das nicht nur die lokale Bevölkerung, sondern auch Wassersportverbände und die gesamte Tourismuswirtschaft beschäftigt. Angesichts der steigenden Zahl von rund 24.000 Motorbooten am Bodensee sind umfassende Lösungen gefordert, die über einfache technologieorientierte Ansätze hinausgehen.
Der Fortschritt des Projekts kann auf der [Projektwebsite](www.subolakes.de) verfolgt werden. Am Ende der dreijährigen Laufzeit soll eine umfassende Bilanz präsentiert werden, die der Region helfen könnte, ihre Schätze auch für zukünftige Generationen zu erhalten.
