Breisach am Rhein in Aufruhr: Helios Klinik schließt 2026!
Die Helios Rosmann Klinik in Breisach schließt 2026. Bürger sind besorgt über die Notfallversorgung. Informationen und Zukunftspläne.

Breisach am Rhein in Aufruhr: Helios Klinik schließt 2026!
Schock für die Bürger von Breisach am Rhein: Die Helios Rosmann Klinik wird am 30. Juni 2026 ihre Türen endgültig schließen. Schon ein halbes Jahr zuvor, am 31. Dezember 2025, wird die Notaufnahme dichtgemacht. Diese Entscheidung sorgt für besorgte Gesichter in der Stadt, da viele Menschen fürchten, dass die Notfallversorgung nicht mehr ausreichend gewährleistet ist. Wie SWR berichtet, fanden sich zahlreiche Bürger und Bürgerinnen am Donnerstagabend zur Informationsveranstaltung in der Breisgauhalle ein, um mehr über die Hintergründe der Schließung zu erfahren.
Bürgermeister Oliver Rein (CDU) ließ keinen Zweifel daran, dass die Stimmung während der Diskussion angespannt war, aber dennoch sachlich blieb. „Da liegt was an“, merkt er an, denn ohne Notaufnahme müssen Notpatienten künftig oft ins 30 Minuten entfernte Freiburg transportiert werden. Der Bürgermeister gibt an, dass viele Notfälle bereits jetzt nicht in Breisach behandelt werden, sondern direkt weiterverlegt werden müssen. „Die Helios Klinik kann in der Notfallversorgung keine Versorgungsrolle einnehmen“, so die Klinikverwaltung.
Historisches Ende
Die Geschichte des Helios Rosmann Krankenhauses reicht bis ins Jahr 1839 zurück. 1958 wurde das Krankenhaus an seinem heutigen Standort eröffnet, nachdem es im Zweiten Weltkrieg stark beschädigt wurde. Der Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald übernahm 1974 die Trägerschaft, und 1998 wurde das Krankenhaus schließlich in die Helios Breisgau-Hochschwarzwald GmbH überführt. Der Landkreis hält bis heute 26% der Anteile. Nun zeigt sich, dass die Gerüchte über eine drohende Schließung der Klinik sich bewahrheitet haben.
Die Gründe für das Aus sind vielschichtig: rechtliche Vorgaben an die Notfallaufnahme, eine gesunkene Bettenbelegung von nur 51 belegten Betten aus 123 Planbetten im Durchschnitt sowie Standortnachteile aufgrund der Konkurrenz durch die Uniklinik Freiburg. Rein sagt: „Unter den gegebenen Bedingungen ist ein kleines Krankenhaus nicht zu führen.“ Lebensbedrohliche Notfälle wurden bereits in der Vergangenheit nicht in Breisach behandelt, sondern sofort verlegt.
Perspektiven für die Zukunft
Obwohl die Schließung ein harter Einschnitt ist, bedeutet sie nicht das Ende der medizinischen Versorgung in Breisach. Stadt und Landkreis planen, das Klinikgebäude zu kaufen und ein Medizinisches Versorgungszentrum (MVZ) zu etablieren. Dieses MVZ soll weiterhin chirurgische und orthopädische Behandlungen anbieten und in Zukunft auch weitere Fachrichtungen beherbergen. Landrat Christian Ante möchte die Angebote im MVZ erhalten und ausbauen, darunter zum Beispiel ambulante Operationen und Kurzzeitpflege.
Die Schließung ist allerdings noch nicht offiziell: Der Kreistag wird am 10. November über den Antrag abstimmen. Bis dahin bleibt abzuwarten, wie es mit der Klinik weitergeht. Für die 232 Beschäftigten der Helios Klinik gibt es bereits Angebote für andere Helios Standorte in Müllheim und Titisee-Neustadt, um zukunftsfähige Arbeitsplätze zu erhalten.
Ein Blick auf die Entwicklungen zeigt, dass der Bedarf an medizinischer Versorgung in Breisach auch nach der Schließung der Helios Klinik bestehen bleibt. Die geplante KV-Notfallambulanz könnte einen Teil der Sorgen der Breisacher Bevölkerung lindern. Die Diskussion über ausreichende Rettungsmittel könnte in den kommenden Wochen weiter an Bedeutung gewinnen.