Gänstorbrücke Ulm: Abriss und Recycling für neue Straßen!

Gänstorbrücke Ulm: Abriss und Recycling für neue Straßen!
Die Gänstorbrücke in Ulm, die über 75 Jahre lang eine wichtige Verbindung zwischen den Städten Ulm und Neu-Ulm darstellte, ist nun in die Geschichtsbücher eingegangen. Nach dem Abriss, der zwischen dem 29. Mai und dem 1. Juni 2025 durchgeführt wurde, bleibt von dem einstigen Bauwerk kaum mehr als Erinnerungen. Stattdessen wird der Abrissschutt jetzt in ein nachhaltiges Projekt integriert, das Umweltschutz und Ressourcenbewusstsein in den Fokus rückt. Laut swr.de wird der Abbruchschutt der Brücke als Baustoff wiederverwertet, was nicht nur ökologisch sinnvoll ist, sondern auch wirtschaftliche Vorteile mit sich bringt.
In einem Kieswerk in Elchingen, das von Philipp Stech und Anabel Daferner-Stech betrieben wird, wird der Brückenschutt verarbeitet. Hierbei wird der große Beton in einem besonderen Verfahren pulverisiert und in kleine Schotterstücke zerlegt. Aktuell sind dort etwa 3.300 Tonnen Brückenschutt verarbeitet worden. Der resultierende Schotter findet dann seine Anwendung im Straßenbau, wodurch der Materialkreislauf effektiv geschlossen wird.
Der Abbruchprozess
Die umfangreichen Arbeiten an der Gänstorbrücke begannen mit Vorarbeiten am 26. Mai 2025, und der eigentliche Abbruch startete am 29. Mai um 6 Uhr morgens. Während dieser Zeit wurden täglich Lärm- und Staubentwicklung durch eine gezielte Planung reduziert, insbesondere während des Deutschen Musikfestes, um die Anwohner nicht zu belasten. Ein Raupenbagger EC750E von Volvo kam zum Einsatz, dessen Greifer bis zu 15 Tonnen schwere Teile abtrennen kann. Der gesamte Abbruchprozess wurde von der Wasserschutzbehörde genehmigt, und auch technische Herausforderungen, wie unerwartete Bohrhindernisse, konnten bewältigt werden. Der Abbruch der Brücke soll schätzungsweise noch mindestens zwei Jahre in Anspruch nehmen.
Im Rahmen des Projektes, das in der Stadt Ulm durchgeführt wird, wird nicht nur der Brückenschutt recycelt. Auch der ausgebauten Stahl der Brücke wird aussortiert und eingeschmolzen, bevor er in neuen Bauprojekten wiederverwendet wird. Dies eint sich perfekt mit den Zielen der Stadt, die nachhaltige Baupraktiken forcieren möchte, indem sie Abbruchmaterial aufbereitet und gezielt im Tief- und Straßenbau verwendet. Informationen über die Fortschritte und Herausforderungen des Abbruchs wurden in einer Baustellensprechstunde, die live gestreamt wurde, durch Projektleiter Timo Roth geteilt.
Ein Ausblick in die Zukunft
Der Neubau der Brückenhälfte ist bereits für Mitte 2026 geplant. Bis zu diesem Zeitpunkt wird die unterstromige Brückenhälfte für den Verkehr in Betrieb bleiben, um eine durchgehende Verkehrsverbindung zu gewährleisten. Laut ulm.de war die Genehmigung der Wasserschutzbehörde und die Zustimmung aller betroffenen Landkreise unerlässlich für den reibungslosen Ablauf der Arbeiten. Die Verlegung von Flussbausteinen, um einen stabilen Untergrund für die Baumaschinen zu schaffen, und das Absenken des Wasserspiegels der Donau waren weitere entscheidende Schritte im Projektablauf.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Demontage der Gänstorbrücke nicht nur dem Endpunkt eines geschichtsträchtigen Bauwerks entspricht, sondern auch einen wichtigen Schritt in Richtung einer nachhaltigeren Stadtentwicklung darstellt. Die Ulmer zeigen, dass sie mit einem guten Händchen für umweltfreundliche Baustellen und Rückgewinnung von wertvollen Materialien stehen.