Längere Wartezeiten? Das neue Postgesetz sorgt für Verwirrung!

Längere Postzustellzeiten im Ostalbkreis durch das neue Postgesetz: Was Verbraucher wissen müssen und wie sich die Abläufe ändern.
Längere Postzustellzeiten im Ostalbkreis durch das neue Postgesetz: Was Verbraucher wissen müssen und wie sich die Abläufe ändern. (Symbolbild/MBW)

Längere Wartezeiten? Das neue Postgesetz sorgt für Verwirrung!

Wustenriet, Deutschland - In den vergangenen Wochen haben sich die Postzustellungen in der Region verstärkt in den Mittelpunkt der Gespräche gerückt. Ein Leser aus Wustenriet äußerte seine Besorgnis über die vermeintlich längeren Laufzeiten und fragte sich, ob das neue Postgesetz dabei eine Rolle spielt. Tatsächlich gibt es Veränderungen, die die Abläufe bei der Deutschen Post beeinflussen. Marc Mombauer, Pressesprecher der DHL Group, bestätigte, dass das neue Gesetz die Zustellprozesse modifiziert hat und so eine verzögerte Lieferung möglich ist. Laut Remszeitung regelte das geänderte Postgesetz, dass 95% der Briefe in Deutschland nun am dritten Werktag nach Einlieferung zugestellt werden müssen, während 99% der Sendungen am vierten Werktag an die Empfänger gelangen sollen.

In einem weiteren Schritt betont Mombauer jedoch, dass der Anspruch der Deutschen Post auf kurze Laufzeiten unverändert bleibt. Die Veränderungen wirken sich nicht schlagartig auf die Brieflaufzeiten aus, sondern betreffen insbesondere die Sortierung der Sendungen. So werden Briefsendungen nun verstärkt nach Zustellzeitraum sortiert und Werbesendungen bleiben vier Tage auf dem Postweg. Für Einschreiben gilt die Regel, dass diese bereits einen Tag nach Versand ankommen sollen.

Gesetzliche Veränderungen im Überblick

Das neue Postgesetz wurde ganz frisch vom Bundestag beschlossen; es handelt sich um die erste Reform seit 25 Jahren, die darauf abzielt, die Abläufe zu modernisieren und den Zeitdruck für die Post zu verringern. Wie Tagesschau informiert, müssen die Verbraucher nun im Schnitt länger auf ihre Briefe warten. Für Eilige bleibt allerdings die Möglichkeit, teurere Prio-Briefe zu nutzen, die schnellere Zustellungen bieten.

Die Sechs-Tage-Zustellung bleibt auch in Zukunft bestehen, das heißt, es wird weiterhin an sechs Tagen in der Woche zugestellt. Über die Frage nach höheren Portokosten besteht Unklarheit. Letzte Erhöhung auf 85 Cent fand 2022 statt, die nächste wird 2025 auf maximal einen Euro festgelegt. Im Bereich der Paketzustellung sind dagegen weniger staatliche Vorgaben vorhanden, jedoch gibt es neue Regelungen für bessere Arbeitsbedingungen, etwa dass Pakete über 20 Kilo künftig von zwei Zustellern ausgeliefert werden sollen.

Weniger Beschwerden, aber Fragen zur Effizienz

Bei den Zustellabbrüchen der Deutschen Post berichten die Mitarbeiter von seltenen Unterbrechungen, meist aufgrund von Dienstzeitende oder erhöhtem Sendungsaufkommen. Zuletzt führte ein Anstieg an Sendungen Anfang Mai zu einem Zustellabbruch. Mombauer weist die Vermutung des Wustenrieter Lesers zurück, dass mit einem „dünnsten Personal“ gearbeitet wird. Die Zustellstützpunkte seien ausreichend besetzt und die Angestellten arbeiten nach tariflich geregelten Arbeitszeiten von 38,5 Stunden pro Woche.

Zusätzlich betont die Deutsche Post, dass die Zahl der Beschwerden bei gerade einmal 0,003% aller Sendungen als sehr gering eingestuft werden kann. Dennoch entsteht der Eindruck, dass die Wartedauer für Briefe und Pakete zugenommen hat, was möglicherweise mit den neuen Abläufen in der Sortierung und Zustellung zusammenhängt. Die fortschreitenden Veränderungen rufen nun bei vielen Bürger:innen Fragen auf, wie sich die Reform langfristig auf die Postdienste auswirken wird.

Die Reform des Postgesetzes zieht große Aufmerksamkeit auf sich, nicht zuletzt aufgrund der kritischen Stimmen im Bundestag. Stimmen wie die von Hansjörg Durz (CDU/CSU) kritisieren den bürokratischen Mehraufwand, während andere, wie Sebastian Roloff von der SPD, die Gesundheits- und Klimaschutzaspekte herausstellen. Klar ist, dass die Post in einer Umgestaltungsphase steckt und die Bürger:innen ein wachsames Auge auf die Entwicklung der Zustellung werfen werden.

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OrtWustenriet, Deutschland
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