Mähroboter bedrohen Igel: So schützen Sie die süßen Tierchen!

Im Alb-Donau-Kreis warnen Behörden vor Mährobotern, die Igel und andere Kleintiere gefährden. Schutzmaßnahmen dringend empfohlen.
Im Alb-Donau-Kreis warnen Behörden vor Mährobotern, die Igel und andere Kleintiere gefährden. Schutzmaßnahmen dringend empfohlen. (Symbolbild/MBW)

Mähroboter bedrohen Igel: So schützen Sie die süßen Tierchen!

Alb-Donau-Kreis, Deutschland - Im Alb-Donau-Kreis kommt es immer häufiger zu verstörenden Meldungen über Verletzungen von Igeln und anderen kleinen Tieren durch Mähroboter. Das Veterinäramt sowie das Amt für Forst und Naturschutz rufen jetzt dazu auf, beim Betrieb dieser Geräte besonders achtsam zu sein. Besonders in der Dämmerung und Dunkelheit sind nachtaktive Tiere wie Igel, Frösche und Kröten besonders gefährdet. Tatsächlich rollen sich viele Igel bei Gefahr ein, was sie für Mähroboter als Hindernis unsichtbar macht, wie Ulm News berichtet.

Die triste Wahrheit ist, dass Verletzungen durch Mähroboter bei rund der Hälfte der betroffenen Igel tödlich sind. Dies ist besonders bedenklich, denn die Bestände der Igel in Deutschland nehmen kontinuierlich ab. Viele Gründe tragen zu diesem Rückgang bei, von Verkehrsopfern bis zum Verlust von Lebensräumen durch intensive Gartenpflege. Igel benötigen vor allem hoch gewachsenes Gras, Laubhaufen und naturnahe Wasserstellen, um in Gärten zu überleben und ihre wichtige Rolle im Ökosystem, wie die Kontrolle von Schneckenpopulationen, ausüben zu können.

Was kann man tun?

Um das Risiko für die putzigen Tiere zu minimieren, gibt es einige einfache, aber effektive Empfehlungen: Überprüfen Sie stets, ob der Einsatz eines Mähroboters wirklich notwendig ist. Mähroboter sollten nur tagsüber genutzt werden, solange die Dämmerung nicht einsetzt. Vor dem Mähen sollte der Garten gründlich auf Igel und andere Tiere untersucht werden. Wer ein bisschen Geduld hat, kann auch abschnittsweise hoch gewachsenes Gras stehen lassen, als Rückzugsort für die kleinen Stacheltiere. Der Igelhilfeverein e.V. steht mit Rat und Tat zur Seite, falls es trotz aller Vorkehrungen zu Verletzungen kommt.

Eine umfassende Studie des Leibniz-Instituts für Zoo- und Wildtierforschung (IZW) zeigt die erschreckenden Zahlen: Bei 370 analysierten Fällen von Schnittverletzungen überlebte knapp die Hälfte der Igel nicht. Die Forschungsergebnisse wurden in einer Sonderausgabe der Fachzeitschrift „Animals“ veröffentlicht. Alarmierend ist, dass viele verletzte Igel erst Stunden oder Tage nach den Unfällen entdeckt werden, was die Rettungschancen erheblich verringert. Zudem dürfen Mähroboter auch sonntags legal betrieben werden, was die Situation für die Igel zusätzlich verschärft. Vorangegangene Studien belegen, dass Mähroboter kleine Tiere oft nicht wahrnehmen können, wodurch die Gefahr steigt, dass geschützte Igel verletzt werden.

Politische Maßnahmen gefordert

Die Forscher des IZW haben ein Testprotokoll zur Bewertung der Verletzungsgefahr entwickelt und fordern dessen Einführung auf europäischer Ebene. Zudem raten sie zu politischen Maßnahmen wie einem Nachtbetriebsverbot für Mähroboter. Der Bestand des Braunbrustigels, der 2020 auf die Vorwarnliste der Roten Liste gesetzt wurde, ist weiterhin stark bedroht. Die Deutsche Wildtierstiftung kürte den Igel 2024 zum Wildtier des Jahres, um die Bedeutung und den Schutz dieser besonderen Art zu unterstreichen.

Es liegt an uns, die schützenswerten Igel in unseren Gärten zu bewahren und ihnen mit ein wenig Achtsamkeit ein sicheres Umfeld zu schaffen. Wenn wir alle ein gutes Händchen haben, kann das Leben in unseren Gärten für die faszinierenden kleinen Mitbewohner sicherer und lebendiger gestaltet werden.

Details
OrtAlb-Donau-Kreis, Deutschland
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