Hermann Hesse: Laupheim wird Teil des kulturellen Besinnungswegs!
Laupheim wird Teil des Hermann-Hesse-Besinnungswegs. Geplante Veranstaltungen und Stationen zelebrieren Hesses Erbe in der Region.

Hermann Hesse: Laupheim wird Teil des kulturellen Besinnungswegs!
Die Spuren von Hermann Hesse werden immer greifbarer – und nicht nur in Ulm, sondern bald auch in Laupheim. Immer mehr Menschen interessiert die Verbindung des berühmten Schriftstellers zu dieser Region, und der neue Hermann-Hesse-Besinnungsweg wird das noch verstärken. Wie die Schwäbische berichtet, umfasst der Besinnungsweg gegenwärtig neun Stationen in Ulm und eine in Neu-Ulm. Doch Laupheim wird sich bald dazugesellen.
Initiator Gerd Xeller möchte nicht nur ein Stück Kulturgeschichte wachrufen, sondern auch Hesses zeitlose Themen lebendig halten. Wie er verrät, wurde die Idee ursprünglich auf dem Vogelhof geboren. Hesse hatte über Jahrzehnte enge Beziehungen zu Ulm und Laupheim, und das Buch „Seien Sie gegrüßt, liebe Freunde in Ulm“ von Jan Haag und Bernd Michael Köhler diente als Inspiration. Darin wird Hesses Kontakt zu Freunden in der Region eindrucksvoll dokumentiert.
Stationen in Laupheim
Laupheim wird als ein zentraler biografischer Ort im Besinnungsweg betrachtet, und das ist kein Zufall. Zwei bedeutende Figuren aus der Stadt, Siegfried Einstein und Eugen Link, stehen im Mittelpunkt. Einstein erhielt einmal eine Karte mit persönlicher Widmung von Hesse, während Link ein enger Vertrauter des Autors war, mit dem er über Jahrzehnte korrespondierte. Nach der Zerstörung Ulms im Jahr 1944 fanden die Links Zuflucht in Laupheim und hielten dennoch den Kontakt zu Hesses Frau Ninon.
Im Rahmen des Besinnungswegs sind bereits einige Stationen in Laupheim geplant. Dazu zählen das Wohnhaus der Links in der Gartenstraße 10 sowie das Grab der Familie auf dem Alten Friedhof. Diese Orte sollen nicht nur Geschichtsbewusstsein wecken, sondern auch einen Raum für kulturelle Identität bieten.
Veranstaltungen und zukünftige Pläne
Um das Projekt weiter zu fördern, sind für das Jahr 2024 verschiedene Vorträge und Veranstaltungen in Kooperation mit dem Museum zur Geschichte von Christen und Juden sowie der Volkshochschule Laupheim in Planung. Für Schulen werden Materialien entwickelt, die sich gezielt mit Hesses Werken auseinandersetzen. Infotafeln an den historischen Stätten sollen zudem dazu beitragen, die Geschichte erlebbar zu machen.
Ein Highlight für alle Hesse-Interessierten steht bereits vor der Tür: Die nächste öffentliche Führung „Wo Hesse Ulm fand“ findet am 20. November um 16 Uhr statt. Treffpunkt ist die Ulmer Volkshochschule, und die Teilnehmer können sich auf eine zweistündige Erkundungstour freuen. Die Kosten betragen 17 Euro, und die Anmeldung erfolgt über die Ulm/Neu-Ulm Touristik GmbH oder online.
Das Engagement, Hermann Hesses kulturelles Erbe zu würdigen, liegt momentan stark im Trend – und das nicht ohne Grund. Der Schriftsteller hat so viele Menschen durch seine Werke berührt, und bald wird Laupheim ein noch wichtigerer Teil dieser Geschichte sein.