Rhein-Neckar-Kreis baut Schutzzäune gegen Afrikanische Schweinepest!

Rhein-Neckar-Kreis errichtet 40 km Schutzzäune zur Bekämpfung der Afrikanischen Schweinepest, um Wildschweine und Jagdbereiche zu schützen.
Rhein-Neckar-Kreis errichtet 40 km Schutzzäune zur Bekämpfung der Afrikanischen Schweinepest, um Wildschweine und Jagdbereiche zu schützen. (Symbolbild/MBW)

Rhein-Neckar-Kreis baut Schutzzäune gegen Afrikanische Schweinepest!

Schriesheim, Deutschland - Im Rhein-Neckar-Kreis gibt es derzeit viel Bewegung, wenn es um die Bekämpfung der Afrikanischen Schweinepest (ASP) geht. Wie die Rhein-Neckar-Kreis-Behörde berichtet, werden Schutzzäune errichtet, um eine weitere Ausbreitung dieser gefährlichen Tierseuche zu verhindern. Der Zaunbau ist bereits offiziell beauftragt und wird ein Gesamtnetz von rund 40 Kilometern umfassen.

Die Installation der Zäune erfolgt in mehreren Trassen, die zum Teil bereits in Schriesheim (Ludwigstal) bis Ursenbach beginnen. Die Maßnahmen erstrecken sich über das westliche, nördliche und östliche Kreisgebiet, sowie über dazwischenliegende Regionen. Dies zeigt, wie ernst die Lage genommen wird – nicht zuletzt, weil der erste Nachweis von ASP in Baden-Württemberg im Herbst 2024 in Hemsbach durch einen Jäger erfolgt ist, wie der SWR berichtet. Seitdem wurden zahlreiche Vorbeugemaßnahmen getroffen, darunter die Einrichtung von Sperrzonen und Zäunen, die weiterhin in Kraft bleiben sollen.

Geplante Zauntrassen und Maßnahmen

Die geplanten Zaunverläufe sind weitreichend und präzise festgelegt. Im westlichen und nördlichen Kreisgebiet sind etwa 11 Kilometer Zäune vorgesehen, die von westlichem Weinheim bis zur L 3110 bei Hüttenfeld führen. Zudem erstrecken sich die Zäune im östlichen Kreisgebiet über ca. 13,3 Kilometer von Heiligkreuzsteinach bis zur Landesgrenze zu Hessen. Ein zentraler Bereich, der etwa 15 Kilometer umfasst, wird von Schriesheim über Ursenbach bis zur K 4122 in Unter-Abtsteinach gesichert. Die Zäune sind nicht nur für die Sicherheit der Wildschweinpopulation entscheidend, sondern schaffen auch klare Jagdbereiche.

Ein besonders wichtiger Aspekt ist, dass die Umsetzung des Zaunkonzepts unter Berücksichtigung naturschutzrechtlicher Belange erfolgt. Kleinere Wildtiere können die Zäune problemlos passieren. Die Dauer der Maßnahmen bleibt jedoch ungewiss, da die Zäune voraussichtlich mehrere Monate erhalten bleiben. Aufgehoben werden können die Maßnahmen frühestens 24 Monate nach dem letzten ASP-Nachweis bei einem Wildschwein in dem betroffenen Gebiet.

Verbreitung und Präventionsmaßnahmen

Die ASP ist eine ansteckende Viruserkrankung, die bei Wild- und Hausschweinen nahezu immer tödlich endet. Es gibt keine Impfung gegen diese Krankheit, die direkt von Tier zu Tier oder indirekt über kontaminierte Gegenstände übertragen werden kann. Für Menschen und andere Tiere ist die ASP jedoch ungefährlich. Der Niedersachsen Tierseucheninfo hebt hervor, wie wichtig effektive Früherkennungs- und Monitoring-Programme sind. Diese sollen helfen, Erreger frühzeitig zu entdecken und die sich häufenden Seuchenausbrüche in den Griff zu bekommen.

In der Rhein-Neckar-Region stellt man derzeit fest, dass die ASP besonders dynamisch ist. Im angrenzenden Kreis Bergstraße wurden kürzlich über 500 Tierfälle registriert. Zuletzt wurden in Heppenheim gleich drei infizierte Tiere aufgefunden. Auch in Mannheim wurden viele Kadaver entdeckt, was die Dringlichkeit geeigneter Maßnahmen unterstreicht. Die Autobahn B460 wird als letzte Verteidigungslinie vor der ASP in der Region betrachtet.

Insgesamt zeigt sich, dass sowohl die Behörden als auch die Jägerschaft eng zusammenarbeiten müssen, um die Ausbreitung der Afrikanischen Schweinepest erfolgreich zu bekämpfen. Nur durch ein gemeinsames, koordiniertes Vorgehen kann dieser Bedrohung nachhaltig begegnet werden.

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OrtSchriesheim, Deutschland
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