Bodenschutz im Rhein-Neckar-Kreis: Kalkung per Helikopter gestartet!

Bodenschutz im Rhein-Neckar-Kreis: Kalkung per Helikopter gestartet!

Dossenheim, Deutschland - In fünf Gemeinden des Rhein-Neckar-Kreises nimmt eine neue Initiative zur Bodenschutzkalkung Fahrt auf. Ab dem 1. Juli 2025 werden die Wälder rund um Dossenheim, Schriesheim, Wilhelmsfeld, Heiligkreuzsteinach und Schönau mit hochwertigem Dolomitgestein in einem großtechnischen Verfahren behandelt. Diese Maßnahme, die über 1.000 Hektar umfasst, zielt darauf ab, die versaurten Böden in unseren Wäldern zu regenerieren und die Gesundheit des Waldes zu fördern. Wie Wiwa Lokal berichtet, kommt dafür ein innovativer Prozess zum Einsatz: Zwei Helikopter verteilen fein gemahlenes Dolomitgestein, das aus einem Steinbruch in Empfingen stammt. Geplant ist eine Anwendungsrate von 3,21 Tonnen pro Hektar.

Der Hintergrund ist alarmierend: Durch industrielle Luftschadstoffe hat die Versauerung der Waldböden in den letzten Jahren zugenommen, was die Vitalität der Bäume gefährdet. Der Einsatz von Kalk soll nicht nur die Böden wieder fruchtbar machen, sondern auch die Widerstandsfähigkeit der Bäume gegenüber Trockenphasen erhöhen. Studien haben gezeigt, dass Bäume in versauerten Böden flacher wurzeln und damit anfälliger für Trockenstress sind. Ein gesunder Waldboden ist somit nicht nur essenziell für die Flora, sondern auch für die Trinkwasserqualität in der Region, so der Landesbetrieb ForstBW in einem informativen Artikel auf deren Webseite.

Maßnahmen und Sicherheitsvorkehrungen

Die geplante Kalkung wird von den zuständigen Behörden, darunter die Untere Forstbehörde und die Untere Naturschutzbehörde, genau überwacht. Sicherheitsvorkehrungen sind unerlässlich: Vorübergehende Waldsperrungen sind insbesondere in den Gebieten „Weißen Stein“ und „Langer Kirschbaum“ notwendig. Trotz der erhöhten Staubentwicklung, die bei der Ausbringung auftreten kann, ist eine gesundheitliche Gefahr durch das Kalkmaterial ausgeschlossen.

Das gesamte Projekt hat eine Kostenstruktur von knapp 500.000 Euro netto, wobei die Finanzierung größtenteils von der Europäischen Union getragen wird. Für private Waldbesitzende gibt es Förderungen von bis zu 100% für Flächen unter 30 Hektar und 90% für größere Flächen. Ein gutes Angebot also, um die Waldböden auf Vordermann zu bringen.

Zukunftsorientiertes Kalkungskonzept

Die Bodenschutzkalkung ist nicht nur eine Momentaufnahme, sondern Teil eines langfristigen Kalkungskonzepts. In den letzten Jahren haben gesetzliche Maßnahmen zur Luftreinhaltung dazu geführt, dass die Säureeinträge in einen großen Teil der Landesfläche gesenkt wurden. Dennoch bleibt eine Altlast bestehen, die sanierungsbedürftig ist. Ein solches Konzept ist nötig, um die Funktionen der Waldböden wiederherzustellen und die Biodiversität langfristig zu gewährleisten. Die natürlichen Nährstoffausstattungen der Böden müssen zurück zu einem vorindustriellen Zustand gebracht werden, um die ökologischen Gleichgewichte zu stabilisieren, wie Waldwissen darstellt.

Zusammenfassend zeigt sich, dass der Klimawandel, gepaart mit schädlichen menschlichen Einflüssen, unsere Wälder vor große Herausforderungen stellt. Die Bodenschutzkalkung als Maßnahme soll hier ansetzen und die Vitalität der Wälder langfristig sichern. Es bleibt zu hoffen, dass die Maßnahme rund um Dossenheim und die Nachbargemeinden nicht nur positive Effekte auf die Waldböden hat, sondern auch das ökologische Gleichgewicht im gesamten Rhein-Neckar-Kreis fördern kann. Besuchen Sie für weitere Informationen die Webseite von ForstBW, um mehr über die Bedeutung von gesunden Böden und den Prozess der Bodenschutzkalkung zu erfahren.